Was früher die Antenne auf dem Dach war, das dafür sorgte, dass du im besten Fall vier bis fünf Programme empfangen konntest, ist heute wahlweise die Satellitenantenne, das Kabelnetz, das Internet – oder immer noch die Antenne auf dem Dach. Jeder dieser Wege für den TV-Empfang hat Vor- und Nachteile und nicht jeder Empfangsweg ist für jeden geeignet. Auch die Kosten sind unterschiedlich. In diesem Überblick geht es uns darum, die Vor- und Nachteile für die breite Masse der Zuschauer zu beleuchten. Sicherlich gibt es in Einzelfällen weitere Gründe die für oder gegen einen der Wege sprechen. Das kann beispielsweise ein bestimmter Sender sein, den du nur über Satellit bekommst oder ein lokaler Kabelnetzbetreiber, der nicht mit der Zeit geht und nur wenige TV-Sender anbietet.
Fernsehen per Satellit
Die ersten TV-Satelliten wurden in den 1980er Jahren ins All geschossen, in den 90er Jahren wurde das Fernsehen aus dem All zum Massenmarkt. Heute sind Satellitenantennen selbstverständlich geworden. Sie bieten dir überall TV-Empfang zu moderaten Kosten.
Wo ist Fernsehen per Satellit möglich?
Grundsätzlich kannst du Satelliten-Fernsehen in ganz Deutschland, sogar in ganz Europa nutzen. Dadurch eignet sich der Empfang beispielsweise auch für das Wohnmobil. Problematisch wird der Empfang allerdings, wenn du keine Sicht nach Süden hast. Denn deine Schüssel musst du in diese Richtung ausrichten, dort „stehen“ die Satelliten am Horizont. Oftmals verbieten in Städten auch Vermieter oder Eigentümergemeinschaften das Anbringen von Satellitenschüsseln. Hier solltest du in die Hausordnung und deinen Mietvertrag schauen, bevor du zum Bohrer greifst. Gegen eine transportable Schüssel, die auf deinem Balkon steht, kann allerdings kaum jemand etwas sagen.
Welche Technik brauche ich?
Du brauchst eine Satellitenschüssel, Kabel von der Schüssel zu Fernseher und einen Receiver oder einen Fernseher, der DVB-S empfangen kann. Letzteres ist bei vielen hochwertigen Fernsehern der Fall. Bei den Kabeln musst du berücksichtigen, dass du diese möglicherweise durch deine Innen- aber auch Außenwand verlegen musst.
Willst du mehrere Fernseher per Satellit versorgen, brauchst du außerdem einen sogenannten LNB – also das Empfangsteil an der Sat-Schüssel – der mehrere Empfänger gleichzeitig versorgen kann.
Was kostet Satelliten-TV?
Die einmalige Anschaffung kann, willst du vernünftige Technik kaufen, vergleichsweise teuer sein. Das betrifft vor allem die Verlegung von Kabeln, wenn du das einem Fachbetrieb überlässt.
Flache Satelliten-Antennen, die sich besonders für Stadtwohnungen eignen, bekommst du schon für unter 100 Euro, Standard-Satellitenschüsseln mit Quad-LNB für unter 50 Euro. Allerdings musst du oft noch eine Halterung, die Kabel und die Empfänger hinzurechnen.
Du kannst also unterm Strich mit Kosten zwischen 100 und 1.000 Euro rechnen – je nach lokalen Voraussetzungen. Für den Camper gibt es vollautomatische Antennen, die sich eigenständig neu ausrichten. Sie kosten allerdings entsprechend mehr. Für deine Wohnung ist das nicht notwendig. Monatliche Kosten gibt es für Satelliten-TV nicht. Nur Pay-TV und den Empfang der Privatsender in HD musst du bezahlen.
Einmalkosten: Ab 100 Euro aufwärts
Monatliche Kosten: Keine, HD+ optional 6 Euro monatlich
Was sind die Vorteile?
Beim Satelliten-TV hast du keine oder sehr überschaubare laufende Kosten. Außerdem hast du, sobald du freie Sicht nach Süden hast, Empfang. Dazu hast du die größte Sendervielfalt, die es im deutschen Markt gibt. Insbesondere wenn es um UHD-Sender geht, hast du hier die größte Auswahl.
Was sind die Nachteile?
Die Erstinstallation für den TV-Empfang per Satellit kann aufwendig und teuer sein und Satelliten-Antennen sind nicht überall gern gesehen oder erlaubt. Bei extrem schlechtem Wetter wie einem starken Gewitterschauer kommt es je nach Größe der TV-Schüssel auch zu Ausfällen beim Empfang.
Fernsehen per Kabel
Die Deutsche Bundespost hat in den 1980er Jahren damit begonnen, Haushalte in Deutschland zu verkabeln. Heute ist Vodafone nach der Übernahme von Unitymedia und Kabel Deutschland der Platzhirsch im TV-Kabelmarkt, gefolgt von Pyur. Auch die Deutsche Telekom und zahlreiche kleinere Kabelnetze, teils von den Wohnungsgesellschaften betrieben, bieten TV per Kabelnetz in deiner Wohnung an.
Wo ist Fernsehen per Kabel möglich?
Die Faustformel lautet: Wohnst du in einer Stadt, kannst du Kabelempfang nutzen. Wohnst du auf dem Land, hast du vermutlich keinen Kabelanbieter vor Ort. Wer dein örtlicher Kabelnetzbetreiber ist, erfährst du beim Vermieter oder der Hausverwaltung. Hier gilt das Highlander-Prinzip: Es kann nur einen geben.
Bis du Eigentümer eines Hauses solltest du im Keller oder Hausanschlussraum Technik eines Kabelnetzbetreibers finden. Ist das nicht der Fall, hast du vermutlich keinen Kabelanschluss. Frag in diesem Fall die Nachbarn, wie es bei ihnen aussieht. Haben sie Kabelfernsehen, kannst du bei deren Anbieter nachfragen, ob er auch dich versorgt.
Welche Technik brauche ich?
Grundsätzlich reicht einen Fernseher, der DVB-C empfangen kann, zum Empfang aus. Allerdings musst du in aller Regel einen eigenen Kabelvertrag abschließen. Die Zeiten, in denen das Fernsehen einfach aus der Kabeldose kam und dein Vermieter dir die Kosten in der Nebenkostenabrechnung ein Rechnung stellte, sind vorbei. Hast du einen Vertrag abgeschlossen, verbindest du deinen Fernseher nur per Antennenkabel mit der TV-Dose, machst einen Sendersuchlauf und kannst schauen. Wenn du Pay-TV oder andere Dienste nutzen willst, brauchst du weitere Technik, die sich von Anbieter zu Anbieter und je nach Dienst unterscheidet. So kannst du beispielsweise auch einen Sky-Q-Receiver am Kabelnetz betreiben, wenn du Sky schauen möchtest.
Was kostet Kabel-TV?
Die Kosten für einen Kabel-TV-Vertrag hängen in einer Mietwohnung davon ab, was deine Hausverwaltung und der Vermieter mit dem Kabelanbieter verhandelt hat. In der Regel liegen diese Kosten bei Vodafone zwischen 8 und 13 Euro monatlich, vereinzelt auch weniger. Bei Pyur können es auch bis zu 17 Euro sein.
Hast du keinen Kabelanschluss im Haus liegen, so musst du für die Erschließung einige hundert Euro zahlen, sofern überhaupt ein Ausbau erfolgt. Hier musst du individuell mit den Kabelnetzbetreibern verhandeln.
Einmalkosten: Rahmenvertrag kostenlos, Neuverlegung hochpreisig
Monatliche Kosten: je nach Anbieter und Größe der Wohneinheit zwischen 7 und 17 Euro monatlich
Was sind die Vorteile?
Kabelfernehen gehört zu den einfachsten Formen, Fernsehen zu empfangen. Ist die Kabeldose in der Wohnung durch den Netzbetreiber mit einem Signal belegt, reicht es, einen Fernseher anzuschließen und einen Sendersuchlauf zu starten.
Was sind die Nachteile?
Kabelfernsehen ist ein Monopol. Du musst immer den Anbieter für den TV-Empfang nehmen, der in deiner Wohnung vorhanden ist. Zudem bietet das reine Kabelfernsehen wenig Innovationen. In der Standard-Version hast du keine privaten HD-Sender und kannst auch keine Sendungen neu starten oder pausieren, das geht nur mit Premium-Kabel-Diensten, die extra kosten.
Fernsehen per Streaming
Fernsehen per Internet ist erst seit einigen Jahren möglich. Anfangs noch per Browser kannst du TV-Streaming inzwischen nutzen wie normalen Fernsehempfang, wenn du die richtige Technik einsetzt. Viele Sender kannst du direkt über die Mediatheken der Sender live sehen. Um jedoch ein echtes TV-Gefühl aufkommen zu lassen, ohne laufend zwischen den Apps zu wechseln, ist ein TV-Streaming-Anbieter sinnvoll, der auch die Sender bietet, die nicht selbst live streamen.
Wo ist TV-Streaming möglich?
Grundsätzlich kannst du TV-Streaming nutzen, sobald du einen Internetanschluss hast, der ausreichend schnell ist. Dabei reicht schon ein normaler DSL-Anschluss mit 16 Mbit/s aus, um ein normales Fernsehbild zu sehen. Für UHD-Sender oder mehrere parallele TV-Sender solltest du allerdings mehr Bandbreite zur Verfügung haben. Da TV-Streaming unabhängig vom eigenen DSL-Anschluss ist, kannst du den Dienst auch unterwegs auf dem Handy oder sogar im EU-Ausland nutzen. Die Nutzung ist sogar per Mobilfunk möglich.
Welche Technik brauche ich?
Neben dem Internetanschluss und WLAN brauchst du für den TV-Empfang einen Smart-TV, der von deinem Streaming-Anbieter unterstützt wird. Sprich: Es sollte eine App geben. Ist das nicht der Fall, kannst du auch einen Amazon Fire TV Stick oder den Google Chromecast nutzen.
Einige Anbieter wie die Telekom, Sky oder waipu.tv bieten auch eigene TV-Sticks oder Empfänger an. Diese verbindest du mit einem HDMI-Eingang deines Fernsehers und mit dem Internet und kannst Fernsehen schauen.
Was kostet TV-Streaming?
Die öffentlich-rechtlichen Sender kannst du in aller Regel kostenlos sehen. Privatsender bekommst du kostenpflichtig. Die Preise unterscheiden sich je nach Anbieter und Leistungsumfang. Einen aktuellen Überblick bekommst du in unserem TV-Streaming-Ratgeber.
Einmalkosten: Keine für den Anbieter, TV Stick ab 30 Euro
Monatliche Kosten: ab 6 Euro
Vorteile
TV-Streaming ist deutlich flexibler als klassisches Fernsehen per Satellit oder Kabel. Denn die meisten Anbieter bieten dir beispielsweise auch einen virtuellen Videorekorder an, mit dem du Programme aufnehmen und später abrufen kannst. Auch der nachträgliche Neustart einer schon laufenden Sendung ist je nach Anbieter per Knopfdruck möglich. Zudem sind die Streaming-Dienste mobil und du kannst zusätzlich zum heimischen Fernseher auch auf Smartphone oder Tablet schauen – etwa im Hotelzimmer auf Geschäftsreise. Internet vorausgesetzt.
Dadurch, dass du das WLAN deiner Wohnung nutzen kannst, brauchst du keine zusätzlichen Kabel für den Fernsehempfang verlegen und kannst so auch im Keller oder auf dem Dachboden Fernschauen.
Nachteile
Du bist abhängig vom Internet. Fällt dein Internetanschluss aus, hast du auch keinen Fernseh-Empfang mehr. Zudem brauchst du vergleichsweise aktuelle Fernseher, wenn du nicht Zusatzlösungen wie den Fire TV Stick nutzen möchtest.
Fernsehen über Antenne/DVB-T
TV-Empfang per Antenne gibt es immer noch. Technisch handelt es sich dabei um DVB-T2 HD. Statt der großen Dachantenne, die einst die analogen Sender empfangen hat, reichen heute je nach Region sogar kleine Zimmerantennen. Da der Vorgänger von DVB-T2 HD schlicht DVB-T hieß, nennen die meisten Leute diesen Empfangsweg heute noch so.
Wo ist DVB-T möglich?
Grundsätzlich kannst du deutschlandweit das Fernsehen per Antenne nutzen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es bis heute Regionen gibt, in denen du nicht einmal ARD und ZDF empfangen kannst. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Altmark, den Thüringer Wald und den Schwarzwald. Eine entsprechende Karte findest du auf https://www.dvb-t2hd.de/regionen. In vielen weiteren Regionen brauchst du weiterhin eine Dachantenne. Willst du außerdem die Privatsender schauen, gelten die Abdeckungskarten von freenet TV. Hier gibt es weitaus mehr Gebiete, in denen du keinen Empfang der Privatsender hast.
Welche Technik brauche ich?
Du brauchst eine Antenne und einen entsprechenden Receiver. Diese gibt es beispielsweise auch als USB-Stick für den Rechner, aber auch als CI-Modul für den Fernseher. Willst du nur die öffentlich-rechtlichen Sender schauen, reicht ein Fernseher mit Antenne, der DVB-T2 HD unterstützt.
Was kostet DVB-T?
Eine Zimmer-Antenne bekommst du schon ab 20 Euro, kleinere Außenantennen kosten mehr. Einen Receiver, der auch freenet TV unterstützt, kannst du inklusive einem Jahr Abo ab 80 Euro kaufen. Das Abo kostet danach monatlich 8 Euro. Ein Receiver ohne Abo ist ab 30 Euro zu haben. Achte darauf, dass er mit Freenet TV kompatibel ist, sonst musst du bei späterem Interesse einen neuen Receiver kaufen.
Einmalkosten: etwa 100 Euro für Antenne und Receiver
Monatliche Kosten: öffentlich-rechtliche Sender kostenlos, sonst etwa 8 Euro
Vorteile
Du kannst DVB-T2 HD unabhängig vom Internet oder einer Leitung nutzen. Ein Sendemast in der Nähe reicht. Oftmals reicht eine Zimmerantenne zum Empfang aus. Wenn du mobil bist, kannst du DVB-T2 HD auch im Wohnwagen auf dem Campingplatz, im Wohnmobil oder im LKW nutzen, ohne viel Technikaufwand zu betreiben.
Nachteile
Die Verfügbarkeit und die Programmauswahl sind beim Antennen-TV-Empfang einschränkt. In weiteren Teilen Deutschlands kannst du nur die öffentlich-rechtlichen Sender sehen. Dort, wo freenet TV verfügbar ist, ist die Auswahl an Sendern deutlich geringer als per Kabel, Satellit oder Internet.
Fazit: Welcher TV-Empfang für wen?
Am einfachsten und bequemsten dürfte für die meisten Nutzer der TV-Empfang per Kabel sein. Allerdings bietet es auch am wenigsten In ländlichen Regionen greifst du eher zur Satellitenschüssel. Bist du nicht der Eigentümer der Wohnung oder des Hauses solltest du aber vor dem Durchbohren der Wand mit deinem Vermieter sprechen.
Hast du eine schnelle Internet-Leitung, willst möglichst viel Flexibilität in Sachen Empfangsmethode, mobiler Nutzung und auch Features wie einen Online-Festplatten-Rekorder oder Restart, dann solltest du dich mit Streaming-Diensten vertraut machen. Das gilt auch dann, wenn du keine neuen Kabel verlegen willst. Denn die Streaming-Sticks brauchen nur Strom und WLAN und schon kannst du fernsehen.
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Prima einmal fast alles auf einen Blick erklärt, es fehlt aber noch eine Empfangsmöglichkeit nämlich TV über eine LTE Flat und mit 4k. Da gibt es weniger Störungen als mit herkömmlichen Internet per WLAN und die Kosten sind je nach Anbieter und Schnelligkeit mittlerweile auch konkurrenzfähig.
Schaue seit fast einem Jahr über LTE unlimited waipu.tv. Benutze dazu AppleTV 4K.
Habe auch kein Festnetz, da es eine Festnetznummer zum Mobilfunk-Vertrag kostenlos dazu gibt.
Bin total zufrieden.
Vodafone-Kabel fällt bei uns ständig aus, hat Störungen.
Ich schaue netflix und prime Video nur auf meinem PC. Habe leider keinen smart TV. Mein Anbieter ist Vodafone Kabel Deutschland und ich hab dazu noch einen HD Video recorder, so wie ein receiver, es wäre aber halt trotzdem toll, wenn ich über den TV netflix und Co, schauen könnte. Aber man kann nicht alles haben. Mein TV ist ein LG und schon älter. Aber er läuft bis jetzt noch super gut, hoffe es bleibt so.
Die sogenannten öffentlich-rechtlichen Sender sind alles andere als kostenlos und könnten von mir aus abgeschaltet werden.Satempfang ist alternativlos da dort so ziemlich alle privaten Programme zu empfangen sind wenn auch n SD.Ist aber besser als die kostenpflichigen Angebote anderer Übertragungswege
ich habe vom Nachbar internet.das reicht.
aber wenn ich das nicht mehr möchte,wie mache ich das dann mit dem DVB t was brauche ich noch dafür???
Ich bleibe erstmal bei Vodafone Kabel. Es ist noch möglich mit dem Recorder Sendungen in SD aufzunehmen. Vor allem bei den Privaten. Das funktioniert bei der Telekom nicht, obwohl es gesagt wird. Darauf ist im dem Artikel nichts berichtet worden. Leider wird im meinem Alter die Technik zuviel und Hilfe gibt es kaum noch persönlich….
Ich nutze selbst Magenta TV und nehme häufiger Sendungen der privaten Sender in SD auf dem Cloud-Recorder auf. Insofern kann ich das nicht nachvollziehen.
Ich brauche die privaten Sender sowas von selten. Da sind mir beim Kabel schon zuviel.