Konten für Kinder und Jugendliche eignen sich hervorragend, um den Nachwuchs an den Umgang mit Geld heranzuführen. Sie funktionieren auf Guthabenbasis im Gegensatz zu Erwachsenenkonten, die sich dank Dispo überziehen lassen. So besteht also keinerlei Risiko, dass das Kind mehr Geld ausgibt, als es auf dem Konto besitzt. Stiftung Warentest hat Konditionen von insgesamt 112 Banken und Sparkassen verglichen.
Konten für Kinder und Jugendliche – Ab welchem Alter sind sie sinnvoll?
Der perfekte Zeitpunkt, um das erste Girokonto zu eröffnen, lässt sich nicht pauschal auf ein einzelnes Alter festlegen. Nicht jedes Kind zeigt den gleichen Reifestand, sodass Eltern für jedes ihrer Kinder individuell entscheiden sollten, wann sie ihm die Kontoführung beibringen möchten. Laut Stiftung Warentest gibt der Branchenverband Deutsche Kreditwirtschaft ein Alter ab zwölf Jahren zur Orientierung vor. Kinder in diesem Alter besäßen in der Regel die Fähigkeit, eigenverantwortlich über das eigene Geld zu verfügen.
Wie unterschiedlich das Eröffnungsalter für ein Girokonto ausfallen kann, zeigt sich bereits in den vielen getesteten Banken. Einige von ihnen eröffnen Konten bereits von Geburt an, bei anderen müssen Kinder wenigstens in der Schule sein oder das empfohlene Alter von zwölf Jahren erreicht haben. Insbesondere bei Direktbanken, die nicht über eine Filiale verfügen, kann eine Kontoeröffnung nur als Volljähriger erfolgen. Wann dein Kind bereit für ein eigenes Konto ist, solltest daher du in Absprache mit allen Erziehungsberechtigten entscheiden.
Die meisten Angebote der Banken und Sparkassen enden auch nicht automatisch, wenn das Kind die Volljährigkeit erreicht hat. Auch junge Erwachsene können von günstigen Kontomodellen noch immer profitieren, solange sie einige der anderen notwendigen Kriterien erfüllen. Darunter zählt typischerweise der Besuch einer weiterführenden Schule, eine begonnene Ausbildung, ein freiwilliges soziales Jahr oder ein Studium. Wird ihr Kind während der Kontonutzung volljährig, kann die Bank einen Nachweis von Schule, Ausbildungsbetrieb oder Universität verlangen, der jährlich erneuert werden muss.
Das benötigst du zur Kontoeröffnung für dein Kind
Die Ansprüche der Banken, was zur Eröffnung eines Kontos benötigt wird, sind unterschiedlich. Einige Filialen bestehen darauf, dass beide Elternteile mit dem Kind zur Bank kommen, damit eine Kontoeröffnung stattfinden kann. Andere erlauben, dass eine Vollmacht des zweiten Erziehungsberechtigten vorgelegt wird oder dass der zweite Elternteil die Bank nachträglich aufsucht, um die eigene Unterschrift nachzuleisten. Möchtest du ein Konto für ein Kind eröffnen, das noch keinen Ausweis oder Pass vorlegen kann, dient die Geburtsurkunde alternativ zur Legitimation der Bank. Alle Elternteile sollten ebenso ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis, Führerschein oder Reisepass) vorlegen. Bei volljährigen Kindern, die ein neues Angebot abschließen möchten oder weiternutzen wollen, ist häufig der Nachweis einer Schule, eines Ausbildungsbetriebs oder einer Universität vonnöten, damit die Sonderkonditionen bestehen bleiben. Da die Kontoeröffnung für Kinder und Jugendliche einige Zeit in Anspruch nehmen kann, solltest du vorab einen Beratungstermin in der gewünschten Filiale vereinbaren.
Konten für Kinder und Jugendliche – Diese Konditionen gelten
Wichtig für das erste Konto von Kindern und Jugendlichen ist, dass es sich tatsächlich um ein Gratis-Konto handeln sollte. Das bedeutet, dass dabei weder Gebühren für die Kontoführung noch die Debit-Karte entstehen sollten. Die meisten Banken bieten ein solches Kontomodell für Kinder und Jugendliche an. In der Regel sind auch Angebote wie der Zugang zum Online-Banking oder Banking-Apps für die Kontobesitzer kostenlos. Da viele Bankfilialen ihren Aufwand mit ausgefüllten Überweisungsbelegen reduzieren wollen, verlangen einige Gebühren, wenn man eine Überweisung in Papierform vornimmt. Hier lohnt es sich schlichtweg bei dem Beratungsgespräch in der Filiale nach den genauen Bedingungen für welche Überweisungsart zu fragen.
Neben einer kostenlosen Kontoführung ist auch der Zugang zu Bargeld an Bankautomaten ein wichtiges Kriterium. Auch wenn viele Banken das Geldabheben über die eigenen Automaten ohne Gebühr ermöglichen, sind nicht alle Kreditinstitute gleichermaßen mit Automaten vertreten. Du solltest dich daher für eine Bank entscheiden, bei der ein kostenloses Bargeldabheben an vielen Automaten möglich ist. Die Sparkassen etwa bieten rund 25.700 Sparkassen-Automaten bundesweit an. Für die Bargeldabhebung im Ausland fallen in der Regel Gebühren an. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen Banken eine kostenfreie Abhebung im Ausland ermöglichen. In den meisten Fällen sind diese an Prepaid-Kreditkarten oder Kreditkarten des gleichen Kreditunternehmens gebunden. Bei einigen Banken wie der Comdirect Bank sowie die Deutsche Bank kann auch mit der Debit-Karte kostenlos Geld im Ausland abgehoben werden.
Kreditkarten und Prepaid-Kreditkarten
Reine Kreditkarten werden von Banken erst an Volljährige ausgegeben. Die Konditionen für Prepaid-Kreditkarten unterscheiden sich von Bank zu Bank. Im Gegensatz zu einer normalen Kreditkarte haben Prepaid-Kreditkarten den Vorteil, dass man mit ihnen nur einen vorher aufgeladenen Betrag ausgeben kann. Sie können daher eine gute Wahl sein, wenn man dem Kind während eines Urlaubs im Ausland ermöglichen möchte, frei über sein Taschengeld zu verfügen, ohne dass horrende Kosten dabei entstehen können. Für die Nutzung von Prepaid-Karten fallen im Gegensatz zu Debitkarten jedoch häufig zusätzliche Kosten an. In den meisten Fällen erhebt die Bank dafür eine jährliche Gebühr, die von 5 bis 42 Euro pro Jahr reichen können. Insgesamt 30 der von Stiftung Warentest getesteten Banken bieten sogar eine kostenlose Kreditkarte an.
Zinskonditionen für Kinder- und Jugendkonten besser als bei Erwachsenen
Um den neuen Kunden den Einstieg in die Finanzwelt zu erleichtern, bieten viele Banken bessere Zinskonditionen auf Kinder- und Jugendkonten an als bei Konto für Erwachsenen. Die genauen Prozentwerte schwanken hierbei stark, je nach Anbieter. Während die meisten Banken nur ungefähr 0,5 Prozent bieten, gibt es einige, die mit Zinsangeboten von 1,5 bis 3 Prozent locken. Solche Angebote sind in der Regel jedoch regional beschränkt. Der Blick auf die Konditionen der Banken in der näheren Umgebung kann sich daher. Zusätzlich sind die guten Zinskonditionen häufig auf bestimmte Höchstbeträge festgelegt. Diese können je nach Bank von 500 Euro bis 1.500 Euro reichen.
Konten für Kinder- und Jugendliche – Gute Option zu den richtigen Konditionen
Kurzum kann zusammengefasst werden: Kinder sollten den eigenverantwortlichen Umgang mit ihrem Geld lernen. Kinder- und Jugendkonten bieten sich dafür hervorragend an, solange ihre Nutzung kostenfrei und flexibel bleibt. Eltern können das Konto ihres Kindes nutzen, um das monatliche Taschengeld direkt darauf zu überweisen. Dadurch besitzt der Nachwuchs stets einen Überblick über die eigenen Finanzen. Anfangs empfiehlt es sich jedoch, das Kind auf seinen ersten Schritten zu begleiten und offen mit Herausforderungen umzugehen, auf die es dabei stößt. Dazu gehört ebenso, dem Kind zu erlauben, eigene Entscheidungen zu treffen und Fehler zu machen. Nur so kann es den bewussten Umgang mit seinen Finanzen erlernen.