Fernseher sind und bleiben das Herzstück von Heimkinos. Obwohl sich der Fernseher vom alten Röhrenbildschirm hin zum modernen Smart TV entwickelt hat, ist er kaum aus deutschen Wohnzimmern wegzudenken. Doch mit welcher Lebensdauer beim Fernseher kannst du eigentlich rechnen? Hier zeigen sich nicht nur große Unterschiede zwischen den einzelnen Bildtechnologien, sondern viele weitere Faktoren, die beeinflussen, wie lange dein Fernseher überstehen kann.
Temperatur, Feuchtigkeit und Sonnenlicht
Kaum jemand denkt im eigenen Wohnzimmer unbedingt darüber nach, wie der Raum und die Position des Fernsehers dessen Lebensdauer beeinflussen könnte. Dabei können die Umgebungsbedingungen einen großen Einfluss auf die Nutzungsdauer deines Geräts haben. Vor allem bei günstigeren Fernsehern kann es schnell zu Problemen kommen. Günstige Edge-LED-TVs beispielsweise setzen nur auf Hintergrundbeleuchtung an den Ecken deines Fernsehers. Diese Fernseher neigen dazu, sich bei starker Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturschwankungen zu verformen. Dann ist die Hintergrundbeleuchtung nicht mehr gleichmäßig, sodass der Fernseher nicht mehr ohne Einschränkungen genutzt werden kann.
Je günstiger der Fernseher, desto wahrscheinlicher ist es, dass im Inneren günstige Materialien verwendet worden, die für Umgebungsbedingungen anfällig sind. Steht der Fernseher im Sommer in direkter Sonneneinstrahlung, ist dein Wohnzimmer besonders feucht oder schwankt die Temperatur stark? Dann solltest du davon ausgehen, dass dein TV-Gerät im Schnitt schneller Schwierigkeiten aufweist. Teure Fernseher verkraften diese Schwankungen besser. Dennoch können diese Faktoren auch hier deutliche Einbußen in der Lebensdauer des Fernsehers verursachen.
Die Lebensdauer des Fernsehers ist maßgeblich von der Technologie bestimmt
LED-Fernseher funktionieren wie viele der heutigen Fernsehtechnologien über eine sogenannte Hintergrundbeleuchtung. Die im Fernseher integrierten LEDs liefern die notwendige Beleuchtung, die auf ein LC-Display trifft, das für eine Umwandlung in jene Bilder sorgt, die wir auf dem Bildschirm sehen können. LED-Fernseher haben in der Theorie eine große Lebensdauer, da sie bis zu 70.000 Stunden Nutzungszeit versprechen. Bei einer durchschnittlichen Fernsehnutzung von drei Stunden täglich könnte ein LED-TV in der Theorie bis zu 64 Jahre genutzt werden. Allerdings zeigen sich in der Praxis große Unterschiede.
Gerade bei preiswerten Geräten ist häufig nicht die komplette Rückwand mit einer LED-Beleuchtung versehen, sondern nur die Ränder. Im Laufe ihrer Lebensdauer verlieren die LEDs auch stetig an Leuchtkraft. Obwohl der Fernseher also noch immer ‚läuft‘, erhältst du einmal ein sich kontinuierlich verdunkelndes Bild. Bis eine tatsächliche Fernsehnutzung nicht mehr angenehm möglich ist. Realistisch betrachtet wirst du deinen Fernseher also austauschen, lange bevor die LEDs nicht mehr funktionieren. Klassische LED-Fernseher sind heutzutage selten geworden.
Unter modernen Fernsehern findet sich primär deren Weiterentwicklung, die QLED-Technologie. Sie bedient sich einer zusätzlichen Schicht aus sogenannten „Quantum Dots“, die die Farb- und Lichtqualität der Darstellungen verbessern. Grundsätzlich besitzen QLED-TVs eine ähnliche Lebenserwartung wie LED-TVs. Einige Hersteller werben allerdings mit Laufzeiten von bis zu 100.000 Stunden – was ganzen etwa 91 Jahren entsprechen würde. Auch QLEDs büßen während der Nutzung jedoch zunehmend an Helligkeit ein. Durch die Schicht aus Quantenpunkten fällt der Effekt jedoch weniger deutlich ins Gewicht als bei reinen LED-Fernsehern. Dennoch solltest du damit rechnen, dass du den Fernseher nach einem bis zwei Jahrzehnten nach Kauf nicht mehr mit voller Leistung nutzen wirst.
OLED-Technologie ist bildgewaltig, doch kurzlebiger
Im Gegensatz zu unterschiedlichen LED-TVs setzen OLEDs nicht auf Hintergrundbeleuchtungen. Die einzelnen LEDs sind imstande, sich selbst ein- und auszuschalten, sodass jede von ihnen eigenständig das Bild erzeugt. Da jeder Lichtpunkt einzeln gesteuert wird, können diese Fernseher auch echte Schwarzwerte erzielen. Bei anderen TVs scheint stets ein Teil der Hintergrundbeleuchtung in die dunklen Bildbereiche, wodurch das Schwarz lediglich eine Grauabstufung darstellt. Durch diese Eigenschaft erreichen OLEDs hohe Kontraste, scharf gestochene Bilder und gute Reaktionszeiten. Viele Experten betrachten OLEDs daher als die Zukunft des Fernsehens. Man entwickelt die Displayart bereits fleißig weiter und verwendet sie heutzutage in zahlreichen Produkten, nicht nur in Fernsehern.
Einige der neueren Weiterentwicklungen der OLED-Technologie stellen sogenannten PHOLEDs sowie QD-OLEDs dar. QD-OLEDs kombinierten Quantum Dots mit OLED-Technologien, während PHOLEDs eine Unterart der Subpixel austauschen, um eine höhere Lebensdauer für die Geräte zu erzielen. Statt der bisher fluoreszierenden blauen Subpixel nutzen sie phosphoreszierende Subpixel, wie es bereits mit den roten und grünen Subpixeln in OLEDs geschieht. Vor allem die Wärmeentwicklung am TV-Gerät reduziert sich dadurch, da bisher 75 Prozent der genutzten Energie in Wärme und nur 25 Prozent in Licht umgewandelt wurden. Dadurch soll auch das Risiko für Defekte wie den Burn-in-Effekt sinken.
Einige Hersteller der neueren OLED-TVs geben für OLEDs ebenfalls eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden an. Bei den meisten der Fernseher solltest du hingegen mit 30.000 bis 50.000 Stunden als Orientierungswerte rechnen. Bis zu 45 Jahre lang sollte ein OLED-Fernseher somit unter den besten Bedingungen funktionieren. Bei preiswerten OLED-Modellen solltest du mit einer Lebenserwartung von lediglich 20.000 Stunden rechnen, da hier günstigere Materialien genutzt werden. Das entspräche einer Nutzungsdauer von bis zu 18 Jahren unter Idealbedingungen. Um die Lebensdauer deines OLEDs zu verbessern, solltest du die vorgesehene Pixelreinigung in regelmäßigen Abständen durchführen.
Theoretische und praktische Lebensdauer unterscheiden sich stark
Während alte Fernsehgeräte gern 20 Jahre alt geworden sind, tauschen Nutzer ihre TV-Geräte heute viel früher aus. Das liegt nicht nur daran, dass die heutige Technologie empfindlicher geworden ist. Mittlerweile sind Nutzer dank der verbesserten Displays ein insgesamt viel besseres Bild gewohnt, sodass es stärker negativ auffällt, wenn die Bildqualität nachlässt. Realistisch betrachtet wirst du einen guten Fernseher zwischen 10 und 15 Jahren behalten, bevor du ihn vermutlich gegen ein neueres Modell eintauschst. Bis dahin dürfte die Helligkeit und allgemeine Bildqualität bei allen Technologien einen gewissen Abbruch erlitten haben – oder eine neue Displayart auf dem Markt sein, die einen Austausch attraktiv werden lässt. Günstigere TV-Geräte schaffen hier häufig nur 5 bis 10 Jahre, bevor sich deutliche Schwächen zeigen. Obwohl dein Fernseher laut Herstellern also wesentlich länger leben kann, solltest du dennoch nicht von der maximalen Lebenserwartung ausgehen.
OMG.
Wer hat sich so was ausgedacht?
Die Lebensdauer wird hauptsächlich von Lebensdauer der Bauelementen und Verarbeitung bestimmt.
Elektrolytkondensatoren haben eine Lebensdauer von 6 bis 12 Jahren, je nach Güte, plus/minus . Die Lebensdauer von Microships und Leistungstransistoren ist sehr von der Temperatur abhängig und so können die bei schlechter Kühlung schon nach zwei Jahren Geist aufgeben. Schlechte Verarbeitung bzw. fehlerhafte Platinen Design (kalte Lötstellen bzw. zu große Bauteile, falscher Lötzinn usw.) spielen auch nicht die letzte Rolle.
Und der entscheidende Faktor, ist die fortschreitende Technologie, was nutzt mir ein Röhrenfernseher ohne HDMI Anschluss und DVB-T oder digitalen SAT-Empfang und Mono-Lautsprecher?
64 Jahre, 20000,30000,100000 Stunden, was für ein Schwachsinn! Im Museum vielleicht, aber nicht bei Verbrauchern im realen Leben.
👍🏻👍🏻👍🏻
Es gibt auch elektronische Bauteile, welche extrem robust sind. Diese werden bei der Luftfahrt, Raumfahrt und der Militärtechnik verbaut. Bei Haushaltselektronik werden jedoch nur ganz selten hochwertige Elektronikkomponenten verbaut. Zu den Elektrolytkondensatoren möchte ich noch anmerken, dass es da riesige Qualitätsunterschiede gibt. Die besonders Hitzeempfindlichen wurden extra gefertigt, um dafür zu sorgen, als Gerätehersteller die Lebensdauer von z. B. Fernsehgeräten zu verkürzen. Zudem werden sie auch noch dort eingebaut, wo technisch bedingt eine höhere Temperatur in einem Gerät herrscht. Oft ist das in unmittelbarer Nähe zum Netzteil. Für viele Fernseher werden im Internet Kondensatoren angeboten, die ein Bastler selbst austauschen kann.
Meine Beobachtung und Schlussfolgerung: alte, gebrauchte Fernseher kaufen. Die Modelle um 2010-2013 rum können zwar „nur“ Full HD und kein LED oder 4K, aber sind deutlich stabiler und haltbarer. Habe in den letzten Jahren sowohl teure Markengeräte, als auch günstige gekauft: bei allen trat mindestens 1 Garantiefall und/oder extrem schlechte Software auf.
Deshalb im Internet ein altes Gerät von Sony, Loewe, Panasonic&Co schießen und noch viele Jahre Spaß haben. Nachhaltiger geht’s auch kaum.
👍🏻👍🏻👍🏻
Also TV Gerät nach 45 bis 91 Jahren verschlissen oder tot is ächt schnell. Wie hat man(n) das eigentlich rausgekriegt?
Lief das 91er Testgerät etwa ununterbrochen seit 1932?
Selbst 5 Jahre mit dem Hinweis auf die Kapazitätsverluste in Elektrolytkondensatoren…
Mein 55″ Samsung mit Internet ist jetzt 7 Jahre und immer noch Topp in der Bildqualität. Und soo viel neues gibt’s zwischenzeitlich auch nicht.
Eher unbenötigten SchnickSchnack, sorry.
4k, 5k und noch mehr k -bringen das die normalen Sender für 18,36 denn -auch bis in die Wohnung?
Leider gibt es da noch eine Gemeinheit der Hersteller. Das ist die geplante Obsoleszenz. Fast alle Produzenten lassen ihre Produkte des täglichen Lebens so herstellen, dass sie gerade mal die Garantiezeit überleben. Eine Reparatur ist bei einem Defekt zum Teil teurer als ein Neugerät. Bei der EU ist das Verhalten der Hersteller bekannt. Und auch die ständig wachsenden Müllberge. Es gibt in Brüssel ein paar vernünftige Politiker, welche das Problem beim Namen nennen. Doch der Industrie gelingt es immer wieder, die klugen Köpfe zum Schweigen zu bringen. Als die EU gegründet wurde, war sie noch recht klein und bestand aus sechs Ländern. Aber sie hatte damals schon den richtigen Namen. Dieser lautete: EWG. Diese drei Buchstaben standen für: Europäische Wegwerf Gesellschaft. So war es und wird es immer bleiben.