Apple präsentierte mit iOS 17.3 eine überraschende Neuheit. Häufig kündigt der iPhone-Hersteller die großen Verbesserungen der kommenden Monate bereits im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni an. Nicht so beim neuen „Schutz für gestohlene Geräte“. Was die Journal-App in 17.2 war, ist in 17.3 der verbesserte Schutz beim und gegen den Diebstahl. Damit will Apple einen Trick von Betrügern aus der Welt schaffen, der diesen nicht nur Zugang zum Smartphone selbst, sondern auch zur Apple ID und damit deinen in der Cloud gespeicherten Daten gab.
iOS 17.3 bringt neuen Diebstahlschutz fürs iPhone
Vor einigen Monaten sorgte ein Bericht von Joanna Stern des Wall Street Journal für Aufsehen bei Smartphone-Besitzern. Hier wurde beschrieben, wie Betrüger zunächst ihre Opfer beim Eintippen der PINs beobachten, um danach die Smartphones zu stehlen. Mit PIN und Handy haben sie allerdings nicht nur Zugang zum Gerät. Sie nutzen den Code dazu, um etwa das Passwort der Apple ID unmittelbar nach dem Diebstahl zu ändern. Damit hast du nicht nur dein Smartphone verloren, sondern auch den Zugang zu deinen iCloud-Daten.
Diese Lücke will Apple mit einer cleveren Option in iOS 17.3 beheben. Den „Schutz für gestohlene Geräte“ musst du explizit in Einstellungen > Face ID & Code nach der Installation des Updates aktivieren. Einmal eingeschaltet, wird für einen Zugriff auf bestimmte Daten und Einstellungen das Entsperren mithilfe von Face ID oder Touch ID zur Pflicht. Die PIN allein genügt also nicht mehr, es muss ein biometrisches Merkmal genutzt werden. Dies allein stellt Diebe vor eine neue Herausforderung, womit das iPhone hoffentlich noch uninteressanter für die Kriminellen wird.
Dieser neue zusätzliche Schutz wird laut Apple aber nur dann aktiv, wenn sich das iPhone nicht an einem vertrauten Ort befindet. Die Informationen zu diesen „Wichtigen Orten“ sammelt das Smartphone standardmäßig im Hintergrund. Wenn du dein iPhone verkaufen willst, solltest du laut Apple das Feature genauso wie „Wo ist?“ vorher deaktivieren.
Apple geht aber noch einen Schritt weiter. Schnelle Änderungen an wichtigen Sicherheitseinstellungen sind nach der Aktivierung der neuen Funktion ebenfalls nicht länger möglich. Eine eingebaute Verzögerung in iOS 17.3 sorgt dafür, dass Face ID oder Touch ID nicht nur einmal fällig werden. Nach dem ersten Entsperren musst du eine Stunde warten. Dann fragt das Gerät erneut nach deinem Gesicht oder Fingerabdruck.
Diese Aktionen erfordern Face ID oder Touch ID
Die folgenden Funktionen benötigen nach der Aktivierung des Schutzes für gestohlene Geräte ein Entsperren mithilfe von Face ID oder Touch ID:
- Anschauen oder Nutzen von Passwörtern oder Passkeys, die in iCloud gespeichert sind
- Ein verlorenes Gerät nicht länger als verloren markieren
- Löschen aller Inhalte und Einstellungen
- Verwenden des iPhones, um ein neues iPhone einzurichten
- Nutzen von Bezahlungsmitteln, die in Safari gespeichert sind
Bei folgenden Aktionen wird eine Verzögerung und das doppelte Entsperren mit einem biometrischen Merkmal fällig:
- Ändern des Passworts der Apple ID
- Ändern diverser Einstellungen der Apple ID, inklusive Hinzufügen oder Entfernen eines vertrauten Geräts, einer vertrauten Telefonnummer, eines Wiederherstellungskontakts oder -schlüssels
- Ändern der iPhone-PIN
- Hinzufügen oder Löschen von Face ID oder Touch ID
- Deaktivieren von „Wo ist?“
- Deaktivieren des Schutzes für gestohlene Geräte
iOS 17.3 ist mit dem iPhone XR und neuer kompatibel. Dazu gehört auch das iPhone SE ab der 2. Generation aus dem Jahr 2020.