Obgleich einige Branchen-Insider wie etwa die Experten von Sony erwarten, dass die Handy-Kamera DSLRs bereits in den kommenden Jahren in mehreren Bereichen übertreffen wird, können Mobiltelefone größtenteils noch nicht mit Wechselobjektiv-Kameras konkurrieren. Beim Zoomen kommen Handys beispielsweise schnell an ihre Grenzen. In anderen Terrains können Smartphones dagegen durchaus überzeugen – wie etwa bei der Makrofotografie. Um gute Nahaufnahmen schießen zu können, müssen jedoch einige Regeln beachtet werden. Allen voran: Benutze nicht das Makro-Objektiv.
Makrofotografie am Smartphone: So geht’s
Heute bieten die meisten neueren Mobiltelefone rückseitig einen Hauptsensor und einen Weitwinkel-Sensor. Als dritter Sensor gesellt sich gelegentlich eine Telefoto-Kamera hinzu, doch noch öfter handelt es sich bei dem dritten Sensor um eine Makro-Kamera. Nun wirkt es zunächst offensichtlich, dass für Makro-Aufnahmen der Makro-Sensor verwendet wird. Und bei einigen Oberklasse-Modellen ergibt dies auch durchaus Sinn. Doch in den meisten Fällen kann das Makro-Objektiv respektive der sich dahinter befindliche Sensor qualitativ nicht mit dem Hauptsensor mithalten – sowohl bei den Details als auch bei den Farben. Und auch die Auflösung ist praktisch ausnahmslos deutlich geringer. Ein entscheidender Nachteil, doch später mehr dazu.
Glücklicherweise stellen Makro-Objektive nicht die einzige Möglichkeit dar, um gute Makro-Fotos aufzunehmen. Stattdessen können ambitionierte Hobbyfotografen wie folgt vorgehen:
- Hauptkamera auswählen
- In den Einstellungen die maximal verfügbare Auflösung (Megapixel) auswählen
Das auf diese Weise geschossene Foto ähnelt allerdings höchstens marginal einer Makro-Aufnahme. Denn im Regelfall ist es nicht möglich, mit dem Hauptsensor auf ein nahegelegenes Objekt zu fokussieren, da die Brennweite diesen Bereich nicht abdeckt. Das ist jedoch auch nicht erforderlich, denn aufgrund der hohen Auflösung lässt sich das Makro-Motiv nachträglich digital heranzoomen. Ferner bietet der Hauptsensor in den meisten Fällen eine deutlich kleinere Blendenzahl als ein Makro-Sensor und ist damit lichtstärker. Daher ist letzterer insbesondere bei schlechteren Lichtverhältnissen nur bedingt zu gebrauchen. Die optischen Unterschiede zwischen einem Makro-Sensor und einem Hauptsensor haben wir am Beispiel des ZTE Axon 30 5G veranschaulicht:
Telefoto-Linse als Makro-Objektiv
Alternativ lässt sich oftmals auch die Telefoto-Linse als Makro-Objektiv zweckentfremden. Damit kann man im Hintergrund einen deutlich ausgeprägteren Bokeh-Effekt erzielen, während eine hohe Auflösung aufgrund der längeren Brennweite nicht so essenziell ist wie bei einem Standard-Sensor. Andererseits kann das Foto aufgrund des kleineren Bildausschnitts leichter verwackeln. Daher empfiehlt sich ein Stativ oder ein guter optischer Bildstabilisator (OIS).