Breit, breiter, Lenovo Legion R45w-30: Viel Diagonale fürs Daddeln

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Curved-Displays soll Gamer noch stärker in den Bann des Spieles ziehen. Lenovo setzt daher auf eine Diagonale von 45 Zoll! Genau richtig oder zu viel des Guten? Wir haben uns den Riesen genauer angesehen und geben dir die Antwort.
Lenovo Legion R45w-30

Das Erste, was beim Lenovo Legion R45w-30 ins Auge fällt, ist selbstverständlich die schiere Größe. Eine Diagonale von 44,5 Zoll ist selbst für einen Curved-Monitor viel – und verlangt nach einigem Platz auf dem Schreibtisch. Fast 110 cm nimmt der Bildschirm in Beschlag. Auch in der Tiefe sollte der Tisch etwas Fläche bieten, allein der Fuß beansprucht hier rund 33 cm, wird die Rundung des Panels einbezogen, dann sind 34,1 cm nötig. Natürlich kann eine Vesa-Halterung den benötigten Platz an dieser Stelle mit einem Arm etwas reduzieren.

Wer auf die Wandhalterung verzichtet, kann sich über gute Einstellmöglichkeiten des Bildschirms am Fuß freuen. Der Neigungswinkel lässt sich in einem Bereich von -5° – bis 22° einstellen. Auch bei der Einstellung der Höhe zeigt sich der Monitor mit einem Einstellbereich von 13 cm von seiner variablen Seite. Seitlich lässt sich der Monitor drehen, wobei ein Verstellwinkel von guten 45° geboten wird.

Optisch gibt sich der Monitor eher zurückhaltend – die enorme Breite des Panels ist bereits völlig ausreichend, um Eindruck zu schinden. Am Fuß findet sich letztlich der einzige farbliche Akzent am ansonsten schwarzen Kunststoffkleid: Die Durchreiche für Kabel ist innerlich blau gehalten.

Mehr Immersion: Mit der Kurve dem Auge entgegen

Lenovo Legion R45w-30: Detailschärfe könnte höher sein

Die Breite des Bildschirms lässt sich schon am Seitenverhältnis ablesen. Das Display mit einer Diagonale von 44,5 Zoll besitzt ein Format von 32:9 und hält eine Auflösung von 5.120 x 1.440 Pixeln bereit, was auch als QHD bezeichnet wird. Optisch überzeugt es mit einer guten Farbwiedergabe. Ganz anspruchsvolle Augen werden sich insgesamt eine höhere Auflösung wünschen, denn bei genauem Hinsehen wirken die Feinheiten schon etwas unscharf. 

VA-Panel mit flotter Reaktionszeit und mäßiger Framerate

Die technische Basis stellt ein Panel, das auf der VA-Technologie basiert. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine Flüssigkeitskristallanzeige, kurz LCD (liquid crystal display). Der Name – vertical alignment – weist bereits auf die wesentliche Eigenschaft der Technologie hin: Die Kristalle werden vertikal in einer Reihe angeordnet. Unter Spannung bewegen sie sich horizontal, bei IPS-Panels drehen sich dagegen unter Spannung. VA-Monitore bieten dadurch einen besseren Kontrast, der hier mit 3.000:1 (statisch) angegeben wird. Sie überzeugen außerdem durch einen höheren Schwarzwert, eine hohe Blickwinkelunabhängigkeit sowie eine schnellere Reaktionszeit.

Lenovo Legion R45w-30
Display:44,5 Zoll, VA, 5.120 x 1.440 Pixel
Seitenverhätnis 32:9 (QHD)
Bildwiederholrate170Hz
MPRT-Reaktionszeit1 ms
Wölbung1500R
Höhenverstelung13 cm
Drehbarkeit45°
AnschlüsseHDMI 2.1, 3x USB Typ-A, 1x USB Typ-C, DisplayPort, LAN
OptimierungAMD FreeSync Premium Pro, Adaptive Sync
Lieferumfang:Netzkabel, DP-Kabel
Abmessungen: 109 x 52,8 x 34,1 cm
Preis999 euro

Das gilt auch für Lenovos Legion R45w-30. Egal aus welcher Position man auf die Bildschirminhalte blickt, es kommt zu keinerlei Farbveränderungen. Und auch die MPRT-Reaktionszeit ist hoch. Sie wird mit einer Millisekunde angegeben. Außerdem wird AMDs FreeSync Premium Pro unterstützt.

Allerdings gehört der Bildschirm bei der maximalen Bildwiederholrate nicht zu den Boliden. Das geschwungene Panel erreicht an dieser Stelle eine Frequenz von maximal 170 Hz. Als Schwellenwert für Gaming-Monitore galt einst zwar mal ein Wert von 144 Hz, kompaktere Displays kommen an dieser Stelle aber auch auf deutlich mehr als 240 Hz. 

Wozu ein gewölbtes Display?

Bildschirme mit großer Breite haben in verschiedenen Bereichen an Popularität gewonnen, insbesondere mit dem Einzug der Curved-Technologie – also gebogenen Displays. Die Biegung kommt den Eigenschaften des menschlichen Auges beim Sehen entgegen, da dieses selbst gewölbt ist. Bei Monitoren mit einer geraden Anzeige vergrößert sich der Abstand des Auges zu den Rändern, was für dieses im Prozess des Sehens anstrengender ist.

Die Augenwölbung wird mit 1000R angegeben, die Wölbung des Lenovo-Displays beträgt 1500R. Der Wert drückt letztlich den Abstand aus, der benötigt wird, um dem Sichtfeld des menschlichen Auges zu entsprechen. In diesem Fall bedeutet das 1,5 m. 

Durch Wölbung mehr vom Spiel

Beim Spielen unterstützt die Biegung die Immersion, also einen tieferen Bildeindruck. Gerade in Spielen, in denen Überblick von Vorteil ist, etwa bei Renn- oder Aufbau- und Strategiespielen, liefert der breite Blick Vorteile. Selbst bei Shootern gefällt die breite Diagonale, weil der bessere Überblick – zumindest gefühlt – Gegner schneller erkennen lässt.

Da die Wölbung die Augen während des Wahrnehmungsprozesses insgesamt entlastet, sind Curved Monitore auch auf den Schreibtischen in den Büros angekommen. Sie bieten hier vor allem bei langen Arbeitstagen vor dem Computer Vorteile.

Viele Einstellmöglichkeiten, doch fürs Arbeiten ist ein Seitenverhältnis mit mehr Höhe besser

Begrenzte Höhe fürs Arbeiten. 

Eine erste kleine Ernüchterung stellt sich jedoch beim Arbeiten ein. Das Display ist nicht gerade hoch. Letztlich handelt es sich um zwei zusammengesetzte 2k-Monitore im klassischen 16:9-Format. Bei modernen Displays, ob nun am Notebook oder im klassischen Monitor finden sich immer häufiger Bildschirmformate mit mehr Höhe.

Dabei bieten sich gerade diese großformatigen Monitore (auch) für den Schreibtisch im (Home)Office an. Windows unterstützt die Breitbild-Bildschirme mit einer besonderen Funktion. Der Desktop kann ohne weiteres zutun, in unterschiedliche Segmente gegliedert werden, die jeweils eine Ansicht wie auf einem zweiten Monitor darstellen. Der Lenovo R45w-30 lässt sich in bis zu vier einzelne Segmente aufteilen, wobei die Dreiteilung fürs Arbeiten den größten Nutzwert bietet.

Lenovo Legion R45w-30: Nur mit Windows

Die Fixierung auf Spieler wird beim Lenovo Legion R45w-30 noch an einer anderen Stelle deutlich: Der Monitor ist explizit für eine Nutzung unter Windows-Rechnern gedacht. Laut Lenovo wird eine Arbeit unter den Betriebssystemen Windows 10 und Windows 11 garantiert. Und zumindest mit einem PC unter der Linux-Distribution Ubuntu war kein befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Hier wird der Lenovo lediglich als 2K-Bildschirm erkannt, die volle Bildbreite kann nicht genutzt werden.

Selbst ein Notebook über USB-Typ-C zu laden, ist kein Problem

Bildschirm mit KVM-Switch

Im Prinzip braucht ein aktueller Monitor nur noch wenige Anschlüsse. Mit DisplayPort 1.4 und HDMI 2.1 unterstützt der Lenovo-Bildschirm die Standards, die von so ziemlich jedem aktuellen PC-System genutzt werden und gleichzeitig eine große Bandbreite bewerkstelligen, um anspruchsvolle Auflösungen und Geschwindigkeiten zu gewährleisten. Hier wird eher die Grafikkarte zum limitierenden Faktor, denn um die volle Auflösung und maximale Framerate nutzen zu können, reichen aktuelle Onboard-Grafkeinheiten nicht.

Neben den beiden HDMI-Buchsen und einem USB-Typ-C-Steckplatz finden sich außerdem noch drei klassische USB-Ports auf der Rückseite des Bildschirms. Mit diesem sogenannten KVM-Switch kann also weitere Peripherie, etwa Maus und Tastatur angeschlossen werden, was gerade für Gamer praktisch ist, die Notebooks nutzen. 

Fazit zum Lenovo Legion R45w-30

Der Lenovo Legion R45w-30 richtet sich an eine spezielle Klientel. Dank seiner Größe reicht fürs Arbeiten ein großer Bildschirm auf dem Schreibtisch. Er stiftet allerdings vor allem dann Sinn, wenn er nicht zuletzt fürs Daddeln in Anspruch genommen werden soll. Allerdings ist auch hier die Breite nicht unbedingt für jeden etwas. Vor einem Kauf empfiehlt es sich einen solchen Monitor auszuprobieren, denn mit 1.000 Euro ist der Verkaufspreis zwar nicht dick aufgetragen, aber ein Pappenstiel ist er auch nicht mehr.

Pro

  • Enorme Bildbreite
  • Gelungene Farbdarstellung
  • Großer Spielraum bei ergonomischer Einstellbarkeit

Contra

  • Um alle Möglichkeiten auszunutzen, wird eine leistungsfähige Grafikkarte benötigt
  • Detailschärfe könnte noch höher sein
  • Teures Vergnügen

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