Mini-Windkraftwerk zu Hause aufstellen: Lohnt sich der Einsatz?

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Seit Beginn der Energiekrise erfreuen sich die zahlreichen Methoden, zu Hause Strom zu generieren, großem Interesse. Wer keine Möglichkeit hat, ein Balkonkraftwerk verschattungsfrei auszurichten, kann alternativ ein Windkraftwerk zu Hause aufstellen. Doch lohnt sich das zur Senkung der Stromkosten?
Mini-Windkraftwerk zu Hause aufstellen - lohnt sich der Einsatz
Mini-Windkraftwerk zu Hause aufstellen - lohnt sich der Einsatz?Bildquelle: Foto von Luo Lei auf Unsplash

Nicht alle privaten Haushalte haben die Möglichkeit, ein Balkonkraftwerk unter geeigneten Bedingungen aufzustellen. Auf der Suche nach einer Alternative stoßen Verbraucher schnell auf die Möglichkeit, ein Mini-Windkraftwerk zu Hause aufzustellen. Doch lohnt sich die Investition tatsächlich? Leider kommen die Kleinwindkraftanlagen nicht für jeden Nutzer in Betracht.  

Mini-Windkraftwerk zu Hause aufstellen: Bedingungen selten ideal

Egal für welches Modell eines Mini-Windkraftwerkes du dich entscheidest, einen Faktor kannst du selbst nicht aktiv in deiner Umgebung beeinflussen. Die Windgeschwindigkeit ist essenziell für einen hohen Ertrag mit deinem Windkraftwerk. Doppelte Windgeschwindigkeiten bringen dir achtmal so viel Strom, halbierte Windgeschwindigkeiten nur ein Achtel. Die produzierte Strommenge ist somit stetig an die vorhandene Geschwindigkeit des Windes gebunden. In ländlichen Gegenden, wo wenig Hindernisse den Wind ausbremsen, kannst du oft entsprechend gute Bedingungen vorfinden.

In Städten hingegen, wo zahlreiche Häuserschluchten dem Wind im Weg stehen, sind die Gegebenheiten in der Regel ungünstiger. Um dort einen ordentlichen Ertrag erzielen zu können, müsstest du dein Windrad hoch aufstellen können, sodass weniger Hindernisse es in der Umgebung behindern. Zusätzlich müssen Betreiber von Windkraftwerken weitere Faktoren berücksichtigen. Abhängig von den örtlichen Begebenheiten kann sogar eine Baugenehmigung für die Inbetriebnahme erforderlich sein. Sollten sich Nachbarn durch die Vibration und Geräusche belästigt fühlen, stehen die Chancen für das Bleiben der Windkraftanlage schlecht. Wer zur Miete wohnt, benötigt zudem eine Erlaubnis des Vermieters, das Windkraftwerk auf dem Dach montieren zu dürfen. Ähnlich wie bei Balkonkraftwerken muss ein Windkraftwerk ebenso über den örtlichen Netzbetreiber gemeldet werden.

Ertrag rechnet sich anhand der Investitionskosten nur in Ausnahmen

Da der Ertrag eines Windrads an die Windgeschwindigkeit und damit an seinen Standort gebunden ist, sind die idealen Bedingungen häufig schwer zu finden. Insbesondere in Städten lohnt sich die Aufstellung der Kleinwindkraftanlagen kaum. Damit ein Windrad ordentlich Ertrag liefern kann, benötigt es einen gewissen Durchmesser seiner Rotorblätter. Verdoppelt sich der Durchmesser, kann das Windrad viermal so viel Ertrag generieren. Gerade kleine Windräder sind jedoch besonders kompakt gebaut, um sich besser in Wohngebiete integrieren zu lassen. Ebendarum bleibt auch der Ertrag der Mini-Windkraftwerke begrenzt.

Der Rotordurchmesser deines Mini-Windkraftwerkes bestimmt den Ertrag
Der Rotordurchmesser deines Mini-Windkraftwerkes bestimmt den Ertrag

Selbst bei optimistisch angenommenen Bedingungen liefern Windräder wesentlich weniger Ertrag als Balkonkraftwerke. Geht man etwa von einer guten Lage auf einem Hausdach aus, könnte ein Windrad bis zu 120 kWh/m² erzeugen. Entscheidend ist dabei die Rotorfläche des Windrads. Ein Mini-Windkraftwerk mit 1 m Rotordurchmesser und einer Rotorfläche von 0,8 m² käme somit lediglich auf einen Jahresertrag von 96 kWh. Selbst wenn man annimmt, dass der komplette Strom dabei eigenhändig im Haus verbraucht wird, ergibt sich daraus lediglich eine Ersparnis von 33 bis 43 Euro im Jahr, abhängig vom genauen Strompreis des derzeitigen Anbieters. Für dieses Rechenbeispiel wurde ein Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde beziehungsweise 45 Cent pro Kilowattstunde angenommen.

Mini-Windkraftwerk zu Hause aufstellen: Zu kleine Anlagen rechnen sich nicht

Eine Ersparnis von höchstens 43 Euro im Jahr ist gering. Dieser Summe stehen hohe Investitionskosten gegenüber, die zurzeit die Preise von Balkonkraftwerken übersteigen. Ein Windkraftwerk mit einem Rotordurchmesser von knapp über 100 cm kann bereits stolze 1.900 Euro kosten. Doch auch Modelle mit Preisen um die 1.000 Euro kannst du finden. Dennoch wurde es selbst bei höchster angenommener Ersparnis im Schnitt 23 bis 44 Jahre dauern, um die Anschaffungskosten der jeweiligen Modelle auszugleichen. Das ist eine lange Zeitspanne, die ein Windkraftwerk ohne Schäden und Reparaturen überstehen müsste, um für den Benutzer rentabel zu sein.

Anders hingegen sähe die Rechnung aus, wenn man Modelle mit einer wesentlich größeren Rotationsfläche betrachtet. Ein Windkraftwerk mit einem Rotordurchmesser von 196 cm sowie einer Rotorfläche von 3 m² ermöglicht einen Jahresertrag von bis zu 360 kWh bei vollem Eigenverbrauch. Dementsprechend höher fällt die jährliche Ersparnis von 126 bis 162 Euro aus. Solche Mini-Windkraftwerke sind bereits für Preise um die 1.700 Euro erhältlich. Im Gegensatz zu ihren kleinen Gegenstücken würden sie sich bereits nach 10 bis 14 Jahren für dich rentieren. Dank der größeren Anlage eignen sich Windräder dieser Größe jedoch nicht für den Einsatz in dichter besiedelten Wohngebieten. Sie bieten sich daher nur für den Einsatz in ländlicheren Gegenden an.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Leser

    Man erkennt schon in der Headline, dass „der Dativ dem Genitiv sein Tod ist“…
    Leider geht’s auch im Text so weiter.

    Antwort

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