Ersetzt dieser Luftreiniger deine Heizung? Philips Air Performer im Test

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Philips macht mit dem Namen "Air Performer" direkt klar, worum es geht: Der AMF870 ist der leistungsstärkste und vielseitigste smarte All-in-One-Luftreiniger des Herstellers. Er misst und filtert aber nicht nur die Luft, sondern kann diese sogar aufheizen oder abkühlen. Wir haben ihn getestet.
Philips Air Performer Titelbild

Der Philips Air Performer im Test: Ein Luftreiniger, der noch so viel mehr kann

Insbesondere Allergiker profitieren von einem Luftreiniger wie dem Philips Air Performer. Dieser misst nämlich automatisch die Luftqualität und sorgt mit hoher Filter- und Umwälzleistung stets für saubere Luft. Das Premium-Modell von Philips kann aber noch so viel mehr: Smarte App-Funktionen, die interessant klingende Heizfunktion und alles weitere haben wir in unserem Test auf die Probe gestellt.

Erster Eindruck: Auspacken und Design

Als erstes Muss man den Luftreiniger natürlich auspacken. Hierzu legst du das Paket am besten auf die Seite und ziehst das Gerät vorsichtig heraus. Danach entfernst du die Schutzfolie und stellst den Reiniger auf. Bevor es losgeht, musst du den Filterbehälter öffnen und den mitgelieferten Filter aus seiner Plastikverpackung nehmen. Anschließend nur noch das fest integrierte Stromkabel einstecken – und schon ist das Gerät einsatzbereit.

Das Flaggschiff unter den Philips-Luftreinigern ist etwa einen Meter hoch, wiegt rund 8,5 kg und punktet mit einem modernen, rotorlosen Design mit einer Öffnung in der Mitte. Diese Konstruktion basiert auf „Bernoullis Prinzip“ und soll besonders effizient sein. Ein praktisches, farbiges Display in der Mitte des Gehäuses zeigt obendrein die aktuelle Luftqualität an. Außerdem kannst du darauf sehen, auf welcher Stufe das Gebläse läuft und welcher Modus gerade aktiv ist. Um zwischen Auto-, Sleep-, Boost- und Heizmodus zu wechseln, brauchst du allerdings die mitgelieferte Fernbedienung oder die Air+-App.

Auf dem Display hast du stets alle wichtigen Infos im Blick

Die Fernbedienung gefällt mir persönlich etwas besser als bei der Konkurenz von Dyson. Durch ihr quadratisches Design liegt sie angenehmer in der Hand, bietet aber einen ähnlichen Funktionsumfang. Richtig spannend wird es aber erst bei den smarten Funktionen.

Die kompakte Fernbedienung haftet magnetisch an der Oberseite des Air Performers

Smart-Home-Funktionen des Luftreinigers

Ein kleiner Stolperstein gleich zu Beginn: Der Philips-Luftreiniger benötigt ein 2,4-GHz-WLAN für die Verbindung. Falls dein Router kein Dual-Band unterstützt, musst du also alle Geräte ins langsamere 2,4-GHz-Netz bringen. Sind die technischen Voraussetzungen erfüllt, geht’s aber zum Glück ruckzuck. Du gibst einfach dein WLAN-Passwort ein und die App richtet den Luftreiniger automatisch ein – inklusive Anbindung an die Philips-Cloud. Letztere sorgt dafür, dass ich auch von unterwegs aus, etwa im Zug, checken kann, wie es um die Luftqualität in meinem Wohnzimmer steht.

Philips garantiert darüberhinaus einen Support für Amazon Alexa, Siri und den Google Assistant. Ich hab den Luftreiniger zusammen mit meinem iPhone und Siri getestet. In der Air+-App konnte ich daraufhin bestimmte Apple-Kurzbefehle aktivieren. Vom ein- und ausschalten des Luftreinigers oder des Displays, über die Ventilatorgeschwindigkeit bis hin zum aktivieren bestimmer Modi klappte alles mühelos.

Die Philips-App ist übersichtlich und simpel zu bedienen

Die Sprachsteuerung ist selbstverständlich ebenfalls möglich: Über Siri kannst du Befehle per Sprachbefehl geben. Automatisierungen über die Kurzbefehle-App lassen sich ebenso erstellen. So lässt sich beispielsweise eine Reinigung automatisch starten, wenn du dich deinem Zuhause näherst. Auch mit anderen smarten Geräten – etwa Heizkörperthermostaten – kannst du Abläufe verknüpfen, sodass die Luftreinigung nach dem Schließen eines Fensters beginnt.

Dass Philips hier nicht nur auf eigene Systeme setzt, ist definitiv ein Pluspunkt. Schade ist jedoch, dass die Daten des Luftqualitätssensors nicht für externe Anwendungen abrufbar sind. Es wäre zum Beispiel praktisch, wenn sich eine Philips-Hue-Lampe je nach Luftqualität automatisch anpassen könnte.

Luftreinigung und Filterleistung im Test

Obwohl Philips den Air Performer AMF870 als seinen „intelligentesten und leistungsstärksten All-in-One-Luftreiniger“ bewirbt, fällt die Luftreinigungsrate mit 270 m³/h eher moderat aus. Zum Vergleich: Der Philips AC3033/10 erreicht rund 520 m³/h und eignet sich damit besser für größere Räume. Philips selbst empfiehlt den Air Performer für Räume mit bis zu 70 m³, was für die meisten Wohnsituationen jedoch ausreichen dürfte.

Und wie sieht es mit der Filterleistung aus? Philips setzt hier auf eine Kombination aus Aktivkohle- und HEPA-Filter und entfernt damit 99,97 Prozent aller Partikel bis zu einer Größe von 0,003 Mikrometern. Der Filter ist elektrostatisch aufgeladen, was laut Hersteller für eine gründlichere und energieeffizientere Reinigung sorgt. Verglichen wird dabei mit H13-Filtern, die mindestens 99,95 Prozent der Partikel zwischen 0,1 und 0,3 Mikrometern erfassen. Der im AMF870 verbaute Filter entspricht also ebenfalls der H13-Klasse und liegt damit im oberen Bereich der Filterstandards.

Philips kombiniert Vorfilter, HEPA-Filter und Aktivkohlefilter in einem Paket

Ein weiterer interessanter Punkt: Dank VitaShield-Technologie soll der Fokus besonders auf der Filterung von Aerosolen liegen. Unabhängige Tests der Airmid Healthgroup bestätigen laut Philips, dass 99,99 Prozent des HCov-E229-Virus – also einer Coronavirus-Art – aus der Luft entfernt werden. Zusätzlich hilft der Luftreiniger dabei, Pollen und unangenehme Gerüche zu neutralisieren.

Allerdings sind die Filter mit einer Lebensdauer von rund 12 Monaten nicht unbedingt langlebig. Bei einem UVP von 59,99 Euro pro Filter kommen fortlaufend jährliche Kosten auf dich zu. Immerhin: Der Luftreiniger informiert dich per App, sobald der Filter gereinigt oder ausgetauscht werden muss. Falls das Budget gerade knapp ist, kannst du auch die verbleibende Filterleistung einsehen und den Wechsel ein wenig hinauszögern.

Dieser Luftreiniger kann sogar heizen! Die weiteren Funktionen im Überblick

Abseits der Filtertechnik bietet der AMF870 noch einige weitere spannende Funktionen. Die Ventilatorstärke lässt sich etwa in zehn Stufen regulieren. Alternativ kannst du den Luftreiniger im Automatik- oder Ruhemodus arbeiten lassen, sodass er sich selbstständig an die Luftqualität anpasst. Dafür nutzt Philips einen Sensor, der die Luft in deinem Raum kontinuierlich überwacht.

Diesen Sensor nennt Philips „AeraSense“. Er misst Feinstaub nach PM2,5 sowie Allergene, Gase, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Über die App kannst du detailliert einsehen, wie hoch die Feinstaubbelastung in deinem Raum ist. Zusätzlich werden standortbasierte Informationen eingebunden – so kannst du beispielsweise verfolgen, wie die Luftqualität in deiner Stadt ist und nach dem Lüften gezielt eine Reinigung starten. Besonders praktisch für Allergiker: Ein Pollenmonitor ist ebenfalls in die App integriert.

Mit einer Lautstärke von 24 dB im Ruhemodus ist das Gerät übrigens hörbar, aber nicht wirklich störend – selbst im Schlafzimmer. Bei maximaler Leistung erreicht der Luftreiniger jedoch fast 50 dB, was dann doch ziemlich laut wird.

Der Philips-Luftreiniger verfügt auch über eine praktische Heizfunktion

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Philips AMF870 ist jedoch die integrierte Heizfunktion. Mithilfe der PTC-Keramiktechnologie erwärmt sich das Gerät in nur drei Sekunden. Philips gibt an, dass sich damit Räume auf bis zu 37 Grad aufheizen lassen – natürlich abhängig von der Raumgröße und der Isolierung. In meinem eher schlecht gedämmten Wohnzimmer konnte ich nach einer Stunde immerhin eine Temperatursteigerung von drei Grad feststellen.

Ein Problem gibt es hierbei allerdings: Aufgrund der Heizfunktion kann der Air Performer ein wahrer Stromfresser werden. Schalten wir die Heizfunktion dazu, verbraucht der Air Performer in der Spitze 3.000 W, nach einiger Zeit pendelt sich die Leistungsaufnahme aber bei etwa 2.200 W ein.

Fazit zum Philips Air Performer Luftreiniger

Der Philips Air Performer macht seinem Namen alle Ehre. Dank der integrierten Heizfunktion ist er flexibler als viele andere Luftreiniger – und genau das macht sich im Alltag bemerkbar. An kälteren Tagen sorgt die gereinigte Luft nicht zusätzlich für ein unangenehmes Kältegefühl im Raum. Das habe ich besonders dann gemerkt, wenn der Luftreiniger längere Zeit auf hoher Stufe lief. Ohne Heizfunktion wurde es schnell kühl, doch mit aktivierter Heizung kehrte die Wohlfühlatmosphäre sofort zurück.

Allerdings kann die Gemütlichkeit spätestens mit der nächsten Stromrechnung ein abruptes Ende nehmen. Durch die Heizfunktion verbraucht der Air Performer nämlich deutlich mehr Strom als viele andere Modelle. Mit einer maximalen Leistung von 2.200 W kann er zwar effektiv heizen, doch wenn du nicht aufpasst, wird er schnell zum echten Stromfresser. Zusätzlich verlangt Philips einen jährlichen Filtertausch, was dich noch einmal rund 60 Euro pro Jahr kostet.

Mit einem UVP von knapp 530 Euro und den relativ hohen Folgekosten ist der Air Performer eher ein Luxusprodukt. Dafür punktet er mit einem leistungsstarken 3-in-1-Luftfilter und überdurchschnittlich guten Smart-Home-Funktionen. Falls du also auf der Suche nach einem Luftreiniger mit Heizfunktion im Dyson-Design bist, könnte sich der Kauf für dich lohnen!

Aktuell gibt es den Philips-Luftreiniger übrigens im Angebot bei MediaMarkt: Statt über 500 zahlst du hier momentan nur noch 439,99 Euro.

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