Dingdong. Es klingelt an der Haustür. Die große Frage nun: Wer steht dort? Der freundliche Zusteller von DHL? Ein Freund oder Familienmitglied? Oder vielleicht doch eher mal wieder das Mitglied einer nervigen Drückerkolonne mit „sensationell günstigem“ Versicherungs- oder Telefontarif im Gepäck? Wer nicht gerade in einem modernen Neubau mit bereits installierter Videotürklingel wohnt, kommt um das Öffnen der Haustür nicht herum. Es sei denn, man rüstet den Eingangsbereich der heimischen vier Wände entsprechend nach.
Blink Video Doorbell im Test: Smarter Türwächter
Möglich ist das zum Beispiel mit der Blink Video Doorbell. Wenn man so will, ein smarter Türsteher aus dem Hause Amazon, der dir per Live-Video zum Beispiel auf deinem Smartphone anzeigt, wer gerade vor der Haustür steht. Die Türklingel ist dafür im oberen Bereich mit einer Full-HD-Kamera (1.080p) ausgestattet, darunter sitzt ein runder Klingelknopf mit blauer LED-Umrandung. Er leuchtet blinkend auf, sobald die Klingel betätigt wird. Wird auf der anderen Seite der Haustür auf eine App-Benachrichtigung reagiert – dazu weiter unten mehr – geht der Leuchtkreis von einem Blinken in ein Dauerleuchten über.
Geliefert wird die 130 Millimeter lange, 42 Millimeter breite und 34 Millimeter tiefe Blink Video Doorbell mit allem, was für die Installation notwendig ist. Neben der Video-Türklingel sind im Lieferumfang auch zwei AA-Batterien für den Akkubetrieb, ein Befestigungsset samt Schrauben und Dübeln sowie einer Bohrschablone inklusive. Der smarte Türwächter ist wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich. Der Blickwinkel liegt nach Herstellerangaben bei 135 Grad horizontal und 80 Grad vertikal.
Du hast die Wahl: Akkubetrieb oder Verdrahtung
Soviel zur Theorie, ab in den Praxistext. Wahlweise kannst du die Video Doorbell von Blink mit deiner schon vorhandenen Türklingel verdrahten (16-24 VAC), um wie gewohnt akustisch über den Hausgong über ein Klingeln an der Haustür informiert zu werden. Oder du entscheidest dich für den reinen Batteriebetrieb. Dann bemerkst du das Klingeln an der Haustür aber einzig und allein über eine Benachrichtigung über die Blink Home Monitor App auf deinem Smartphone oder Tablet PC. Und wenn die Videotürklingel entsprechend laut eingestellt ist, vielleicht auch über den einen einzig vorhandenen Klingelton.
Schön gelöst: Es ist nicht zwingend notwendig, sich die beiliegende Schnellstartanleitung durchzulesen. Es reicht vielmehr aus, sich einfach die zugehörige App auf dem Smartphone oder Tablet zu installieren und dort die erfreulich präzisen Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu befolgen. Sie geben sogar darüber Auskunft, welche Art von Werkzeug wann und wo benötigt wird, um die Videotürklingel optimal zu montieren.
Entscheidest du dich für die Verkabelung, kannst du zusätzlich rund um die Uhr Live-Videos von deinem Smartphone aus starten. Im Akkubetrieb ist hingegen nur ein sogenannter „Event-Response-Modus“ nutzbar. Die Videotürklingel steht dann nur zur Verfügung, wenn die Klingel betätigt und so aus dem Schlummermodus geweckt wird. Alternativ reagiert sie über einen integrierten Bewegungssensor auch auf Regungen im Kamerasichtfeld.
Kamera funkt nur im 2,4-GHz-WLAN-Band
Wichtig: Für den Betrieb ist es erforderlich, die Türklingel mit dem heimischen WLAN-Netz zu verbinden. Denn nur so ist es der Videotürklingel möglich, Fotos und Videos auf mit ihr verbundene Endgeräte zu übertragen. Schade ist allerdings, dass die Videotürklingel nur im häufig stark ausgelasteten 2,4 GHz-Band funkt. Das von vielen WLAN-Routern auch unterstützte 5-GHz-Netz wird nicht unterstützt.
In jedem Fall gilt: Ein Breitband–Internetanschluss ist für den Betrieb unverzichtbar. Denn für die Übertragung von Live-Videos auf verbundene Endgeräte in einfacher HD-Qualität werden von Amazon 2 Mbit/s im Upload empfohlen. Bei Full-HD-Videos sind es mindestens 3 Mbit/s. Reicht dir eine reduzierte Videoqualität, reichen aber auch 500 Kbit/s im Upload aus.
Klingeln löst Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone aus
Ist die Videotürklingel montiert – auch Laien können das in wenigen Minuten bewerkstelligen – und in diesem Zusammenhang fertig eingerichtet, ist sie sofort einsatzbereit. Wird der runde Druckknopf unterhalb der Kamera gedrückt, ertönt an der Klingel selbst ein Gong als akustische Bestätigung. Auf der anderen Seite der Haustür ertönt entweder auch der Hausgong oder es erscheint im Akkubetrieb nur eine Benachrichtigung auf dem Display des mit der Klingel verbundenen Endgeräts.
Im Test wurden die Push-Benachrichtigungen zum Teil blitzschnell, manchmal aber auch erst nach fünf Sekunden ausgespielt. Ebenfalls überraschend: Auf einem von uns verwendeten iPhone wurden allgemeine Klingel-Benachrichtigungen nur auf Englisch übertragen („Someone is at your Blink Video Doorbell“), während Benachrichtigungen zu erfassten Bewegungen auch auf Deutsch verfügbar waren.
Unmittelbar nach Betätigung der Klingel startet die Kamera mit der Videoaufzeichnung. Auf dem verbundenen Endgerät ist es dann nicht nur möglich, das entsprechende Video mit den Geschehnissen vor der Haustür zu sehen. Es lässt sich auch ein Audiokanal öffnen, um eine Sprachverbindung mit dem Besucher herzustellen. Du kannst mit der Blink Video Doorbell also eine Gegensprechfunktion nutzen. Die Audioqualität: etwas blechern, aber insgesamt auf einem verständlichen Niveau.
Blink Video Doorbell ist auch als Nachtsichtgerät nutzbar
Erfreulich ist, dass die Blink Video Doorbell aber auch mit einem IR-Modus ausgestattet ist. Und der kommt genau dann zum Einsatz, wenn es draußen dunkel ist. Dann ist die Video-Türklingel nämlich in der Lage, auch Infrarotaufnahmen aufzunehmen. Die Videoqualität der Schwarz-Weiß-Videos haut bei der Ansicht aber nicht gerade vom Hocker. Sie reicht aber absolut aus, um zu erkennen, wer sich bei Dunkelheit vor der Haustür befindet. Die Intensität der Infrarotaufnahmen lässt sich über die App in drei Stufen den eigenen Wünschen entsprechend einstellen.
Wenn du die Video-Doorbell von Blink so montierst, dass das Kamerasichtfeld zum Beispiel in Richtung einer Straße liegt, empfiehlt es sich übrigens, die Bewegungsmeldungen grundsätzlich auszuschalten. Ansonsten erhältst du fortlaufend Smartphone-Benachrichtigungen über erkannte Bewegungen, weil auch vorbeifahrende Fahrzeuge erkannt werden. Potenziell sind in diesem Zusammenhang auch umherfliegende Vögel ein Problem.
Helfen kann es aber auch, in den Kamera-Einstellungen die sogenannten Aktivitätszonen anzupassen. So lässt sich nämlich auswählen, welche Bereiche die Kamera tatsächlich für die Erfassung von Bewegungen berücksichtigen soll und welche nicht. Wichtig ist das auch hinsichtlich des Datenschutzes. Denn es ist nicht erlaubt, mit einer Türklingel in den öffentlichen Raum zu filmen.
Blink-Abos für vollen Funktionsumfang
Du möchtest die Videoaufzeichnungen deiner Videotürklingel vollständig in der Cloud speichern können? Du willst die Möglichkeit haben, bis zu 90 Minuten Livestreaming nutzen können? Oder du wünschst dir eine regelmäßige, automatisierte Aufnahme von Fotos? Es ist dir ein Anliegen, Videos bei Bedarf weiterleiten zu können? Für diese und andere Funktionen wird Stand heute nach Januar 2023 ein monatlicher Aufpreis in Höhe von 3 oder 10 Euro für ein sogenanntes Blink-Abo (Basis oder Plus) fällig. Die tatsächliche Höhe der Grundgebühr ist abhängig davon, ob du nur ein Blink-Gerät oder mehrere Kameras der Amazon-Marke verwendest und ob du dir Extras wie eine erweiterte Garantieabdeckung leisten möchtest.
Was kostet die Blink Video Doorbell?
Der Preis für die Blink Video Doorbell fällt mit Blick auf den Wettbewerb vergleichsweise niedrig aus. Regulär werden zum Beispiel bei einem Kauf bei Amazon 59,99 Euro fällig. Mit dem Sync Module 2 werden knapp 95 Euro fällig. Dann kannst du jederzeit auf deine Video-Doorbell zugreifen und vom Smartphone aus ein Live-Video starten. Der nachfolgende Preisvergleich zeigt dir, wo du die Blink Video Doorbell aktuell zum Sonderpreis kaufen kannst.
Fazit zur Blink Video Doorbell: Perfekt für Video-Türklingel-Einsteiger
Die Blink Video Doorbell ist die erste Videotürklingel der Amazon-Marke Blink, die hierzulande erhältlich ist. Sie bietet für einen erschwinglichen Preis erstaunlich viele Extras. Gegensprechfunktion und Nachtsichtaufnahmen inklusive. Sogar als Bewegungsmelder lässt sie sich einsetzen. Die Videoqualität der integrierten Full-HD-Kamera erwies sich im Test ebenso als alltagstauglich wie die Qualität der Sprachverbindungen. Nur bei viel Gegenlicht hat die Kamera arge Probleme, noch ein brauchbares Bild darzustellen. Schade ist zudem, dass für die uneingeschränkte Nutzung aller Funktionen ein monatlicher Aufpreis zu zahlen ist.
Vorteile
- Betrieb ist wahlweise im Akkubetrieb oder per Verkabelung möglich
- Gegensprechfunktion
- unterstützt Nachtsicht-Infrarotaufnahmen
- kompatibel auch mit Echo-Show-Lautsprechern von Amazon
- erschwinglicher Preis
Nachteile
- Audioqualität etwas blechern
- Videoaufnahmen bei suboptimalen Lichtverhältnissen teils unscharf
- uneingeschränkte Nutzung nur mit aufpreispflichtigem Abo
Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf Firmware-Version 12.64 der Blink Video Doorbell im Zusammenspiel mit der iOS-App Blink Home Monitor in Version 6.18.0.
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