ASUS ROG Flow Z13: Dieses Tablet lässt die Herzen echter Gamer höher schlagen

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Unter Gamern genießen schon Notebooks nicht den besten Ruf. Doch bei ASUS sollen sich Gamer sogar für ein Tablet begeistern. Dabei will das ROG Flow Z13 nicht nur optisch, sondern mit einer starken Hardware überzeugen. Ob das gelingen kann? Wir haben es getestet.
ASUS ROG Flow Z13

ASUS ROG Flow Z13

Fürs ernsthafte Spielen auf Reisen stellten über viele Jahre hinweg leistungsstarke und wuchtige Gaming-Notebooks die erste Wahl dar. Diese wurden zuletzt nicht nur deutlich kompakter und schlanker, sondern auch selbst Handhelds, wie das Steam Deck oder MSIs Claw 8, erfüllen mittlerweile die Anforderungen von anspruchsvollen PC-Spielen. Nun versucht ASUS die Gamer auch von Tablets fürs Spielen zu begeistern und setzt mit dem ROG Flow Z13 auf eine speziell für diesen Zweck optimierte Variante. Hält sie, was sie verspricht?

Fettes Gehäuse mit Ständer und typischem Gaming-Zierrat

An der anvisierten Zielgruppe lässt das ROG Flow Z13 schon äußerlich keinen Zweifel. Mit Genre-typischen Elementen wurde bei der Gestaltung, insbesondere auf der Rückseite, nicht gespart. An den Seiten tragen diese dazu bei, dass das Tablet weniger wuchtig wirkt, als es tatsächlich ist. Ein anderes Detail geht da fast schon unter: ASUS hat abgekupfert und setzt bei dem in der Rückseite integrierten Ständer auf den gleichen Mechanismus wie Microsoft bei seinem Surface.

Genre-typisch ist jedoch nicht nur das Design, das die Ambitionen des Tablets mit fetten Lüftungsschlitzen und passenden Details unterstreicht. Das Display ist zwar mit schlanken Rändern ins Gehäuse eingesetzt, mit einem Gewicht von 1,2 kg ist das Z13 für ein Tablet jedoch ein schwerer Brocken. Und die Bauhöhe von fast 1,5 cm wird von so manchem zusammengeklappten Notebook unterboten. Das zeigt sich natürlich bei der Qualität der Verarbeitung. Der massive Metallunterbau fühlt sich nicht nur hochwertig an, sondern Fragen nach seiner Haltbarkeit und Stabilität wirken schon fast wie bösartige Unterstellungen.

ASUS ROG Flow Z13: Am Metall wurde nicht gespart

Keine Experimente beim Display des ROG Flow Z13

Der Bildschirm hält im positiven Sinne keine Überraschungen bereit. Für ein Tablet ist die Diagonale von 13,4 Zoll schon recht groß, die Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln entwickelt sich mehr und mehr zum Standard und löst damit die klassischen Full-HD-Anzeigen ab, sodass selbst feine Details fehlerfrei präsentiert werden. Auch die satten, aber nicht übersättigten Farben des auf der IPS-Technologie basierenden Bildschirms gefallen. Der DCI-P3-Farbraum wird zu 100 Prozent dargestellt. Zudem sorgt die glänzende Ausführung, dass die an sich schon guten Kontraste noch etwas knackiger dargestellt werden.

Im ROG Flow Z13 steckt Leistung

Das ROG Flow Z13 mag zwar auf den ersten Blick eher wie der zu heiß gewaschene Unterbau eines Gaming-Notebooks aussehen. Hinsichtlich der gebotenen Leistung muss es sich aber nicht hinter diesen verstecken. ASUS verbaut mit dem Ryzen AI Max+ 395 den schnellsten Prozessor, den AMD für Notebooks im Programm hat. Und die Leistung, die die 16 CPU-Kerne, die bis zu 32 Threads parallel mit einer maximalen Geschwindigkeit von 5,2 GHz abarbeiten, kann sich sehen lassen. 

Im Geekbench-Benchmark werden im Mittel 2800 Punkte erreicht, was etwa zehn Prozent über dem liegt, was der Intel Core Ultra 7 V258 im Galaxy Book5 Pro 260 zu leisten vermochte. Werden alle AMD-Kerne im Verbund genutzt, sind um die 19.000 Punkte drin – das entspricht schon nahezu der doppelten Leistung des Intel-Prozessors.

Integrierte GPU hält mit Grafikkarten mit

Nicht nur mit der CPU stellt AMD seine Qualifikationen als Chipentwickler unter Beweis. Mit der Radeon 8060S hat der Hersteller eine Grafikeinheit in den Prozessor gepackt, die vermutlich die derzeit schnellste integrierte Lösung sein dürfte.

Im GPU-Test des Geekbenchs kommt sie auf rund 86.000 Punkte und ist damit fast 3,5-mal schneller als die aktuellen Intel Iris 140V. Selbst AMDs dedizierte Grafikkarte für Notebooks, die Radeon 7040 fällt in dem Benchmark um 10.000 Punkte zurück, während Nvidias Geforce RTX 4060 etwa auf gleichem Niveau liegt.

Auffällig ist dabei, dass ASUS Wert auf eine gute Kühlung gelegt hat. Der Lüfter, der für eine frische Brise rund um Prozessor und Grafikchip sorgt, macht zwar mit einem Rauschen auf sich aufmerksam. Allerdings hält sich die Lautstärke gerade im Vergleich zu so manch anderem Gaming-Notebook in Grenzen.

Kann auch Notebook: Das ROG Flow Z13 überzeugt mit Vielseitigkeit

RAM und SSD sind Mittelmaß

Bei der Speicherausstattung tritt AMD eher auf die Bremse. Der Arbeitsspeicher ist mit einer Größe von 16 GB zwar nicht zu klein, allerdings muss auch die GPU von diesem versorgt werden. Da wären 32 GB schon schöner gewesen. Diese werden in den Einstellungen zwar auch ausgewiesen, allerdings können nur 16 GB davon verwendet werden. Da der RAM beim Ryzen AI Max+ 395 Teil des Prozessors ist, scheint AMD nur eine Variante des Chips zu produzieren und den Arbeitsspeicher im Nachhinein zu begrenzen. So kann noch ein weiteres Modell mit einer etwas besseren Ausstattung angeboten werden.

Der Datenspeicher ist mit einer Größe von einem Terabyte auf einem guten Niveau. Allerdings ist die Geschwindigkeit der von Kioxia zugekauften SSD nicht gerade beeindruckend – und zudem beim Schreiben höher als beim Lesen: Bei ersterem werden im Crystal DiskMark Transferraten von rund 3.300 MB/s ausgegeben, bei letzterem werden nur knapp 3.000 MB/s erreicht.

Großer Akku trifft großen Prozessor

Dass sich ASUS bei der Akkulaufzeit des ROG Flow Z13 nicht die Blöße geben will, zeigt schon die Größe des Energiespeichers mit einer Kapazität von 70 Wh. Allerdings ist der Akku den Ansprüchen von 16 leistungsstarken CPU-Kernen und einer nicht weniger performanten GPU nur bedingt gewachsen. Wird nur der Browser beschäftigt, hält sich der Energiehunger in Grenzen. Nach einer Stunde sind noch 90 Prozent der Reserven übrig. 

Wer allerdings auf stundenlanges Daddeln fernab einer stationären Stromversorgung hofft, der wird enttäuscht. Im Laufe einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt Legends Unite sank die Füllstandsanzeige auf nur noch auf 45 Prozent.

ASUS ROG Flow Z13 mit vielen Anschlüssen

Gegen ein Tablet fürs ernsthafte Spielen spricht letztlich nicht nur die Leistung. Auch bei der Anzahl und der Auswahl der Anschlüsse, die für die Gaming-Peripherie benötigt werden, sind die Kompromisse, die vom iPad oder Surface abverlangt werden, groß. Beim ROG Flow Z13 wird zumindest an das Nötigste gedacht: Neben zwei USB4-Ports mit Typ-C-Interface stehen eine klassische USB-Buchse nach dem Standard 3.2 Gen 2 sowie HDMI 2.1 bereit. Den grundlegenden Ansprüchen eines Gamers wird das ASUS-Tabet also gerecht. Maus, Tastatur und ein großer Bildschirm können problemlos angeschlossen werden. Auch der Klinkenanschluss für Headsets fehlt nicht und das 200W-Netzteil wird mit Hilfe eines weiteren, proprietären Einschubs angeschlossen. Selbst ein Kartenleser für Speicherkarten im microSD-Format wartet auf Einsatzzeiten.

Nachholbedarf könnte mancher nur beim fehlenden LAN-Port erkennen. Dessen Bedeutung nimmt allerdings immer mehr ab. Und das ASUS-Tablet bzw. der darin steckende AMD-Prozessor bringt ein Funkmodul mit, das den Netzwerkzugriff auf der Basis des schnellen WiFi-7-Standards bewerkstelligt.

Das Ständerkonzept ist nicht ganz neu – und nicht von ASUS

Gute Tastatur mit bauartbedingten Grenzen

Das Z13 ist ein klassisches Tablet, auch wenn sich unter der Haube eine leistungsstarke Hardware versteckt, die so manches Gaming-Notebook im Einsteigersegment alt aussehen lässt. Für die Eingaben ist damit zuerst der berührungsempfindliche Bildschirm vorgesehen. Das bedeutet, dass bei der Peripherie Abstriche gemacht werden müssen. Zur Basisausstattung gehört zwar eine Tastatur. Diese wird aber ähnlich wie bei Microsofts Surface-Tablets angesteckt. 

Die Tasten, die über einen guten Tastenhub verfügen, aber einen etwas druckvolleren Anschlag mitbringen könnten, überzeugen damit auch bei längeren Schreibeinheiten. Das Touchpad gefällt nicht nur hinsichtlich der Funktion, sondern auch der Größe von 12,7 x 7,2 cm. ASUS nutzt die sich bietenden Platzverhältnisse optimal aus.

Allerdings biegt sich die Tastatur aufgrund des leichten Anstellwinkels bei kräftigen Anschlägen durch. Was beim Arbeiten noch als kleiner Malus abgetan werden kann, stört jedoch beim Daddeln. Ein weiterer Minuspunkt ist der fehlende digitale Stift, der in dieser Preisklasse selbst vielen klassischen Notebooks mit Touch-Display beigelegt wird.

Brauchbare Kamera

Der Kamerasensor des Flow 13 gehört zu den besseren Vertretern seiner Art. Mit einer Auflösung von 13 Megapixeln vermag er zwar keine Wunder zu vollbringen. Bei guten Lichtbedingungen überzeugen die Aufnahmen jedoch hinsichtlich der Farben, der Kontraste und der Detailschärfe. Bei mäßigen Lichtverhältnissen tritt das klassische Bildrauschen und die damit verbundene Unschärfe deutlich zu Tage. Die Kamerasoftware versucht jedoch aus dem Umgebungslicht viel herauszuholen, manchmal sogar etwas zu viel. Dennoch ist das ASUS-Tablet an dieser Stelle vielen Konkurrenten überlegen.

ASUS ROG Flow Z13: Kamera mit guten Bildern

Fazit zum ASUS ROG Flow Z13

Ein Tablet für Gamer? Das ASUS ROG Flow Z13 ist mehr als nur eine Machbarkeitsstudie, sondern überzeugt im Alltag. Gerade wer viel unterwegs ist, freut sich trotz des nicht gerade niedrigen Gewichts, über die Mischung aus kompaktem Format und viel Leistung. Zumal auch an Details wie eine gute Schnittstellenauswahl gedacht wurde. Und das nicht nur beim Daddeln. Auch für Kreative ist das ASUS-Tablet ein gelungenes Werkzeug. Zumal die Tastatur – trotz der bauartbedingten Schwächen – den Schaffensprozess nicht nur im Notfall beflügeln kann. Auf den Preis solltest du allerdings nicht als erstes schauen, denn mit 2.499 Euro ist der nichts für kleine Portemonnaies.

Pro

  • hochwertig verarbeitet
  • viel Leistung
  • sehr gute Auswahl an Schnittstellen
  • Tastatur ist Teil des Lieferumfangs

Contra

  • hohes Gewicht
  • Gamer-typische Zierelemente sind nicht jedermanns Geschmack
  • Bloatware ist für ASUS kein Fremdwort
  • teuer

Bildquellen

  • z13-03: Matthias Wellendorf
  • z13-01: Matthias Wellendorf
  • z13-02: Matthias Wellendorf

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