Elektrische Schaltung ausprobiert: Wie fährt sich die Automatik von Bosch?

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Bosch ist im E-Bike-Markt für seine Innovationen bekannt. Im vergangenen Jahr haben sie auf der Eurobike ihr damals neues ABS-System vorgestellt. Jetzt bringen sie eine neue elektrische Schaltung mit Automatik auf den Markt und wir haben sie auf der Eurobike getestet.
Elektrische Schaltung: Wie schlägt sich die Automatik von Bosch im Test?

Elektrische Schaltung: Wie schlägt sich die Automatik von Bosch im Test?

Die größte Fahrradmesse in Deutschland, die Eurobike 2024, ist gestartet. Bereits jetzt hat sie für die eine oder andere Überraschung gesorgt, denn es hat nicht nur Abus ein Schloss mit Fingerabdrucksensor vorgestellt, sondern auch Tarran ein Cargobike, welches nicht umkippen kann. Aber es muss nicht immer eine deutlich sichtbare Veränderung sein. Bosch hat seine neue elektrische Schaltung mit Automatik vorgestellt. Auf der Eurobike haben wir für dich getestet, wie sich das System anfühlt, wie schnell und wie akkurat die Automatik arbeitet. 

Eurobike: eShift von Bosch im Einsatz

Im Jahr 2014 hat der deutsche Hersteller Bosch erstmals eine elektrische Schaltung vorgestellt. Jetzt, zehn Jahre später, erscheint der Nachfolger. Die neue „eShift“ von Bosch kann sowohl manuell als auch komplett automatisch schalten. Per Knopfdruck kannst du zwischen den Modi hin und her springen. Bei den Schaltvorgängen wird die Unterstützung des E-Antriebs unterbrochen, was im Nachhinein für einen geschmeidigen Gangwechsel sorgen soll, da die Kette nicht der Kraft des E-Antriebs ausgesetzt ist. Für das vollautomatische Schalten greift Bosch auf die Trittfrequenz zu. Basierend darauf legt die eShift dann im automatischen Modus den Gang ein. In der dazugehörigen Bosch-App kannst du festlegen, bei welcher Frequenz geschaltet werden soll.

Die eShift soll nicht nur für mehr Fahrspaß sorgen, sondern auch für flüssige und geräuschlose Schaltvorgänge. An einem Bosch-E-Bike kannst du wie gewohnt aus vier verschiedenen Unterstützungsstufen wählen: Eco, Tour, Sprint und Turbo. Im manuellen Modus funktionieren die Schaltvorgänge nahezu einwandfrei. Hierbei entscheidest aber auch du, der Fahrer selbst, wann du schalten willst. Das ist im automatischen Modus zwar auch möglich, aber die Elektronik soll dir diese Arbeit abnehmen. Egal ob Eco, Tour oder Sprint, die automatischen Schaltvorgänge sind in diesen drei Modi kaum zu hören. Die Kette springt flüssig von einem Gang in den anderen. Doch besonders in der Turbo-Einstellung kann es schonmal etwas knirschen. Dann kommt die Automatik der Beschleunigung kaum hinterher.

Bosch eShift

Beschleunigt man aus dem Stand mit voller Wucht, knirscht die Kette. Zudem ist die eShift hier ein wenig überfordert, da sie manchmal zu langsam hochschaltet. Auch beim Herunterschalten der Gänge wünscht man sich häufig, dass die Elektronik früher schaltet. Hier versteckt sich die Schwäche der Einstellungen. Denn du kannst nur eine Trittfrequenz für beides festlegen – also das hoch- sowie runterschalten. Besser wäre es, wenn es zwei Frequenzen gäbe, dann könnte die Automatik früher hoch und auch früher zurückschalten.

Nicht in die Pedale treten – was macht die eShift?

Das neue E-Schaltsystem von Bosch wechselt aber nicht nur während der Fahrt die Gänge automatisch, sondern, auch wenn du nicht in die Pedale trittst. Sobald du abbremst, übernimmt die eShift in der Automatik-Einstellung das Herunterschalten der jeweiligen Gänge für dich. Falls du dann zum Stillstand kommst, fährst du in einem vergleichsweise niedrigeren Gang wieder los. Sollte der Automatik-Modus nicht mehr funktionstüchtig sein, kannst du einfach weiter im manuellen Modus weiterschalten und die Fahrt fortsetzen. 

Insgesamt gibt es bei der neuen Automatik von Bosch noch Luft nach oben. Doch der erste Aufschlag mit einer Automatik per eShift kann sich sehen lassen. Wenn die Kinderkrankheiten noch ausgemerzt werden, wird es sicherlich bald die ersten Modelle am Markt geben und für zufriedene Fahrer sorgen.

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