Die Telekom positioniert MagentaTV One als neue Premium TV-Box für Magenta TV. Das macht schon der Preis des Receivers deutlich. Denn während du den MagentaTV Stick regulär für etwa 50 Euro als Kaufgerät bekommst, kostet MagentaTV One einmalig 169 Euro. Alternativ kannst du das Gerät für 5 Euro mieten.
Doch was bekommst du für das Geld? Sowohl der MagentaTV Stick als auch die neue Box basieren auf AndroidTV. Geräte dieser Art sind in den vergangenen Wochen und Monaten verstärkt auf den Markt gekommen – beispielsweise auch von waipu.tv oder Sky. Sie haben den Vorteil, dass sie klassisches Fernsehen mit der großen Vielfalt an Streaming-Diensten, Mediatheken und weiteren Apps des Google Play Stores kombinieren und gleichzeitig per Fernbedienung bedienbar sind. Jeder Anbieter verpasst der Box sein Look&Feel – das heißt Logos auf Fernbedienung und Box, aber auch eine eigene Oberfläche.
MagentaTV One ist vergleichsweise leicht in Betrieb zu nehmen. Sie benötigt Strom und wahlweise WLAN oder LAN. Die Box funktioniert gleichermaßen an einem Telekom-Anschluss wie auch an jedem anderen Breitband–Internetanschluss. Am Telekom-Anschluss meldet sich die Box dann automatisch mit den passenden Zugangsdaten an. An anderen Anschlüssen musst du deine Daten für Magenta TV manuell eingeben.
Voraussetzung für die Nutzung ist jedoch ein MagentaTV-Zugang. Der TV-Dienst ermöglicht es zu Hause und unterwegs Fernsehen zu schauen und Filme sowie Serien zu sehen. Der Streaming-Dienst der Telekom ist ab 10 Euro monatlich buchbar und optional mit RTL+ oder einem Netflix-Standard-Abo verfügbar.
Das unterscheidet MagentaTV One vom MagentaTV Stick
Die neue Streaming-Box arbeitet mit einem Quad-Core Prozessor (Amlogic S905X4) und 4 GB Arbeitsspeicher. Das merkt man im direkten Vergleich zum deutlich günstigeren Stick auch. Wir haben beide Geräte parallel im Test genutzt. Die Umschaltzeiten beim MagentaTV One waren merklich schneller und auch sonst wirkte er agiler.
Der Empfänger unterstützt UHD-Inhalte in HDR, Dolby Vision und Dolby Atmos. Leider hat die Telekom darauf verzichtet, dem Gerät schon den neuen WLAN-Standard Wi-Fi 6 zu spendieren. Der Stromverbrauch des Gerätes liegt laut Telekom zwischen 0,37 Watt im Ruhezustand und 3 Watt in Betrieb. Diese Werte können wir in unserem Test nachvollziehen. Der Receiver ist damit ein echter Stromsparer.
Der wohl wesentlichste Unterschied zwischen Box und Stick liegt neben der Bauart samt Hardware auch darin, dass du ein LAN-Kabel anschließen kannst. Das ist beim Stick nicht möglich, jedoch je nach Heimnetzsituation durchaus sinnvoll.
Weiterer wichtiger Unterschied: Die Fernbedienung. Aktuell ist zwar die Sprachsteuerung beim MagentaTV One noch nicht aktiv, das soll aber per Software-Update kommen. Viel wichtiger aber: Es gibt Zifferntasten, du kannst also wie beim klassischen Fernseher deine gewünschten Sender direkt per Kanalnummer aufrufen. Das geht beim Stick nicht, hier musst du dich durchzappen. Die Fernbedienung funktioniert sowohl per Infrarot als auch über Bluetooth.
Übrigens ist zum Betrieb – obwohl es sich um Android TV handelt – kein Google-Konto notwendig. Nur, wenn du weitere Streaming-Apps, die nicht vorinstalliert sind, auf dem Receiver nutzen willst, musst du dich anmelden, um die Apps aus dem Playstore herunterladen zu können
Fazit: Lohnt sich Magenta TV One?
Ob du dich für den MagentaTV One, den MagentaTV Stick oder den klassischen Media Receiver entscheidest, liegt an deiner persönlichen Situation. Der Media Receiver funktioniert nur an Telekom-Anschlüssen, bietet aber mehr Sender im geschlossenen IPTV-Netz der Telekom.
Die Box oder der Stick bekommen ihr TV-Signal wie jeder Streaming-Dienst über das Internet. Es gibt weniger Sender, dafür bist du in der Handhabung flexibler und du kannst die beiden Endgeräte auch nutzen, wenn du deinen Internetanschluss bei einem anderen Anbieter hast. Sogar eine nomadische Nutzung, also die Mitnahme ins Ferienhaus oder zu Freunden, ist möglich. Dafür kannst du kein Sky über die Telekom hinzubuchen, das geht nur im geschlossenen IPTV-Netz. Aufnahmen in der Cloud sind über beide Geräte gemäß Tarif möglich und von überall aus abspielbar.
Die neue MagentaTV One Box ist deutlich teuer als der Stick, empfiehlt sich aber vor allem dann, wenn du deinen Wohnzimmer-Fernseher mit ihr versorgst. Durch die Fernbedienung und die leistungsfähigere Hardware ist der Einsatz am Hauptfernseher deutlich sinnvoller als mit dem Stick. Der Stick wiederum reicht in aller Regel als Empfänger im Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Arbeitszimmer allemal aus.