Eigentlich ist der Wechsel eines Stromanbieters einfach und binnen fünf Minuten simpel erledigt. Doch es gibt einige Dinge, die du beachten solltest, um nicht in eine Falle zu tappen. Und selbst, wenn du keine Lust hast, dich um deinen Stromvertrag zu kümmern, kannst du ganz einfach Geld sparen. Wir zeigen dir, worauf du achten musst, wenn du den Stromanbieter wechseln willst und geben dir alle Infos rund um
- Kündigungsfrist
- Neukundenbonus
- Stromverbrauch
- Vertragslaufzeit
- Preisgarantie
- Automatischer Stromanbieter-Wechsel (z.B. mit remind.me)
Kündigungsfrist & Grundversorgung
Wie jeder Vertrag unterliegt auch ein Stromvertrag einer Kündigungsfrist. Wenn du dich bisher nicht mit deinem Stromvertrag beschäftigt hast, nutzt du vermutlich die Grundversorgung deines örtlichen Anbieters. Das ist gleichermaßen gut wie schlecht. Schlecht ist es, weil du damit derzeit wahrscheinlich einen vergleichsweise teuren Tarif nutzt. Denn nachdem die Grundversorgung 2022 oftmals die Rettung für viele Verbraucher war, gelten die Versorger vor Ort jetzt wieder als eher teuer. Zudem bietet der Grundversorger dir keinerlei Sicherheit. Er kann mit kurzer Frist die Preise erhöhen. Wenn man also davon ausgeht, dass die Preise langfristig wieder steigen, sollte man sich um einen langfristig laufenden Vertrag kümmern.
Die Grundversorgung ist übrigens auch der Tarif, den du automatisch bekommst, sollte dein Anbieter dir kündigen oder Insolvenz anmelden – nur dass sie dann Ersatzversorgung heißt, und keine 14 Tage Kündigungsfrist hat. Du wirst also auch bei einem Stromanbieterwechsel niemals ohne Strom dastehen. Auch der Netzbetreiber bleibt immer derselbe. Er ist für den Betrieb des Netzes und bei Störungen zuständig.
Hast du dich schon aktiv für einen anderen Anbieter oder einen anderen Tarif bei deinem örtlichen Grundversorger entschieden, bist du an die Vertragslaufzeit gebunden. Was viele nicht wissen: Schon ein halbes Jahr, bevor die Vertragslaufzeit endet, kannst du deinen neuen Anbieter mit einem Wechsel beauftragen. So kannst du dir günstige Verträge sichern, wenn die Preise zwischenzeitlich mal niedrig sind.
Der (Neukunden-)Bonus
Viele Anbieter locken dich über Tarifvergleiche wie Verivox mit Neukunden-Boni. Meist sind es mehrere hundert Euro, die sie dir versprechen. Im Kleingedruckten siehst du dann aber die Wahrheit. Das Geld bekommst du nur als Gutschrift auf der Rechnung. Und meist auch erst dann, wenn du mindestens ein Jahr Strom von dem Anbieter bezogen hast. Kündigst du zu früh, bekommst du das Geld nicht. Besonders ärgerlich ist das, wenn dein Anbieter die Preise erhöht und du deswegen außerordentlich kündigen willst.
Das Problem bei einer Bonuszahlung nach einem Jahr: Geht der Anbieter in die Insolvenz, bekommst du den Bonus nicht mehr. Außerdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass einige Anbieter den Bonus bei der Rechnung dann „vergessen“ und hoffen, dass du ihn auch vergessen hast. Einige Anbieter formulieren ihre Bedingungen auch so geschickt, dass du den Bonus erst nach einem Jahr und einem Tag gutgeschrieben bekommst. Wechselst du nach einem Jahr erneut, geht der Bonus flöten. Auch ein Umzug ist für die Anbieter ein Grund, den Bonus nicht auszuzahlen.
Wenn du auf einen Anbieter mit einem Neukundenbonus setzen willst, solltest du eher zu jenen Anbietern greifen, die ihn dir als Sofort-Bonus gewähren. Die Gutschrift bekommst du dann in der Regel innerhalb der ersten Wochen auf dein Bankkonto oder zumindest auf das Kundenkonto bei deinem Anbieter. Auch Sachprämien sind möglich.
Allerdings solltest du bei jedem Bonus und jeder Prämie bedenken, dass sie in den Stromkosten einkalkuliert ist. Es könnte also günstiger (und sicherer) sein, den Stromanbieter zu wechseln und einen Anbieter ohne Bonus zu wählen. Von einer Vorauszahlung, die mehr als ein Monatsentgelt beträgt, solltest du sowieso die Finger lassen.
Stromanbieter wechseln: Der richtige Verbrauch
Um einen möglichst realistischen monatlichen Betrag zu zahlen, solltest du deinen jährlichen Verbrauch kennen. Das ist nach einem Umzug natürlich schwer, da sich durch eine neue Wohnung und möglicherweise eine neue Küche auch immer der Verbrauch ändert.
Generell raten wir dir, einen etwas höheren Verbrauch beim Anbieter anzumelden als einen zu knapp kalkulierten. Bei einigen Anbietern bekommst du bei höherem Verbrauch sogar bessere Konditionen. Verbrauchst du am Ende doch weniger Strom, bekommst du Geld zurück statt es nachzuzahlen. Aber auch hier gilt: Im Fall einer Insolvenz ist der Überschuss weg. Es gilt also schon wie in den 1990er Jahren bei „Der Preis ist heiß“: „Aber Vorsicht: Nicht überbieten“.
Zur groben Orientierung solltest du als Single von 2.000 Kilowattstunden im Jahr ausgehen, als Paar von 3.000 Kilowattstunden und als Familie mit Kindern ab Grundschulalter von 4.000 Kilowattstunden. Je nachdem wie modern Kühlschrank, Herd, Waschmaschine und Wäschetrockner sind, kannst du davon etwas abziehen. Das gilt auch, wenn dein Licht größtenteils schon auf LED umgestellt ist. Hast du für Warmwasser hingegen einen Durchlauferhitzer, darfst du eher etwas draufschlagen. Und letztlich hat die Home-Office-Situation seit 2020 auch zu Veränderungen beim Stromverbrauch geführt. Schließlich will dein PC Strom haben und du willst nicht im Dunkeln sitzen – außerdem kochst du vermutlich auch mehr.
Übrigens: Von Paket-Angeboten, bei denen du mehrere tausend Kilowattstunden abnimmst und möglichen Mehrverbrauch zahlen musst, solltest du dringend die Finger lassen. Du zahlst fast immer drauf. Denn entweder erreichst du die Paketschwelle nicht und bezahlst Kilowattstunden, die du gar nicht genutzt hast oder du nutzt mehr und musst jedes Kilowatt mit einem oftmals extrem hohen Arbeitspreis bezahlen.
Die Vertragslaufzeit
Wie auch bei Handyverträgen gilt beim Stromvertrag und insbesondere beim Stromanbieter-Wechsel: Auf die Laufzeit achten. Denn von monatlich kündbar bis zu zwei Jahren Laufzeit ist alles dabei.
Unser Tipp: Nutze Anbieter mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr. Denn wenn du einen Anbieter mit einem Bonus auswählst, so gilt dieser Bonus stets nur im ersten Jahr. Das zweite Jahr ist entsprechend teurer, du musst aber bei dem Anbieter bleiben. Achte auch darauf, dass sich der Vertrag nach dem ersten Jahr nicht direkt um ein komplettes Jahr verlängert. Diese automatische Laufzeitverlängerung sollte zwischen einem und drei Monaten liegen. So kannst du dann auch mal einige Monate länger bei einem Anbieter bleiben, bis du den richtigen Tarif für dich gefunden oder Zeit zum Wechseln hast. Findest du indes einen Anbieter, der dir einen günstigen Tarif für zwei Jahre bietet, so kannst du natürlich auch diesen abschließen. Bei sinkenden Preisen würdest du aber nicht profitieren können.
Entsprechend solltest du auch verstärkt darauf achten, dass du bei einer automatischen Vertragsverlängerung nicht in eine Kostenfalle läufst. Wenn du die Kündigung verpasst, verlängert sich dein Vertrag oftmals direkt um ein Jahr, dann ohne Bonus und viel teurer. Die Kündigungsfrist der meisten Anbieter liegt bei sechs Wochen. Wie eingangs erwähnt: Schon ein halbes Jahr vor Ende des aktuellen Vertrags kannst du deinen Anbieterwechsel beauftragen. Ist das geschehen, kannst du dein Vertragsende nicht mehr vergessen.
Angesichts der aktuell vergleichsweise günstigen Preise bei den Stromanbietern solltest du darüber nachdenken, eine längere Laufzeit zu wählen, wenn du deinen Stromanbieter wechseln willst. Damit spekulierst du darauf, dass die Preise in einigen Monaten wieder steigen – du hast dann aber die günstigen Preise erst einmal gesichert. Sinken die Strompreise aber weiter, kannst du nicht reagieren.
Die Preisgarantie
Viele Anbieter werben mit einer Preisgarantie. Das ist in Zeiten steigender Strompreise sinnvoll. Zwar hast du bei einer Preiserhöhung die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung, doch behalten die Anbieter dann oftmals den Bonus ein, weil du kein ganzes Jahr bei ihnen Kunde warst. Außerdem hast du ungeplant erneuten Wechselstress.
Die Preisgarantie bezieht sich in der Regel aber nur auf den Arbeitspreis. Die Anbieter sprechen hier von einer eingeschränkten Preisgarantie. Das heißt, ändert sich die Mehrwertsteuer oder das Netzentgelt des örtlichen Anbieters, so greift die Preisgarantie nicht. Allerdings hast du in der Regel trotzdem ein außerordentliches Kündigungsrecht, da sich dein Endkundenpreis ändert.
Automatischer Stromanbieter-Wechsel
Du hast zwei Möglichkeiten, deinen Stromanbieter zu wechseln und Geld zu sparen. Du kannst dir einerseits auf den Preisvergleichsseiten wie Verivox selbst deinen neuen Anbieter heraussuchen. Dafür solltest du dich aber mit dem Hintergrund der Anbieter und den Erfahrungen anderer Kunden beschäftigen, um nicht an eines der schwarzen Schafe der Branche zu geraten.
Einen anderen Ansatz wählen automatische Wechselservice-Dienste wie remind.me. Das Berliner Start-Up kümmert sich für dich kostenlos um deinen Stromvertrag und sorgt dafür, dass du immer einen günstigen Stromtarif hast. „Unsere Experten kennen die ’schwarzen Schafe‘ im Markt“, sagt Geschäftsführer und Gründer Daniel Engelbarts uns gegenüber. Dabei handele es sich um Anbieter, bei denen remind.me sich sicher ist, dass die Verbraucher am Ende Ärger mit dem Bonus hätten oder eine Insolvenz drohen könnte. „Wir wechseln unsere Nutzer bewusst nicht zu solchen Anbietern“, so Engelbarts. Er verweist darauf, dass die üblichen Preisvergleiche immer wieder dadurch auffallen, dass auffällige Stromanbieter bis zuletzt in den Preisvergleichen auftauchen und so unwissende Nutzer Verträge abschließen, mit denen sie anschließend Ärger haben.
remind.me verspricht seinen Kunden nicht nur stets einen günstigen Stromtarif, sondern übernimmt auch die komplette Abwicklung beim Wechsel. Außerdem reagiere man, sollte es zu einer Preiserhöhung bei einem Anbieter kommen. „Unser Service ist für die Verbraucher kostenlos“, so Engelbarts. Das Unternehmen finanziere sich durch Provisionen, die man beim Wechsel bekommt. Andere vergleichbare Dienstleister wie Switchup oder die Wechselpiloten berechnen dir Gebühren.
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Mir ist schon klar das auch Inside-Digital von irgendetwas leben muss doch obwohl ich seit langem ein treuer Leser bin, finde ich es traurig daß ihr inzwischen nicht mehr ganz so unparteiisch seit!
Durch die Hintertür Schleichwerbung für remind.me zu machen geht in meinen Augen gar nicht, selbst wenn das Unternehmen zumindest etwas transparenter agiert als andere.
Die ziemlich aggressive Werbung dieses Unternehmens passt irgendwie nicht zu euch aber das ist nur meine Meinung.
Mich würde Mal interessieren was ihr für diesen doch recht eindeutigen Support bekommt denn so transparent solltet ihr auch sein. Aber das seit ihr leider schon lang nicht mehr. Traurig!!!
Wir machen keine Schleichwerbung für remind.me. Wir haben den GF ganz normal um ein paar Einschätzungen angefragt und bekommen. Diese Kontakte bestehen durch meine frühere Tätigkeit dort. Weder wir als Unternehmen noch in privat bekommen dafür Geld. So transparent können wir bedenkenlos sein.
Der Link zu remind.me ist eindeutig als Affiliate Link gekennzeichnet. Hier bekommen wir nur Geld, wenn du Kunde dort wirst. Wie hoch diese ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist aber sicherlich nicht viel.
Long Story Short: Wenn wir Geld für etwas bekommen oder es sich um einen Affiliate-Link handelt, ist das entsprechend bei uns gekennzeichnet.
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Mit Frettchen trübe
Herr Speck