Pufferspeicher für die Wärmepumpe: Wann sind sie sinnvoll?

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Wärmepumpen können mit oder ohne Pufferspeicher eingebaut werden. Nicht jeder Haushalt benötigt zwingend einen zusätzlichen Wärmespeicher. Es kann jedoch sinnvoll sein, in eine ordentliche Kapazität zu investieren, um kurzfristig mehr warmes Wasser im Haushalt zur Verfügung zu stellen.
Pufferspeicher für die Wärmepumpe - Wann sind sie sinnvoll
Pufferspeicher für die Wärmepumpe - Wann sind sie sinnvollBildquelle: Daikin

Der Pufferspeicher für die Wärmepumpe ist keine neue Erfindung. Schon in Gas– oder Ölheizungen kommen regelmäßig Pufferspeicher mit dem Heizsystem zum Einsatz. Wahlweise kann ein Pufferspeicher sowohl warmes als auch kaltes Wasser bevorraten. Durch eine entsprechende Dämmung der Hülle bleibt das darin aufbewahrte Wasser auf einer konstanten Temperatur. In Kombination mit Heizsystemen handelt es sich üblicherweise um Wärmespeicher. Welche Art Pufferspeicher du dabei nutzt, hat große Auswirkungen auf das Heizsystem deines Zuhauses.

Pufferspeicher für die Wärmepumpe: Ab wann lohnt er sich?

Damit eine Wärmepumpe funktioniert, musst du nicht in einen Pufferspeicher investieren. Die Wärme kann auch direkt von der Wärmepumpe an deine Heizkörper oder Fußbodenheizung abgegeben werden. Gerade bei Fußbodenheizungen liegt die genutzte Wassermenge so hoch, dass das Heizsystem gemeinsam mit dem Estrich bereits eine gewisse Wärmespeicherung aufweist. Nicht immer ist das jedoch ein angenehmes Szenario für dich als Hausbewohner. Denn deine Wärmepumpe läuft umso effizienter, je kontinuierlicher ihre Laufzeiten sind. Ziel ist es, sie so selten wie möglich takten zu lassen. Denn ähnlich wie bei einem Motor, den du stetig an- und abschaltest, erhöht das den Verschleiß deiner Wärmepumpe. Vor allem der Verdichter deiner Wärmepumpe kann dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Auf lange Sicht verbessert die Integration eines Wärmespeichers somit nicht nur die Effizienz deines Heizsystems, sondern erhöht auch die Lebensdauer deiner Wärmepumpe.

Soll neben der Wärmepumpe auch eine weitere Wärmeerzeugungsquelle für den Pufferspeicher mitgenutzt werden, muss ein passender Pufferspeicher mit mehreren Anschlüssen besorgt werden. Gerade wenn du neben einer Wärmepumpe eine weitere günstige Wärmequelle wie beispielsweise eine Solarthermie-Anlage zur Unterstützung hast, ist ein Pufferspeicher, den beide Systeme speisen, besonders sinnvoll. Während der Sommermonate kann so die Solarthermie viel zusätzliche Wärme bereitstellen, die je nach Speichersystem auch zur Trinkwassererwärmung genutzt werden kann. Mit welchen Wärmequellen du deinen Pufferspeicher nutzen möchtest und wo die Wärme verfügbar sein soll, ist somit entscheidend.

Arten von Pufferspeichern im Überblick

Für den Einbau eines Pufferspeichers spielt es keine Rolle, welche Wärmepumpen-Art du in deinem Haus installiert hast. Grundsätzlich ist die Kombination mit jeder Form von Wärmepumpen oder auch anderen fossilen Heizsystemen immer möglich und häufig sinnvoll. Viel entscheidender ist es, welche Art von Pufferspeicher du in dein Heizsystem integrierst und welche Größe für deinen Haushalt am sinnvollsten ausfällt. Grundsätzlich bleibt die Funktion der Wärmespeicherung bei allen Arten die gleiche, ihre zusätzlichen Optionen unterscheiden sich jedoch stark.

Integrierter Pufferspeicher

Integrierte Wärmespeicher sind keine zusätzlichen Bauteile, sondern ein bereits fester Bestandteil eines Heizsystems. Häufig finden sie sich in Towerlösungen und Kompaktgeräten. Wenn deine Wärmepumpe bereits mit Pufferspeicher inklusive angeboten wird, handelt es sich vermutlich um einen solchen integrierten Pufferspeicher. Durch die kompaktere Bauweise fallen sie tendenziell kleiner aus. Bei einem Haushalt mit vielen Personen solltest du darauf achten, dass es sich um einen Pufferspeicher mit ausreichender Größe handelt

Wärmepumpe mit Pufferspeicher
Wärmepumpe mit Pufferspeicher

Klassischer Pufferspeicher

Der typische Wärmespeicher liefert einen Anschluss für das Heizsystem und den Wärmeerzeuger, der in diesem Fall deine Wärmepumpe wäre. Er speichert das Heizwasser effizient zwischen, um es je nach Bedarf in deinem Haushalt zur Verfügung zu stellen. Das Heizwasser im Pufferspeicher selbst wird dabei vermischt und besitzt eine mittlere Temperatur.

Bivalenter Pufferspeicher

Der einzige Unterschied zwischen einem bivalenten Pufferspeicher und einem klassischen Pufferspeicher liegt daran, dass er einen Anschluss für einen weiteren Wärmeerzeuger bietet. Du könntest somit ein Hybridsystem schaffen, in dem du einen zusätzlichen Ofen oder eine Solarthermie-Anlage mit deinem Pufferspeicher verbindest. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass ein Pufferspeicher, der von zwei verschiedenen Systemen gespeist wird, tendenziell größer ausfallen sollte, als ein Pufferspeicher mit einem Wärmeerzeuger. Ist der Speicher zu klein, kann es schnell passieren, dass du weitere Wärmegewinnung verschenkst, die dir deine Solarthermie-Anlage zusätzlich zur Verfügung stellen könnte.

Kombispeicher

Unter einem Kombispeicher versteht man eine Mischung aus einem Warmwasserspeicher und Pufferspeicher, die einen Wärmetauscher besitzt. Aus hygienischen Gründen trennt man Trinkwasser und Heizungswasser voneinander. Mit diesem System werden sie jedoch über den gleichen Speicher aufgewärmt. Bei Kombispeichern gibt es unterschiedliche Systeme, aus denen du wählen kannst. Während manche eine Tank-in-Tank-Lösung darstellen, bieten dir andere zwei eigenständige Tanks, die durch eine wärmeleitende Metallschicht voneinander abgetrennt sind. Auch ein Kombispeicher mit Frischwasserstation ist möglich. Dabei entfällt der zweite Tank für das Trinkwasser, stattdessen führt durch den Pufferspeicher mit dem Heizwasser ein zusätzliches Rohr, durch das das Trinkwasser fließt und so erwärmt wird. Diese Lösung ist in vielen Haushalten integriert, wo der Wohnraum begrenzt ist und so ein zweiter Tank eingespart werden soll. Kombispeicher können in deutlich größeren Kapazitäten gekauft werden wie klassische Pufferspeicher. Bis zu 1.000 Liter sind möglich.

Schichtladespeicher

Der Schichtladespeicher unterscheidet sich vor allem von anderen Pufferspeichern, in dem keine Vermischung des Wassers stattfindet. Stattdessen lagert der Speicher das Wasser in unterschiedlichen Schichten ein. Häufig bezeichnet man dieses Heizzubehör daher auch als „Temperaturschichtung“. Das warme Wasser findet sich dabei oben, das kühlere Wasser hingegen unten. Der Vorteil eines Schichtladespeichers besteht darin, dass das warme Wasser viel gezielter bereitgestellt werden kann. Dazu kühlt es durch die einzelnen Schichten deutlich langsamer aus als bei anderen Pufferspeichern. Schichtladespeicher gelten damit als eines der effizientesten Pufferspeichersysteme.

Wie groß sollte man den Pufferspeicher dimensionieren?

Die Größe eines Pufferspeichers zu bestimmen, kann schwierig sein. Die meisten von ihnen besitzen ein Fassungsvermögen von 80 bis 200 Litern. Lediglich die Kombispeicher sind in Dimensionen bis zu 1.000 Liter erhältlich. Wenn du einen Pufferspeicher für die Wärmepumpe wählst, kannst du dich mithilfe einer Faustregel an der Leistung deiner Wärmepumpe orientieren. Je Kilowatt Heizleistung der Wärmepumpe sollte man ein Volumen von 15 Liter bereitstellen. Wenn eine 5 Kilowatt Wärmepumpe somit 75 Liter benötigt, würden für ein System von 10 Kilowatt 150 Liter nötig.

Möchtest du deine Wärmepumpe mit anderen Wärmequellen kombiniert, solltest du die Heizleistung dieser Wärmequellen ebenso berücksichtigen. Eine 5 Kilowatt Wärmepumpe und ein Kaminofen, der eine Heizleistung von 2 Kilowatt liefert, sollten somit nicht 75 Liter, sondern ungefähr 105 Liter Fassungsvermögen in ihrem Pufferspeicher erhalten. Die jeweilige zusätzliche Wassermenge hängt von deinem weiteren Wärmeerzeuger sowie der Häufigkeit seines Betriebs ab. Eine Solarthermie-Anlage etwa benötigt von vornherein deutlich mehr Wasser, um die erzeugte Wärme für dich bereitzuhalten. Hier werden pro Quadratmeter Kollektorfläche rund 50 Liter veranschlagt.

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