Lautsprecher richtig im Raum zu positionieren, sorgt für die passende Sounduntermalung zum nächsten Filmabend. Glücklicherweise ist dafür nicht einmal ein umfangreiches Hintergrundwissen nötig. Bereits mit wenigen Tipps und Tricks kannst du die Soundqualität in deinem Wohnraum erheblich verbessern.
Lautsprecher richtig positionieren – gleichseitig soll das Dreieck sein
Am bekanntesten ist wohl die Empfehlung, die Lautsprecher in einem gleichseitigen Dreieck aufzustellen. Gleichseitig bedeutet hierbei, dass alle Seiten des Dreiecks gleich lang ausfallen und auch die Winkel gleich bleiben. In der Theorie mag das kompliziert klingen, in der Praxis ist es jedoch sehr selbsterklärend. Stehen die Boxen nämlich zu nah beieinander, geht der Raumeffekt im Ton verloren. Hat man sie hingegen zu weit voneinander entfernt positioniert, kommt es zu scheinbaren Raumeffekt-Löchern in der Mitte der Lautsprecher. Fehlt dir also der Surround-Soundeffekt, solltest du die Position deiner Lautsprecher überprüfen.
Ebenso solltest du darauf achten, dass die Lautsprecher fest stehen. Egal, ob du sie auf einem Möbelstück positioniert, in einen TV-Schrank packst oder auf dem Boden aufstellst. Die Lautsprecher sollten während des Betriebs nicht schwanken, zugleich solltest du jedoch vermeiden, dass das benutzte Möbelstück mitvibriert. Sollte es sich mit den mitgelieferten Lautsprecherfüßen nicht verhindern lassen, können erhältliche Dämpfungspads eine Lösung für dich sein. Diese lassen sich an die Unterseite der Lautsprecher kleben, sodass das Gerät seinen Dienst tun kann, ohne, dass dabei den Schrank mitzubewegen.
Gleichzeitig solltest du bei der Wahl des optimalen Aufstellortes berücksichtigen, wo die Hochtöner deiner Lautsprecher landen. Hochtöner entfalten ihre Wirkung besonders gut, wenn sie sich ungefähr auf Höhe deiner Ohren finden. Im Gegensatz zu tieferen Tönen verteilen sich hohe Klänge weniger flächendeckend im Raum. Ist zu viel Abstand zwischen deinen Ohren und den Hochtönern, kann der Sound damit an Höhen einbüßen. Insbesondere, wen zwischen dir und den Lautsprechern ein größerer Abstand besteht.
Lautsprecher nicht zu nah an der Wand aufstellen
Platzierst du die Lautsprecher zu nah an einer Wand, kann das zu einem überproportionalen Bass im Sound führen. Achte daher lieber darauf, ein wenig mehr Abstand zur Wand zu lassen. In der Regel erhältst du von Herstellern empfohlene Abstände für die Positionierung deiner Lautsprecher im Raum. Sollten wider Erwarten keine Angaben verfügbar sein, sind deine Ohren dein persönliches Präzisionswerkzeug. Hör dir an, wie sich dir bekannte Inhalte wie beispielsweise deine Lieblingslieder über die aufgestellte Anlage anhören. Klingt das Klangbild für dich falsch, versuche die Lautsprecherposition zu variieren. Umgekehrt kannst du ebenso bei geringem Bass versuchen, die Boxen näher an die Wand zu bringen.
Nicht nur der Abstand zur Wand sollte hier beachtet werden, sondern auch die Position, mit der du die Boxen auf dich ausrichtest. Einige Boxen verteilen ihren Sound breiter als andere, sodass es nicht immer die beste Option ist, die Box direkt auf dich auszurichten. Versuche hier zu variieren und die Box etwas von dir wegzudrehen, wenn du das Gefühl hast, dass sich der Sound zu stark verteilt. Üblicherweise lassen sich jedoch auch hier Hinweise im Handbuch der Hersteller finden, welche Position den besten Ton liefert.
Umgebungsfaktoren beeinflussen den Ton
Nicht nur die Lautsprecher richtig zu positionieren hat einen direkten Einfluss auf die Qualität, die der Sound in deinem Wohnzimmer entfalten kann. Auch die Oberflächen, die diesen zurückwerfen, spielen hierbei eine große Rolle. Harte Oberflächen, zu denen insbesondere Fliesen, Glas oder Beton zählen, reflektieren Schall stark. Unkontrollierter Klang, der unangenehm widerhallt, kann die Folge sein. Möchtest du verhindern, dass der Schall zu stark von Fenstern oder Böden zurückgeworfen wird, kannst du dir mit Gardinen, Vorhängen oder sogar Dekoration aushelfen.
Auch Topfpflanzen oder ein Teppich können hier helfen. Ähnlich wie bei anderen Faktoren macht jedoch die Menge den Unterschied. Zu viele Gegenstände, die einen Raum füllen, können der Musik zu viel Fülle rauben. Klingt der Ton in einem Raum für dich zu unkontrolliert oder hallt zu stark wider, solltest du ihn weiter abdecken. Verliert er zu viel an Fülle und wirkt kraftlos, kann es hilfreich sein, die eine oder andere Gardine beim Fernsehabend offenzulassen. Du solltest die Soundqualität mit einem dir bekannten Musikstück auf dich wirken lassen, um Unterschiede genauer wahrzunehmen. Vertraue hier ruhig auf deine Ohren und dein Gespür. Du wirst schnell merken, ob sich das Lied für dich wie erwartet anhört.
Lautsprecher richtig positionieren – Zeit nehmen, um die richtige Position zu finden
Natürlich kannst du dich damit zufriedengeben, die Lautsprecherboxen auf die erste gedachte Position zu setzen. Wenn du jedoch schon in eine Soundanlage mit Boxen investiert hast, um dein Wohnzimmer mit Surround-Sound zu füllen, lohnt es sich jedoch etwas mehr Zeit und Geduld zu investieren. Da sich jeder Wohnraum unterscheidet, Dekoration, Vorhänge und Teppich nirgendwo exakt identisch sind, braucht es seine Zeit, die perfekte Position auszuloten. Trau dich also, zu experimentieren und lasse dich nicht frustrieren, wenn der erste Versuch nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Zudem solltest du nicht vergessen, dass guter Sound auch immer eine subjektive Erfahrung ist. Was für den einen Menschen gut klingt, dem fehlt aus der Sicht eines anderen etwas. Nutzt du die Lautsprecher mit mehreren Hausbewohnern gemeinsam, lohnt sich daher ein gemeinsamer Hörtest, um das Ergebnis abzustimmen.
Über unsere Links
Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!
Das ist richtig.
Ich halte das gleichseitige Dreieck für suboptimal, denn schon leichte seitliche Kopfbewegungen führen dabei zu einem Wandern der Mitte und somit auch zu einer Verzerrung der Stereo-Abbildung. Jahrzehnte lange Erfahrungen in unterschiedlichen Räumen führten mich zu der Erkenntnis, dass zwar ein gleichschenkliges Dreieck für den optimalen Stereogenuss erforderlich ist, allerdings sollte es beim Hörer ein spitzer Winkel zwischen etwa 30° und 45° sein. Bei nicht gerade quadratischem Grundriss empfiehlt sich dann die Aufstellung der Lautsprecher an der einen und die Sitzposition an der anderen Stirnwand.
Auch einen größeren Abstand der Lautsprecher zur Rückwand halte ich für suboptimal, denn die von der Rückwand reflektierten Töne überlagern sich mit dem Direktsignal und führen damit je nach Frequenz abwechselnd zu Auslöschungen und Überhöhungen, kurzum zu einem welligen Frequenzgang. Sollte der Bassbereich bei wandnaher Aufstellung überbetont erscheinen, ist das m. E. eher ein gefühlter als ein tatsächlicher „Fehler“. Allerdings sollten Lautsprecherboxen, die auch nach hinten abstrahlen (z. B. durch Bassreflex-Öffnungen), selbstverständlich einen Mindestabstand zur Rückwand haben, damit dieser Schallanteil nicht unterdrückt wird.
Letztlich ist aber ohnehin nicht allein entscheidend, was „richtiger“ klingt, sondern auch, was dem jeweiligen Hörer schlicht und einfach besser gefällt.