Es gibt viele Horror-Szenarien, in denen eine Webcam die Hauptrolle spielt. So könntest du dir etwa online einen Virus einfangen, der – anstelle deine Passwörter auszuspionieren, oder aber zusätzlich dazu – die Kontrolle über deine Webcam übernimmt. Ein Beispiel, das zwar nach Science-Fiction klingen mag, tatsächlich jedoch aus dem Alltag stammt. Du fragst dich, wozu? Mittels Webcam gelangen Cyberkriminelle an kompromittierendes Video- oder Fotomaterial, das sie verwenden können, um ihre Opfer zu erpressen. Oftmals handelt es sich bei solchen Erpressungsversuchen um reines Phishing. Die Betrüger behaupten also lediglich, sie hätten kompromittierendes Material gesammelt. Doch diese Behauptung kann bereits ausreichen, damit Betroffene auf ihre Forderungen eingehen.
Weniger kriminell, jedoch für viele Internetnutzer nicht minder schlimm, ist ein anderes Webcam-Szenario. Eines, bei dem man im Rahmen einer Videokonferenz vergisst, das Bild auszuschalten. Was folgt, hängt von der Art der Videokonferenz ab. Doch angenehm dürfte die anschließende Erfahrung in den seltensten Fällen sein.
Glücklicherweise lassen sich sämtliche erwähnten Szenerien relativ simpel abwenden. Und zwar völlig kostenfrei. Dabei hilft ein Top Secret“-Tool der Bundesregierung.
Lösung für das Webcam-Problem
Die einfachste Lösung für das Webcam-Problem ist es, diese zukleben. Optimal ist dieser Ansatz allerdings nicht, denn solltest du die Webcam wieder benötigen, bist du gezwungen, den Aufkleber zunächst zu entfernen. Dabei können wenig ansehnliche Rückstände entstehen, die auf einem Kameraobjektiv nichts zu suchen haben. Und hier kommt die Bundesregierung mit ihrem Top-Secret-Tool, einer Webcamsticker-Karte, ins Spiel. Die Karte umfasst mehrere Smiley-Sticker in unterschiedlichen Größen, mit deren Hilfe sich die Webcam bequem abkleben lässt.
So weit, so unspektakulär. Der Clou ist allerdings, dass die Sticker nach Angaben der Bundesregierung aus „Spezialmaterial“ gefertigt sind und „immer wieder“ verwendet werden können. Der Nutzer muss diese lediglich zwischendurch mit Wasser reinigen.
So bekommst du die Webcamsticker kostenlos
Bürger mit Wohnsitz in Deutschland können die Webcam-Abdeckungen kostenfrei auf der Website des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bestellen. Auch der Versand ist kostenlos, doch eine Einschränkung ist dennoch gegeben. So können Interessierte „lediglich“ ein Paket mit maximal fünf Exemplaren der Webcamsticker-Karte bestellen, um ihre Laptops, Smartphones, Tablets und sonstige Geräte abzusichern. Eine größere Anzahl können ausschließlich öffentliche Einrichtungen und Behörden für sich beanspruchen.
Im Rahmen des Bestellprozesses wird neben dem vollen Namen lediglich die Anschrift erfragt. Zwar ist ein weiteres Feld für die Eingabe der E-Mail vorhanden, dieses ist jedoch optional. Die Zustellung erfolgt derweil üblicherweise zeitnah, kann sich aufgrund von Lieferengpässen allerdings auch verzögern.
Übrigens: Solltest du bereit sein, einige wenige Euro in die Hand zu nehmen, kannst du die oben thematisierten Probleme auch deutlich eleganter lösen. Wie das geht, erfährst du in unserem Ratgeber zur Webcam und Privatsphäre.