Auch wenn es immer heißt, Roaming in Europa darf nicht mehr kosten als zu Hause, gibt es bis heute Kostenfallen, die nicht jedem geläufig sind. Das betrifft nicht nur das International Roaming in fernen Ländern – es gibt auch Kostenfallen innerhalb der EU. Wenn du also Urlaub in Dänemark, Frankreich, Italien oder Österreich machst, kann es sein, dass du mehr zahlst, als du eigentlich erwartest.
Kostenfallen innerhalb der EU
Kommen wir zunächst zu den versteckten Kostenfallen innerhalb der EU. Denn auch wenn Roaming in der ganzen EU, Liechtenstein, Island und Norwegen „kostenlos“ ist, so ist es genau das eben nicht. Es gilt ein Roam like at home-Tarif – allerdings mit Ausnahmen.
Keine Community Tarife
So gelten zum Beispiel bei Kunden, die keine Sprachflatrate haben, keine Community-Tarife. Wenn du also beispielsweise als Aldi-Talk-Kunde günstiger zu anderen Aldi-Kunden telefonierst, so gilt das nur innerhalb Deutschlands. Sobald du im Ausland bist, zahlst du den regulären Preis für Gespräche. Im Fall von Aldi sind das dann 11 Cent pro Minute statt 3 Cent.
Hotlines
Rufst du aus dem Ausland eine Hotline mit einer Sonderrufnummer wie 0180 an, so kostet diese bislang auch noch mehr als wenn du den Anruf in Deutschland aufbauen würdest. Wie hoch die Kosten sind, richtet sich nach deinem Anbieter. Auch Sonderrufnummern im Ausland können eine Kostenfalle sein. Besonders fies: Jedes Land hat andere Vorwahlen für Sonderrufnummern.
Schiffsnetze
Fährst du mit dem Schiff nach Schweden, Großbritannien oder nutzt du Autofähren zu den Inseln in Spanien, Italien oder Griechenland, so haben diese oftmals einen Handysender an Bord. Wie bei Kreuzfahrten kannst du auch so auf hoher See telefonieren. Aber Achtung: Auch wenn du innerhalb der EU unterwegs bist, bist du in internationalen Gewässern und die EU-Roaming-Verordnung gilt nicht. Für Gespräche können schnell mehrere Euro pro Minute anfallen.
WLAN Call
Wenn du im Hotel oder der Ferienwohnung WLAN hast, wird dein Handy je nach Anbieter und Situation schnell WLAN Call nutzen. Das spart deinem Anbieter Kosten und bringt dir im Zweifel einen besseren Empfang. Doch Achtung: Wenn du im ausländischen WLAN-Netz dein Handy nutzt und eine Telefonnummer in dem Land anrufst, in dem du dich befindest, wird das dennoch als Gespräch von Deutschland ins Ausland abgerechnet. Denn WLAN-Call-Gespräche werden immer abgerechnet, als wären sie in Deutschland geführt. Der Anruf für die Reservierung im Restaurant kann so schnell teuer werden.
Kostenfallen außerhalb der EU
Schweiz
Es wird oft vergessen, weil das Land mitten in Europa liegt, doch die Schweiz gehört nicht zur EU. Und das heißt: Roaming mit dem Handy in der Schweiz ist – mit wenigen Ausnahmen – teuer. So teuer, dass bei einigen Anbietern schon bei der Durchfahrt enorme Datenroaming-Kosten zusammenkommen können. Unser Rat: Informiere sich, ob dein Anbieter Roaming-Optionen für die Schweiz anbietet. Viele Informationen zur Schweiz haben wir für dich zusammengestellt. Bald wird sich das Problem übrigens auch in Großbritannien stellen.
Reiseländer Türkei, Ägypten
Was vor einem Urlaub oft vergessen wird: Auch andere Reiseländer unterliegen nicht dem EU-Roaming. Zu den beliebtesten Reiseländern gehören sicherlich die Türkei, Ägypten oder die USA. Für alle diese Länder gibt es aber Alternativen, die wir dir auf den jeweiligen Roamingseiten vorstellen.
Mailbox
Achtung, wenn du eine Mailbox aktiv hast und die EU verlässt. Denn wenn du eine Mailbox aktiv hast, die beispielsweise bei Nichtmelden dran geht, dann geht dein Anruf erst in dein Urlaubsland und dann wieder zurück nach Deutschland zur Mailbox. Beide Wege musst du bezahlen – das Abhören kommt dann noch dazu. Einfacher Rat: Deaktiviere vor dem Urlaub alle Umleitungen zur Mailbox. Oder – wenn du einfach nicht erreichbar sein willst – leite alle Anrufe direkt auf die Mailbox um.
Alles rund um das Thema Handy und Internet im Ausland haben wir in einem ausführlichen Roaming-Bereich auf inside digital für dich zusammengestellt.