Zenbook S 13 OLED: Leichtgewicht mit großem Bildschirm
Zwei Dinge fallen beim Asus Zenbook S 13 OLED sofort auf: Mit einem Gewicht von einem Kilo ist das Notebook leicht. Zudem ist die Grundfläche von 29,7 x 21 cm angesichts eines 13,3 Zoll großen Displays knapp geschnitten. Sie entspricht einem DIN-A4-Blatt. Dementsprechend schlank ist der Kunststoffrahmen, der den Bildschirm einfasst. Abgesehen vom Scharnier wurde auch darüber hinaus auf Kunststoff. Mit seiner dunkelblauen Farbgebung wirkt das 1,5 cm hohe Zenbook damit wie ein klassisches Business-Notebook, allerdings verströmt das Material nicht ganz die gleiche Wertigkeit wie metallene, aber zumeist schwerere Konkurrenten.
Hinsichtlich der Verarbeitung ergibt sich daraus kein Makel. Das Notebook ist hochwertig gefertigt. Die Verwindungssteifigkeit des Displaydeckels ist ordentlich, das Scharnier kann die Position erst bei gröberen Remplern nicht mehr halten. Allerdings gewinnt es auch dadurch an Stabilität, weil es im aufgeklappten Zustand aufliegt. Zweifeln an der Haltbarkeit des Leichtgewichts tritt Asus mit einer Zertifizierung nach dem US-Militärstand MIL-STD-810H entgegen.
OLED mit hoher Auflösung
Mit seiner 13,3-Zoll-Diagonale bietet das Zenbook S 13 OLED unterwegs viel Bildschirm, der zudem mit einer hohen Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln glänzt. Zeitgemäß ist zudem das Seitenverhältnis von 16:10. Die Kontraste sind knackig, die Farben – OLED-typisch – kräftig, aber nicht übersättigt. Mit einer Pantone-Validierung soll sich das Notebook auch für grafisch anspruchsvollere Arbeiten empfehlen.
AMDs Ryzen 7 6800U kann mit Intels i7 nicht mithalten
Im Inneren des Notebooks greift Asus auf AMDs Ryzen 7 6800U zurück, ein Achtkern-Prozessor mit einem Basistakt von 2,7 GHz, der bis zu 16 Threads parallel ausführt. Maximal werden Geschwindigkeiten von bis zu 4,7 GHz bewerkstelligt. Damit wird der Ryzen 7 6800U als direkter Konkurrent zu Intels i7-1260P positioniert – ohne jedoch eine vergleichbare Leistung zu erreichen: Die CPU fällt zwischen 20 und 25 Prozent im Geekbench-Benchmark zurück. Ähnlich sieht es bei der Grafikleistung aus. Die Radeon M680, die ebenfalls von AMD stammt, kommt in manchen der Testläufe des GFX-Benchmarks auf ähnlich große Abstände zu Intels Iris Xe.
Damit bewerkstelligt der Ryzen 7 6800U ein Leistungsniveau, das in etwa dem des i5-1240P entspricht, wobei es sich nicht ganz ausschließen lässt, dass Asus die Prozessorleistung begrenzt hat, um die Temperaturentwicklung im Inneren des Gehäuse in Griff zu behalten. Denn dicke Luftauslässe auf der linken Seite deuten an, dass im Betrieb einiges an Luft umgewälzt werden muss. Für die Begrenzung spricht auch die Geräuschentwicklung. Der Lüfter flüstert zwar schon vom Start weg leise vor sich hin, doch auch unter hoher Last steigt die Lautstärke nicht in ohrenbetäubende Regionen, sondern bleibt immer noch erstaunlich niedrig.
Verlöteter Arbeitsspeicher, schnelle SSD
Die Speicherausstattung ist auf erwartbarem Niveau. Dem Prozessor werden 16 GB RAM im LPDDR5-Format zur Seite gestellt, was zwar nicht mehr riesig ist, aber dem gedachten Einsatzzweck vollends gerecht wird. Weniger schön ist, dass damit schon die Ausbaugrenze erreicht wurde: Der Arbeitsspeicher ist fest verlötet.
Für das Speichern von Daten wird eine Kapazität von einem Terabyte bereitgehalten. wobei auf eine NVMe-SSD aus dem Hause Samsung gesetzt wird. Das Speicherlaufwerk wird mit Hilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden, sodass im Diskmark-Benchmark Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 6600 MB/s beim Lesen und über 4900 MB/s beim Schreiben von Daten erreicht werden.
Asus Zenbook S 13 OLED: Probleme beim Energiemanagement
Das Energiemanagement des Zenbook S 13 OLED ist eine Katastrophe. Das Erwachen aus dem Ruhezustand ist nicht immer beschlossene Sache und kann sich schon mal über einige Startanläufe hinziehen. Auch beim Ziehen des Netzkabels kam es zum einen oder anderen unvorhergesehenen Absturz des Notebooks. In einem Fall hatte sich das Testgerät derart aufgehangen, dass eine Neuinstallation des Betriebssystems nötig wurde.
Mittelgroßer Energiespeicher sorgt für ordentliche Laufzeiten
Mit einem 67 Wh großen Akku ist das Asus-Notebook nicht zu klein bestückt, um unterwegs auch dann eine längere Nutzung zu ermöglichen, wenn keine Steckdose greifbar ist. Wunder sollten nicht erwartet werden, doch unterm Strich ist der Umgang mit den mitgeführten Reserven gut. So werden in einer Stunde im Browser nur 13 % der Akkukapazitäten für den Betrieb benötigt.
Auch bei fordernden Anwendungen erweist sich der Stromverbrauch des Zenbooks als vergleichsweise niedrig. Im Rennspiel Asphalt 9: Legends wurden in einer Stunde gerade mal 29% der Energiereserven abgerufen.
Tastatur und Touchpad müssen reichen
Das Zenbook S 13 OLED soll nicht mit Firlefanz von der Arbeit ablenken: Das Display muss ohne berührungsempfindliche Schicht auskommen. Und das ist schade, denn gerade bei Notebooks dieser Klasse ist die Flexibilität eines Touch-Displays subjektiv ein großer Pluspunkt. Dementsprechend lässt sich das Display auch nicht um 360° drehen und auf der Rückseite des Notebooks ablegen. Immerhin lässt sich der Bildschirm um 180° nach hinten klappen.
Im Alltag können jedoch Tastatur und Touchpad überzeugen. So verfügen die Tasten der Chiclet-Tastatur über einen satten Tastenhub, der Anschlag ist weich aber definiert. Die sich darunter ergebenden Platzverhältnisse werden bestmöglich für das Touchpad genutzt, das mittig angeordnet mit einer Größe von 13 x 7,4 cm viel Raum für Bewegungen der Finger bietet. Auch hinsichtlich Reaktionsfreude und Präzision findet sich kein Anlass zu Klage. Ein kleines Highlight ist der Nummernblock, der unter der Glasoberfläche angezeigt werden kann. Gerade wer viel in Office-Anwendungen mit Zahlenkolonnen hantiert oder den Taschenrechner stets im Hintergrund geöffnet hat, freut sich über diese vereinfachte Bedienung.
Nur USB-Typ-C am Zenbook S13 OLED
Anschlussvielfalt spielt bei flachen Notebooks oftmals eine eher untergeordnete Rolle. Da macht das Zenbook S13 OLED keine Ausnahme. Zwar finden sich neben der 3,5-mm-Klinke gleich drei USB-Anschlüsse, allerdings sind diese durchweg im Typ-C-Format gehalten, wenngleich sie auf den neuesten Standard 3.2 Gen 2 basieren. Eine klassische USB-A-Buchse suchst du jedoch genauso vergeblich wie HDMI.
Der Zugriff auf Netzwerke erfolgt wie üblich drahtlos und dank WiFi 6E, dem derzeit modernsten WLAN-Standard, auch so schnell wie möglich. Bei der kabellosen Anbindung von weiteren Gerätschaften muss dagegen Bluetooth 5 genügen.
Rubrik | max Punkte | Wertung |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 8 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 12 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 8 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 5 |
Preis / Leistung | 20 | 15 |
Gesamt | 100 | 70 |
Fazit Asus Zenbook S 13 OLED
Asus verzichtet bei seinem Zenbook S 13 OLED auf gängigen Schnickschnack: Kein Touchdisplay, kein Tablet-Modus, kein Stift. Dafür wird performante Technik in ein schlankes und sehr leichtes Gehäuse eingesetzt. Zusammen mit dem immer noch recht großen Display gelingt die Gratwanderung aus einer hohen Portabilität und einem Funktionsumfang, der nur wenige Wünsche offenlässt und einer Hardware-Performance, die im Arbeitsleben nicht so schnell an Grenzen stößt. Das größte Manko ist das Energiemanagement. Im Test kam es immer wieder zu deftigen Abstürzen, bei denen sich das Notebook nach schwarzen Bildschirmen teils nur schlecht “aufwecken” ließ.
Pro
- Sehr leicht
- Gutes Display
- Gute Akku-Laufzeit
Contra
- Instabiles Energiemanagement
- Kein Touch-Display
- Arbeitsspeicher nicht erweiterbar