Die Idee von Global Farmer ist nicht gänzlich neu, aber definitiv ein Hingucker im Bereich der Simulationen. Das Spiel nutzt nämlich Daten aus der echten Welt via OpenStreetMap. Ein anderes Spiel, das solche Daten nutzt, ist beispielsweise Pokémon Go. Das Versprechen von Global Farmer ist, dass du deine Farm wo auch immer du willst errichten kannst. Laut den Entwicklern steht dir gesamte Welt zu freien Auswahl. Mein Test hat jedoch gezeigt, dass dieses Konzept sich toll anhört, aber eine große Schwäche hat.
Global Farmer: Farmen in der ganzen Welt?
Direkt zu Beginn des Spiels musst du dir logischerweise eine Region aussuchen, in der du deine Farm errichten möchtest. Doch kaum wählst du eine Region aus, zeigt das Spiel dir bereits erste Warnungen. Denn nur die wenigsten Regionen verfügen über genug Daten, um tatsächlich für deine Farm infrage zu kommen. Ich wählte beispielsweise direkt eine kleine Ortschaft in Utah aus, da ich hier in meiner Jugend gelebt habe. Ich wusste also, dass hier trotz des Wüstenklimas Landwirtschaft stattfindet.
Leider gibt es im Spiel jedoch nicht genügend Daten, die das belegen. Stattdessen stellte mir das Spiel nur zwei kleine Felder und eine sehr rudimentäre Übersicht der Ortschaft zur Verfügung. Global Farmer bietet dir zwar an dieser Stelle die Möglichkeit, eigene Felder hinzuzufügen, doch das nahm für mich den Spielspaß. Immerhin wollte ich in der realen Welt spielen und nicht selbst Felder einzeichnen.
Ich entschied mich also dazu, eine vorgefertigte Karte aus dem Steam Workshop herunterzuladen. Die Möglichkeit, gute Karten mit anderen teilen zu können, ist gut implementiert und verständlich verpackt. Aktuell ist die Auswahl noch gering, doch das wird sich sicherlich schnell ändern. Meine neu heruntergeladene Karte sah direkt ganz anders aus. Zahlreiche Felder, Wälder und Wiesen standen hier zur Verfügung. So konnte ich ins Spiel starten.
Gameplay: Eine steile Lernkurve
Anfangs ist es etwas schwierig, einen Überblick über das Spiel zu erlangen. Wählt man beispielsweise als erstes Feld eine sehr große Fläche aus, dann muss man improvisieren. Mit den drei Angestellten, die das Tutorial empfiehlt, kommst du hier nämlich nicht sehr weit. Es gehört also definitiv einiges an Experimentierfreudigkeit dazu, sich ins Spiel einzufinden.
Hat man jedoch einmal herausgefunden, wie das Spiel funktioniert, macht es durchaus Spaß. Insbesondere das Ausbauen der eigenen Farm ist gelungen und macht viel her. Aktuell befindet sich das Spiel noch im frühen Early Access, weswegen einige Bugs zu erwarten sind. Mir selbst sind jedoch keine schwerwiegenden Fehler aufgefallen, die mir den Spielspaß rauben würden.
Grafik und Performance
Global Farmer sieht gut aus, bietet jedoch keine AAA-Grafik. Das ist jedoch bei einer Farmsimulation nicht zu erwarten. Insgesamt passt der Look zum Spiel und auch am Interface ist wenig zu bemängeln. An manchen Stellen ist das Interface noch etwas unübersichtlich, was jedoch hoffentlich im Laufe des Early Access und mithilfe von Feedback verbessert wird.
Die Performance des Spiels ist okay, es beansprucht meinen Rechner allerdings mehr, als ich es erwarten würde. Das liegt in den meisten Fällen an mangelnder Optimierung. Bei einem Early Access Spiel lässt sich das jedoch entschuldigen.
Fazit zu Global Farmer
Das Konzept von Global Farmer ist fantastisch, doch es mangelt leider an der Umsetzung. Das Versprechen, in der ganzen Welt eine Farm errichten zu können, hält das Spiel nicht ganz. Hier würde ich mir in Zukunft noch Verbesserungen erhoffen. Inwieweit das jedoch aufgrund der Datenverfügbarkeit möglich ist, kann ich nicht sagen.
Insgesamt macht das Spiel aber Spaß und hat viel Potenzial. Wer jedoch nicht daran interessiert ist, die Entwicklung des Spiels mitzuverfolgen und eine sehr frühe Version mit den oben genannten Problemen zu spielen, der sollte sich noch gedulden. Bei Steam kannst du das Spiel aktuell für 20 Euro kaufen.