Alle Alternativen zum Platzhirsch WhatsApp haben eins gemeinsam: So viele aktive Nutzer wie der WhatsApp-Messenger hat niemand. Bereits vor einigen Jahren wurden um die 100 Milliarden Benachrichtigungen sowie 7 Milliarden Sprachnachrichten am Tag versandt. Viele Nutzer stören sich daran, dass WhatsApp zum sozialen Netzwerk Facebook und damit zu einer der weltweit größten Datenkraken gehört. Und auch sonst hagelt es viel Kritik. Solltest du dich auf der Suche nach einer WhatsApp-Alternative befinden, haben wir für dich die besten Optionen herausgesucht:
Neun Alternativen zu WhatsApp:
- Telegram
- Threema
- Signal
- Viber
- Line
- Facebook Messenger
WhatsApp-Alternative: Die besten Messenger-Apps
Nach einem Skandal im Jahr 2021 wechselten zahlreiche Nutzer zu alternativen Messengern. Wir verraten welche es gibt und welche Vor- und Nachteile diese jeweils mitbringen.
Telegram
Dieser cloudbasierte Messenger setzt auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ist kostenlos und frei von Werbung. Die Betreiber versichern zudem, dass Telegram all das in Zukunft auch bleibt. Verschlüsselt wurden Chats mit Freunden und Verwandten ursprünglich auf Wunsch. Mittlerweile gibt Telegram jedoch an, dass sämtliche Kommunikation, seien es Chats, Gruppen oder Medien, verschlüsselt ist.
Ähnlich wie es im Fall von Snapchat und WhatsApp ist, kann man beim Messaging festlegen, ob sich eine Nachricht selbst zerstören soll. Zudem lassen sich Gruppenchats mit bis zu 200.000 (!) Personen erstellen und Dateien (beispielsweise Videos) mit einer Größe von bis 2 GB mit Freunden teilen. Allein im Android-Ökosystem verzeichnet der Telegram bereits über 1 Milliarde Installationen. Achtung: Telegram darf nur ab einem Alter von 18 Jahren genutzt werden (USK).
Threema
Wenn es um Instant Messenger für Smartphones geht, wird auch die Schweizer Alternative Threema in einem Atemzug mit WhatsApp genannt. Die Entwickler der App setzen vor allem auf Sicherheit: Alles soll verschlüsselt über die Server laufen; derart verschlüsselt, dass noch nicht einmal die Server-Betreiber selbst die Nachrichten des sicheren Messengers entschlüsseln können. Backups von Chats werden auf den Servern von Threema nicht erstellt. Der sogenannte Threema Safe arbeitet dezentral.
Zudem können Nutzer auf Wunsch auf eine Verknüpfung mit einer Handynummer oder auf die Eingabe einer E-Mail-Adresse verzichten und sich stattdessen über eine bei der Anmeldung zufällig generierte Threema-ID mit der Chat-App verbinden. Und auch anonymes Chatten ist möglich.
Die Chat-App ist aktuell für jeweils 5,99 Euro (ehemals 3,99 Euro) für Android und iOS zu haben. Damit ist der Preis dieser WhatsApp-Alternative deutlich höher als der der meisten Konkurrenz – zumal diese größtenteils kostenfrei ist.
Signal
Zu der – im Google Play Store – weit oben stehenden WhatsApp Alternative gehört auch Signal. Die App wurde unter anderem wohl auch durch die Empfehlung von Edward Snowden bekannt. Heute könnte Signal neben Telegram die hierzulande bei Android-Nutzern beliebteste Alternative zu WhatsApp darstellen.
Signal kommt von Open Whisper Systems. Der sichere Instant Messenger ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sodass Nachrichten und Anrufe über die App abhörsicher sind. Du kannst an Kontakte nicht nur Smileys, Sticker und Doodle verschicken. Auch Dokumente wie beispielsweise PDF- und Audio-Dateien oder GIFs sind kompatibel. Signal ist kostenfrei nutzbar und ist mit Android wie iOS kompatibel. Es das Vertrauen des Tesla-Chefs Elon Musk. Dieser rief seinerzeit auf Twitter dazu auf, Signal zu benutzen.
Viber
Ähnlich wie WhatsApp funktioniert auch die kostenlose App Viber. Android- und iOS-Nutzer können miteinander chatten, sich Bilder und Standorte schicken und über die Frontkamera per Video-Feed unterhalten. Nach eigenen Angaben hat Viber weltweit mehr als 1 Milliarde Nutzer, die Gruppenchats mit bis zu 250 Teilnehmern starten können. Auch das Löschen irrtümlich versandter Nachrichten ist möglich. Mit einer „Hidden-Chats“-Funktion können außerdem Nachrichten von bestimmten Chats ausgeblendet werden.
Seinen Ursprung hat Viber in Israel, 2014 wurde der Instant Messenger jedoch vom japanischen Unternehmen Rakuten übernommen. Die grundsätzliche Nutzung für Nutzer der WhatsApp-Alternative ist kostenlos. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist dennoch mit an Bord.
WeChat bietet ebenfalls einen ähnlichen Funktionsumfang wie WhatsApp und ist vor allem im asiatischen Raum stark verbreitet – unter dem Namen Weixin. Man kann Text- und Sprach-Nachrichten, Fotos und Videos verschicken und mit Freunden einen Videochat starten. Zudem bietet WeChat eine Bezahlfunktion, mit der Nutzer regional eingeschränkt ein Taxi sowie Essen bestellen oder Geld transferieren können. Auch Spiele lassen sich über den WeChat-Messenger nutzen und es besteht die Möglichkeit, Jobs oder Personen in der Nähe zu suchen. Vor allem diese zusätzlichen Funktionen haben WeChat als Instant Messenger und WhatsApp-Alternative in Asien erfolgreich werden lassen.
Die App WeChat ist werbefrei und kostenlos für Googles Android und Apples iOS verfügbar. Doch ohne Nachteile kommt die WhatsApp-Alternative nicht aus: So laufen sämtliche Chats über Server, die auf chinesischem Grund und Boden stehen. Zwar betont der Shenzhener Entwickler Tencent, dass man auf Sicherheit besonders viel Wert legt („WeChat ist die einzige von TRUSTe zertifizierte Messaging-App“). Doch ein gewisses Maß an Skepsis ist bei der Chat-App trotzdem nicht fehl am Platz.
Line
Aus Japan stammt die WhatsApp-Alternative Line, die Teil der koreanischen Naver Corporation ist. In Südkorea ist Line inzwischen sogar weiter verbreitet als der direkte Instant-Messaging-Konkurrent KakaoTalk. Line hatte bereits 2015 mehr als 700 Millionen Nutzer weltweit und verfügte sogar, anders als viele andere Alternativen zu WhatsApp, über einen Internet-Auftritt in deutscher Sprache. Die Betonung liegt allerdings auf der Vergangenheitsform. Denn mittlerweile scheint dieser gestrichen worden zu sein.
Line gibt es kostenlos sowohl für iOS als auch Android. Nutzer Seit 2015 unterstützt Line die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Chats. Dieses fehlende Feature des Messengers hat Stiftung Warentest 2014 in einem Test noch scharf kritisiert. In Bezug auf die Sicherheit ist Line inzwischen also eine gute WhatsApp-Alternative – mit Blick auf die hierzulande vergleichsweise geringe Verbreitung dagegen eher nicht.
Facebook Messenger: WhatsApp-Alternative aus eigenem Hause
Der Facebook Messenger funktioniert – genauso wie auch WhatsApp – ohne Facebook-Account, sondern nur mit Namen und Telefonnummer. Mit der hierzulande wohl bekannteste WhatsApp Alternative kann man auf Smartphones und Tablets abseits der üblichen Funktionen auch bezahlen (regional). Damit eifert der US-Messenger seinem chinesischen Konkurrenten WeChat nach. Ein weiteres Extra stellt die Möglichkeit dar, Spiele zu spielen. Zum Beispiel Klassiker wie „Snake“ oder Sportspiele wie Basketball.
Der Facebook Messenger erfreut sich einer Nutzerzahl in Milliardenhöhe. Dafür besteht grundsätzlich eine Klarnamen-Pflicht, was eine anonyme Nutzung ausschließt – obwohl der Bundesgerichtshof (BGH) dem 2022 widersprach. Auf Wunsch werden sämtliche Chats im Facebook Messenger mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen. Und auch Sprach- sowie Videoanrufe werden seit Neuestem verschlüsselt.
Eine gute WhatsApp-Alternative stellt der Facebook Messenger allerdings nur bedingt dar – falls überhaupt. WhatsApp gehört nämlich zu Facebook – in puncto Datenschutz sind beide somit auf einem recht ähnlichen Niveau.
Fazit: Keine echten WhatsApp-Alternativen
Mit seinen beiden Messenger-Apps Facebook Messenger und WhatsApp bleibt Mutterkonzern Meta der unangefochtene Marktführer. Im Grunde lässt sich sogar guten Gewissens behaupten, dass an den beiden Messenger-Diensten kein Weg vorbeiführt. Denn sämtliche oben aufgelisteten Messenger sind schlicht und ergreifend nicht weit (genug) verbreitet, um hierzulande eine ernsthafte Gefahr und sinnvolle Alternative zu WhatsApp und dem Facebook Messenger darstellen zu können.
Das ist zumindest der aktuelle Status Quo. Tatsächlich versucht die europäische Regierung die Betreiber von Messengern gegenwärtig dazu zu zwingen, Schnittstellen zu programmieren, die eine messengerübergreifende Kommunikation ermöglichen. Das würde die Monopolstellung von WhatsApp drastisch schwächen. Bis es so weit ist, wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern.
App-Verfügbarkeit | Verschlüsselung | Werbung | Kosten (€) | Desktop-Version | |
---|---|---|---|---|---|
Threema | Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | Android: 5,99 iOS: 5,99 | ja |
Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | kostenlos | ja | |
Facebook Messenger | Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | kostenlos | ja |
Signal | Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | kostenlos | ja |
Line | Android, iOS | Ende-zu-Ende | ja | kostenlos | ja |
ICQ New | Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | kostenlos | ja |
Skype | Android, iOS | Ende-zu-Ende | ja | kostenlos | ja |
Viber | Android, iOS | Ende-zu-Ende | ja | kostenlos | ja |
Telegram | Android, iOS | Ende-zu-Ende | nein | kostenlos | ja |
Es würde der RCS-CHAT vergessen.
Der RCS-CHAT funktioniert mit Apple- und Android Handys. Eine Web-Version ist auch verfügbar.
RCS-CHAT wird von allen Mobilfunknetzen bereitgestellt und ist der „Nachfolger der SMS“.