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Fernsehen per Kabel: Das musst du jetzt beachten

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Für Millionen Haushalte ist beim Kabelfernsehen nun alles anders, als es jahrelange Praxis war. Wir zeigen dir, warum das so ist, warum das Kabel-TV-Signal nicht mehr einfach aus der Dose kommt und wie du dich richtig verhältst.
Ein-/Aus-Knopf auf einer Fernbedienung
Ein-/Aus-Knopf auf einer FernbedienungBildquelle: PublicDomainPictures / Pixabay

Hintergrund der Veränderung ist die Abschaffung des Nebenkostenprivilegs für Kabelgebühren. Diese hat die Politik beschlossen und eine Übergangsfrist für bestehende Verträge bis Mitte 2024 eingeräumt. Beim Nebenkostenprivileg geht es um die Abrechnung des Kabelfernsehens in Häusern, in denen es mehrere Wohnungen gibt. Bis zur Abschaffung funktioniert das in der Praxis so: Die Hausverwaltung, die Eigentümergemeinschaft oder die Wohnungswirtschaft schließt mit einem Kabelanbieter wie Vodafone, Pyur, der Telekom oder einem kleinen Anbieter einen Rahmenvertrag ab. Er regelt die Versorgung des Gebäudes, den Umfang der enthaltenen TV-Sender und die Abrechnung über eine Sammelrechnung. Da es nur einen Vertrag und einen Ansprechpartner für zig Wohnungen gab, gab es nur eine große Rechnung mit einem entsprechenden Rabatt auf die jeweilige Wohneinheit gesehen. Diese Rechnung legt die Verwaltung als Betriebsnebenkosten auf die einzelnen Bewohner um. Genau das ist aber seit 1. Juli 2024 nicht mehr zulässig.

Kosten für Kabelfernsehen nicht mehr in den Miet-Nebenkosten

Durch das Nebenkostenprivileg waren alternative Anbieter, etwa per Streaming, im Nachteil. Schließlich bucht kaum jemand für zusätzliche Kosten einen TV-Zugang, wenn er schon das Basis-Angebot in der Wohnung hat und zahlen muss. Auch Mieter sahen sich oft im Nachteil, wenn sie den Kabel-TV-Anschluss gar nicht nutzten. Den zahlen mussten sie trotzdem.

Damit ist nun Schluss. Willst du Kabelfernsehen nutzen, musst du einen eigenen Tarif buchen. Vodafone bietet beispielsweise einen reinen TV-Tarif an. Aber der Anbieter ermöglicht auch, hochwertige Angebote wie GigaTV zu nutzen oder inkludiert den Kabelanschluss in seine Kabel-Internettarife. Dabei ist es gar nicht unbedingt notwendig, einen Vertrag bei deinem bisherigen Kabelnetzbetreiber abzuschließen. Schließlich ist ein IPTV-Anschluss oftmals mit mehr Funktionen und teilweise sogar mit mehr Sendern ausgestattet als ein klassischer Kabelanschluss, den du bisher wegen des Nebenkostenprivilegs inklusive hattest. Auch Satellit oder DVB-T2 wären denkbare Alternativen.

Die Kabelanbieter haben angekündigt, ihr Kabelfernsehen komplett abzuschalten, wenn du nicht zahlst. Doch es ist technisch gar nicht so einfach für die Netzbetreiber, eine einzelne Wohnung vom Kabelfernsehen abzuklemmen. Hat der Kunde beispielsweise Internet beim Kabelanbieter gebucht, ist es nicht möglich, sein Kabel, das in die Wohnung führt, abzuklemmen. Nur ein Frequenzfilter könnte hier helfen. Je nach Netzarchitektur im Haus ist ein Frequenzfilter aber nicht möglich – etwa dann, wenn alle Wohnungen an einer einzelnen Leitung hängen. Diese als Baumarchitektur bezeichnete Verlegeart stammt noch aus der Zeit des reinen Kabel-TV und würde es erfordern, dass Techniker in deiner Wohnung eine Sperrdose setzen müssten.

Abweichende Regelung bei Eigentumswohnungen

Wenn du in einer Eigentumswohnung wohnst, ist die Sachlage etwas komplizierter. Hier gilt nach wie vor das, was die Eigentümergemeinschaft beschließt. Im Rahmen der Gesetzesnovelle bestand ein Sonderkündigungsrecht zum 30. Juni 2024, mit dem die laufenden Mehrnutzerverträge für das Kabelfernsehen per Beschluss der Eigentümergemeinschaft beendet werden konnten. Geschah das nicht, so laufen die Verträge weiter. Dann müssen Wohnungseigentümer weiterhin die Kosten für den TV-Empfang über das Hausgeld bezahlen, dürfen es aber nicht mehr über die Nebenkosten mit ihren Mietern abrechnen. Wichtig: Die Eigentümer sollten dem Kabelanbieter einen kostenlosen Gestattungsvertrag geben. Andernfalls kann niemand im Objekt Kabel-TV oder Internet per Kabel buchen.

Diese Alternativen hast du zum Kabelfernsehen

Es gibt verschiedene Methoden, Fernsehen zu empfangen. Wir haben dir die Vor- und Nachteile von Satellit, Kabel, Internet und Antenne zusammengestellt. Wenn du auf einen reinen Streaming-Dienst, den du beispielsweise per Smart-TV-App oder Fire TV Stick per Internet empfangen kannst, wechseln willst, findest du hier eine Übersicht verschiedener TV-Streaming-Dienste. Achtung: Wenn du Sky sehen willst, so geht das nicht über alle Streaming-Dienste und Verbreitungsformen, es sei denn, du buchst Sky ebenfalls als Streamingdienst.

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