Samsung Galaxy Book5 Pro 360 im Test: Edle Schale, schwaches Herz?

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Das neueste Samsung-Convertible Galaxy Book5 Pro 360 lockt mit einer schlanken Form und edlem Gehäuse. Ein Kraftpaket ist das Notebook allerdings nicht, auch die Speicher sind nicht riesig. Im Test zeigen wir die Stärken und Schwächen des neuen Flaggschiffs.
Samsung Galaxy Book5 Pro 360

Samsung Galaxy Book5 Pro 360

Die neuesten ARM-Prozessoren waren Samsung bisher nicht Grund genug für eine neue Notebook-Generation. Mit dem Galaxy Book5 Pro 360 liefert der Hersteller nun jedoch das erste Modell der neuesten – mittlerweile fünften – Auflage der Galaxy-Book-Serie. Optisch wandelt das neueste Galaxy Book allerdings auf den Spuren der ARM-Notebooks der Vorgängerserie.

Schlankes Gehäuse mit lahmer Farbgebung

Es beeindruckt weiterhin mit seiner äußerst flachen Form. Bei der Lackierung des Metallgehäuses haben sich die Koreaner allerdings für einen deutlich dunkleren, zurückhaltenden Grauton entschieden, der dem Notebook einen pragmatischen, aber auch langweiligen Auftritt verleiht. Auch bei der Verarbeitung macht das Samsung Galaxy Book5 Pro 360 auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Das vollständig aus Aluminium gefertigte Gehäuse wirkt stabil, der Unterbau zeigt sich gegenüber äußeren Kräften unempfänglich. Anders sieht es beim Displaydeckel aus. Insbesondere zwischen den beiden Scharnieren lässt er sich vergleichsweise leicht verbiegen.

Hier hat der Hersteller offensichtlich am Material gespart, um das Gewicht nicht zu hoch werden zu lassen. Das liegt mit 1,7 kg noch auf einem guten Niveau. Da sind beim Transport schon eher die Außenmaße von 35,5 x 25,2 x 1,3 cm eine Herausforderung für manchen Rucksack oder manche Tasche.

Schlichtes Grau: Andere Hersteller bieten mehr Farbe

Galaxy Book5 Pro 360: AMOLED mit kalten Farben

Beim Display gibt sich Samsung erwartungsgemäß keine Blöße. Das 16 Zoll große Panel im 16:10-Format basiert auf der AMOLED-Technologie und liefert satte, aber nicht übersättigte Farben und hohe Kontraste. Der DCI-P3-Farbraum wird zu 120 Prozent abgedeckt. Die Farbtemperatur ist allerdings – typisch OLED – eher auf der kühlen Seite. Das bedeutet, dass Blautöne etwas prägnanter dargestellt werden als Rottöne. Mit einer Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixeln lässt auch die Schärfe der Details keine Wünsche offen. Und schließlich ist die Bildwiederholrate von 120 Hz für ein Notebook dieser Kategorie hoch.

Display16 Zoll, IPS, 2.880 x 1.800 Pixel
Prozessor: Intel Core Ultra 5 226V
Grafik: Intel Arc 130V
Arbeitsspeicher: 16 GB, LPDDR5X
DatenspeicherSSD, 512 GB, NVMe, PCIe 4.0 x4
Kamera1080p
Anschlüsse: 2x USB4 Typ-C, 1x USB 3.2 Gen 1 Typ-A, HDMI 2.1, MicroSD-Slo,t 3,5-mm-Klinke
Drahtlos: WiFi 7, Bluetooth 5.4
Akku: 76 Wh
Lieferumfang:Netzteil, Digitaler Stift
Abmessungen: 35,5 x 25,2 x 1,3 cm
Gewicht:1,69 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:1.799,00€

Nicht mal ein Intel Core i7

Hardware-seitig gehört das uns von Samsung zur Verfügung gestellte Notebook nicht zu den Spitzenmodellen. Im Inneren wird auf Intels Core Ultra 5 V226 vertraut. Allerdings unterscheidet sich dessen Leistung – zumindest mit Blick auf die CPU – kaum von Klapprechnern mit dem schnelleren Core Ultra 7. Das ist allerdings wenig verwunderlich, schließlich ist die Konfiguration der CPU-Kerne identisch: In beiden Fällen werden vier leistungsstarke P- mit vier sparsamen Effizienz-Kernen kombiniert. Im Vergleich zum schnelleren Core Ultra 7 V258 fällt damit lediglich die maximale Taktgeschwindigkeit mit 4,5 GHz um 300 MHz geringer aus. Die Werte im Geekbench von rund 2.550 Punkten im Einzelkern- und 10.000 Punkten im Mehrkern-Test sind auch bei manchem Konkurrenten mit dem nächstschnelleren Intel-Chip der Core-Ultra-Serie das Limit.

Größer ist der Unterschied dagegen bei der GPU. Hier setzt Intel auf die Arc V130, der mit sieben Xe-Kernen im Vergleich zur V140 des Core Ultra 7 V258 ein Xe-Kern und damit 96 Execution-Units (EUs) fehlen. Die maximale Leistung sinkt im OpenCL-Test des Geekbenchs um rund 20 Prozent auf rund 25.000 Punkte.

Die Anschlussmöglichkeiten entsprechenden neusten Standards

Galaxy Book5 Pro 360: Samsung geizt beim Speicher

Bei der Speicherbestückung seiner Notebooks zählt Samsung seit jeher zu den Geizigen der Branche – und unterstreicht diesen Ruf mit seinem Galaxy Book5 Pro 360 einmal mehr. Das beginnt schon beim Arbeitsspeicher, der mit 16 GB zwar nicht unbedingt klein ist, allerdings bei einem 1.800-Euro-Laptop gern auch 32 GB groß sein darf. Schließlich muss die integrierte Grafikeinheit ebenfalls vom RAM versorgt werden, und beim Erstellen von aufwendigen Bildern oder Videos schadet etwas Luft nach oben nicht.

Leider lässt sich an der Größe des Arbeitsspeichers nachträglich nichts mehr ändern. Er ist bei der neuesten Generation der Intel-Chips Teil des Prozessors, dafür ist der LPDDR5X-Speicher mit 8.533 MT/s sehr schnell angebunden.

Auch die SSD, die aus der eigenen Fertigung stammt, ist mit 512 GB alles andere als groß. Wenngleich das Streaming von Filmen, Serien und Musik den Bedarf an Speicherplatz bei dem einen oder anderen etwas reduziert haben mag, sorgen schon allein private Fotosammlungen dafür, dass die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht werden können. Zudem ist das Speicherlaufwerk alles andere als schnell. Im Diskmark-Benchmark werden Übertragungsraten von nur rund 3.600 MB/s beim Lesen und 2.500 MB/s beim Schreiben erreicht.

Samsung Galaxy Book5 Pro 360

Stromverbrauch bei fordernden Anwendungen hoch

Das Galaxy Book5 Pro 360 soll nicht nur auf dem Schreibtisch eine gute Figur machen, sondern seine Besitzer auch unterwegs nicht vorschnell im Stich lassen. Dazu setzt Samsung auf einen vergleichsweise großen Akku mit einer Kapazität von 76 Wh – und die neue Sparsamkeit der Intel-Prozessoren. Die Core-Ultra-200-Generation mag gegenüber der vorangegangenen Serie leistungstechnisch nur wenig zugelegt haben, allerdings arbeitet sie deutlich effizienter. Und das macht sich natürlich positiv beim Energieverbrauch bemerkbar. Das Samsung-Notebook weist nach einer Stunde im Browser einen Füllstand von 90 Prozent aus, auch beim Spielen zeigen sich die neuen Fähigkeiten des Prozessors. 

Wird die Hardware gefordert, helfen aber auch alle Energiespar-Tricks nichts. So wurden auf den Rennstrecken von Asphalt Legends Unite innerhalb einer Stunde bereits 44 Prozentpunkte der mitgeführten Akku-Reserven verbraucht. Unterm Strich kann das Galaxy Book5 mit einer Akkuladung einen Arbeitstag überstehen, allerdings hängt das letztlich davon ab, wie anspruchsvoll und rechenintensiv die damit verbundenen Aufgaben sind.

Der digitale Stift ist recht einfach gehalten

Aktuellste Standards bei Anschlussmöglichkeiten

Eine große Auswahl an Anschlussmöglichkeiten ist bei schlanken Notebooks nicht unbedingt der Standard. Das Samsung Galaxy Book5 Pro 360 lässt seine Nutzer an dieser Stelle jedoch nicht gänzlich im Stich. In der linken Seite des Notebooks steckt ein HDMI-2.1-Port für das Anschließen eines zusätzlichen Displays. Außerdem finden sich zwei USB-C-Steckplätze, die Intels Thunderbolt4-Technologie und somit eine Bandbreite von 40 Gb/s unterstützen. Auf der rechten Seite können klassische Kopfhörer mithilfe einer 3,5-mm-Klinkenbuchse angeschlossen werden. Daneben finden sich ein klassischer USB-A-Port, der auf der 3.2-Spezifikation basiert, sowie ein Einschub für Micro-SD-Karten.

Auch die kabellosen Verbindungsmöglichkeiten sind dank des neuesten Intel-Prozessors auf dem aktuellsten Stand. Das im Chip integrierte Funkmodul sorgt für einen Netzwerkzugriff auf der Basis von WiFi 7, weitere Peripherie kann mit Bluetooth 5.4 eingebunden werden.

Licht und Schatten: Riesiges Touchpad, geringer Tastenhub

Samsung-Tasten haben wenig Hub

Bei den Möglichkeiten zur Eingabe verwöhnt Samsung seine Nutzer mit der Vielzahl der Möglichkeiten. Das 16 Zoll große Display ist berührungsempfindlich, auch ein digitaler Stift, S Pen genannt, liegt dem Galaxy Book5 Pro 360 bei. Allerdings unterstützt dieser keine Druckstufen, sodass er weniger fürs Künstlerische als für direkte Anmerkungen und schnelle Notizen geeignet ist.

Das Touchpad misst 15,2 x 10,8 cm und besitzt damit beinahe die Größe einer Postkarte. Beim Arbeiten ist das grundsätzlich angenehm, allerdings benötigst du manchmal einen zweiten Anlauf für den gewünschten Rechts- oder Links-Klick. Die Tastatur ist leider so flach wie das Notebook selbst. Das heißt, dass der Tastenhub nicht sonderlich groß ist. Auch der Gegendruck des Anschlags könnte etwas größer sein. Der Nummernblock ist da nur ein kleiner Trost. 

Fazit zum Samsung Galaxy Book5 Pro 360

Das Samsung Galaxy Book5 Pro 360 soll anspruchsvolle Nutzer ansprechen, die ein Allround-Notebook für den Alltag suchen, jedoch keine zu großen Leistungsansprüche mitbringen. Sie bekommen einen schicken und sehr gut verarbeiteten Klapprechner. Es bietet mit seinem um 360° drehbaren Touch-Display und dem dazugehörigen Stift noch einen kleinen Pluspunkt.

Samsung Galaxy Book5 Pro 360Wertung
Design / Verarbeitung108
Display1512
Prozessor2012
Speicher106
Akku und Verbrauch107
Tastatur53
Anschlüsse107
Preis / Leistung2013
Gesamt10068

Allerdings wird dieser vergleichsweise teuer erkauft. Denn der Preis von 1.799 Euro (UVP) erscheint insbesondere mit Blick auf die Speicherausstattung recht hoch. Auch die Tastatur ist nicht unbedingt so gestaltet, dass sie Vielschreibern entgegenkommt. Insgesamt wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Form noch etwas mehr der Funktion gefolgt wäre.

Pro

  • Schickes, schlankes Design
  • Um 360° drehbares Touch-Display
  • Digitaler Stift
  • Sehr großes Touchpad

Contra

  • Mäßige Speicherausstattung
  • Mäßige Tastatur
  • Nicht billig

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