Typisch Apple, und doch schon auf den ersten Blick ganz anders als die Konkurrenz. Das iPad Air gibt sich zwar schon aufgrund der abgerundeten Ecken und der typisch eingesetzten Kamera als Apple-Tablet zu erkennen. Abgesehen von der ikonischen Formensprache, ist es jedoch das frische Blau des Gehäuses, das sich angenehm aus der schwarz-grauen Masse der Android-, Chrome-OS- und Windows-Tablets abhebt.
Klassische Form mit hochwertiger Verarbeitung
Das iPad Air ist hochwertig gearbeitet, alles andere würde dem Ruf des Herstellers auch nicht gerecht werden. Der 1 cm starke Rand ums Display führt zu einer Grundfläche von 24,8 x 17,9 cm, die Bauhöhe des Tablets misst sechs Millimeter. Dank des recht niedrigen Gewichts von nur 461 g werden die Arme auch nach längerem Halten nicht müde.
IPS-Display des Apple iPad Air (2022) mit sehr guten Farben
Das Display des iPad Air hält eine Diagonale von 10,9 Zoll bereit und besticht durch ein hervorragendes Bild. Bei einer Auflösung von 2.340 x 1.640 Pixeln kann das IPS-Panel mit sehr guten Farben und ebenso gelungenen Kontrasten überzeugen. Allerdings sorgt die glänzende Ausführung der Oberfläche für Reflexionen.
Apples M1: Flottes Rechenwerk
Unter den großen Chipentwicklern haben sich CPU-Architekturen etabliert, bei denen leistungsstärkere mit leistungsschwächeren Kernen kombiniert werden. Auch Apple setzt beim M1 auf dieses Prinzip. Vier schnelle Firestorm genannte Kerne werden mit vier sparsamen Icestorm-Kernen gepaart. Mit einer Taktgeschwindigkeit von 3,2 GHz zeigen sie sich auch anspruchsvollen Aufgaben gewachsen. Die Leistungen im Geekbench-Benchmark entsprechen denen des neuen Intel Core i5-1240P.
Die GPU des Apple-M1-Chips ist dagegen Intels Iris Xe überlegen. Sie verfügt über acht Cluster, die jeweils 128 Shader umfassen und liefert insgesamt die höhere Leistung, wenngleich die Intel-GPU bei höheren Auflösungen im GFX-Benchmark teils etwas bessere Werte erreicht. An dezidierte Grafikchips von Nvidia reicht jedoch auch die Apple-GPU nicht heran.
(Zu) Kleine SSD im Apple iPad Air (2022)
Weniger beeindrucken kann das Apple-Tablet bei der Speicherausstattung. Der 8 GB große Arbeitsspeicher nach LPDDR4X-Standard ist zwar nicht zu klein dimensioniert, der Datenspeicher dagegen schon: Die SSD stellt eine Kapazität von nur 64 GB bereit – für ein Tablet, das 680 Euro kosten soll, ist das zu wenig.
1x USB muss reichen
Anschlüsse sind bei Tablets allgemein spärlich. Das iPad Air macht da keine Ausnahme. Selbst auf die in diesem Bereich noch weit verbreitete Kopfhörerbuchse wird verzichtet. Glücklicherweise gilt das genauso für den Lightning-Anschluss der iPhones. Stattdessen steht eine USB-Schnittstelle im Typ-C-Format zur Verfügung, die dem Standard 3.1 Gen 2 entspricht. Ein Hub kann problemlos angeschlossen werden.
Wenn weitere Gerätschaften angebunden werden sollen, kann überdies Bluetooth genutzt werden, wobei der 5.0-Standard unterstützt wird. Der Netzwerkzugriff erfolgt per WLAN nach ax-Spezifikation (WLAN6)
Der Akku des Apple iPad Air (2022) hält keine Ewigkeit
ARM-Chips gelten allgemein hin als sparsam. Von Apples M1 lässt sich das jedoch nicht unbedingt behaupten. Nach einer Stunde im Browser wird der Füllstand des Akkus noch mit 82 Prozent angegeben. Samsungs Galaxy Tab S8 schlug sich da besser. Allerdings darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass der Qualcomm Snapdragon 8 eine deutlich niedrigere Performance abliefert.
Erstaunlich ist aber, dass sich das Tablet zurückhält, wenn größere Lasten im Akku-Betrieb abgerufen werden: Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends werden in einer Stunde 32% der Reserven verbraten. Das ist mit Blick auf die gebotene Leistung ordentlich, dennoch ist das iPad Air im Akku-Betrieb nicht wirklich ausdauernd. Wird das Tablet intensiv genutzt, dürfte es sich nach spätestens fünf Stunden abschalten.
Vom Tablet zum Notebook
Der Bildschirm des iPad Airs überzeugt nicht nur mit seiner Qualität bei der Darstellung der Inhalte, ebenso gefällt das Touch-System. Die Bewegungen der Finger werden präzise umgesetzt. Wer das iPad Air als Zeichenbrett nutzen möchte, findet im Apple Pencil eine sehr gute Erweiterung. Er liegt nicht nur angenehm in der Hand, sondern gefällt mit seiner druckempfindlichen Spitze, die die künstlerische Arbeit nativer werden lässt.
Apple iPad Air | |
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Display: | 10,9 Zoll, IPS, 2.360 x 1.640 Pixel) |
Prozessor: | Apple M1 |
Grafik: | Apple M1 |
Arbeitsspeicher: | 8 GB, LPDDR4X |
Datenspeicher | 64 GB, SSD |
Anschlüsse: | 1x USB Typ-C 3.1 Gen 2, |
Drahtlos: | WLAN 6, Bluetooth 5.0 |
Akku: | 28,6 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 24,8 x 17,9 x 0,6 cm |
Gewicht: | 0,46 kg |
Betriebssystem: | iPadOS 15 |
Preis: | 679 Euro |
Um das iPad in ein kleines Notebook zu transferieren, bietet Apple das MagicKeyboard an. Das ist eine hervorragend gearbeitete Mischung aus Schutz– und Tastatur-Cover, das sich von der Konkurrenz deutlich abhebt. Ein massiv ausgeführtes Scharnier hält die beiden zusammen – und nicht nur das: Dank eines USB-Typ-C-Anschlusses kannst du das Tablet laden. Für Datenübertragungen eignet sich der Port nicht. Mithilfe eines weiteren Scharniers lässt sich der Anstellwinkel des Tablets flexibel verändert, wobei man sich hier nicht zu viel erhoffen sollte. Die Möglichkeiten sind recht limitiert.
Die Tastatur liefert an sich ein gutes Schreibgefühl. Der Anschlag ist nicht zu weich, der Hub spürbar. Allerdings liegen die Tasten, die 1,5 x 1,5 cm messen, so dicht beieinander, dass es beim Tippen häufiger zu Fehleingaben kommt.
Kamera mit blassen Bilder
Das Kameramodul ist einer der großen Unterschiede des Apple iPad Air (2022) im Vergleich zum Pro-Modell, das mit drei Modulen auf der Rückseite aufwartet. Beim iPad Air ist es dagegen nur eine, die eine Auflösung von 12 Megapixel bewerkstelligt. Die Qualität der Bilder ist für Schnappschüsse ausreichend, gänzlich begeistern kann sie jedoch nicht. Farben und Kontraste sind nicht die besten, die Aufnahmen wirken etwas ausgeblichen. Da ist die Leistung der Frontkamera überzeugender. Bei gleicher Auflösung nimmt sie einen ultraweiten Winkel auf und liefert deutlich bessere Farben.
Fazit zum Apple iPad Air
Das Apple iPad Air (2022) gehört zweifelsohne zu den besten seiner Klasse. Rein von der Leistung her betrachtet, steckt es sowohl das Microsoft Surface Go3, als auch das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra locker in die Tasche. Dafür ist der Energieverbrauch des Tab S8 etwas geringer. Ein entscheidendes Kaufkriterium dürfte für viele Nutzer die Software-Umgebung sein, an der sich die Geister scheiden.
Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
---|---|---|
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 11 |
Speicher | 10 | 3 |
Akku und Verbrauch | 10 | 5 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 2 |
Preis / Leistung | 20 | 15 |
Gesamt | 100 | 60 |
Wem iPadOS und die damit verbundenen Eigenschaften schmecken, der bekommt mit dem iPad Air ein hervorragendes Tablet, das mit Blick auf das Gebotene und die Modelle der Konkurrenz nicht mal teuer ist. Das gilt allerdings nicht für die von Apple angebotenen Erweiterungen. 340 Euro für ein Tastatur-Cover sind schon eine Hausnummer.
Pro
- Sehr gut verarbeitet
- Sehr gutes Display
- Flotter Prozessor
Contra
- Kleine SSD
- Hochpreisige Peripherie