Schon bei der Vorstellung in den USA hatte Apple versprochen, dass der Satellitennotruf noch im Dezember in Deutschland startet. Und dieses Versprechen wurde gehalten. Seit Dezember 2022 ist das neue Feature offiziell hierzulande verfügbar und der Notruf von Besitzern eines iPhone 14 nutzbar. Voraussetzung neben einem aktuellen Apple-Smartphone ist iOS 16.1 oder neuer. Das Unternehmen aus Kalifornien war sich bereits bewusst, dass viele Personen das neuartige System ausprobieren würden und hat daher eine Demo-Funktion ins Betriebssystem eingebaut. Damit kannst du das Feature auf die Probe stellen, ohne einen echten Notruf abschicken zu müssen.
Notruf SOS über Satellit am iPhone 14 – so geht’s
Ein Notruf ohne Mobilfunkverbindung war bislang nur mit spezieller Hardware möglich. So gibt es etwa Geräte wie Garmins inReach Mini 2, die per Satellit mit dem Rest der Welt Kontakt aufnehmen können. Diese werden gerne von Wanderern eingesetzt, die sich oft für lange Zeit abseits von Mobilfunknetzen oder WLANs aufhalten. Im Notfall kann damit ein Notruf abgeschickt werden, damit sich die Ersthelfer auf den Weg machen können.
Diese Funktion und noch ein wenig mehr kann aber auch das iPhone 14 und das iPhone 14 Pro übernehmen. Das von Apple als „Notruf SOS über Satellit“ beschriebene System kannst du ausgewählten Ländern ab sofort nutzen. Zu diesen gehören aktuell Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, USA und Kanada.
Für die Kontaktaufnahme mit dem Satelliten hat Apple wie oben erwähnt eine Demonstration in die aktuelle iOS-Version integriert. Diese findest du in Einstellungen > Notruf SOS > Demo testen. Dabei demonstriert dir dein iPhone 14, wie du es im Fall der Fälle unter freiem Himmel an einen Satelliten ausrichten musst. Je nach Standort kann es etwas dauern, bis es diesen gefunden und die Testnachricht übermittelt hat. Die Demo hilft dir also dabei, das System kennenzulernen, ohne es in einem echten Notfall herausfinden zu müssen.
Im echten Notfall rufst du weiterhin zuerst die 112 an
Im Fall der Fälle beginnst du den „Notruf SOS über Satellit“ jedoch wie gehabt mit einem Anruf bei der 112. Je nach Land können es auch die Notfall-Rufnummern 999 oder 911 sein. Wenn hierbei keine Verbindung über ein Mobilfunknetz möglich ist, erlaubt dir dein iPhone 14 die Satellitenverbindung.
In den nächsten Schritten fragt dich ein Assistent nach den wichtigsten Details des Notfalls. Dabei kannst du etwa zwischen Autounfall, Verletzung, Verbrechen, Verirrung oder Feuer auswählen. In den folgenden Schritten werden die Fragen dann je nach Auswahl etwas genauer. In jedem Fall wird aber auch dein Notfallpass an die Ersthelfer übertragen.
Hat der Assistent die wichtigsten Antworten gesammelt, ist es nun deine Aufgabe, das iPhone auf den Satelliten auszurichten. Wie dies funktioniert, bringt dir die oben erwähnte Demo-Funktion bei. Danach kannst du die Nachrichten-App öffnen.
Ein Chat erlaubt dir nun die Unterhaltung mit den Helfern. Du musst hierfür weiterhin die Verbindung zwischen iPhone und dem Satelliten aufrechterhalten. Gegebenenfalls gibt es hier noch Rückfragen zu deinem Notruf-SOS.
iPhone 14: Standortmitteilung via Satellit über „Wo ist?“
Das Satelliten-Feature im iPhone 14 erlaubt dir aber auch deinen Standort via Apples „Wo ist?“-App mit deinen Freunden zu teilen. Dazu öffnest du in der App dein eigenes Profil, um „Mein Standort über Satellit“ zu sehen. Hier tippst du dann auf „Meinen Standort teilen“.
Apple hat die Satellitenkommunikation des iPhone 14 darüber hinaus mit weiteren Notfallfunktionen gekoppelt. So kann die Unfallerkennung des aktuellen Smartphones und der Apple Watch diese Verbindung im Fall der Fälle nutzen.
Apples „Notruf SOS über Satellit“ ist ab dem Zeitpunkt der Aktivierung eines neuen iPhone 14 für zwei Jahre kostenlos enthalten. Hast du dein Smartphone bereits vor dem Verfügbarkeitsdatum von Notruf SOS über Satellit gekauft, kannst du ihn ab dem Verfügbarkeitsdatum von Notruf SOS über Satellit für zwei Jahre lang kostenlos nutzen. Wie Apple den Kosten danach zu handhaben plant, hat man bislang nicht mitgeteilt.