WLAN im Garten: Internet für Terrasse, Balkon & Schrebergarten

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Wenn die Sonne rauskommt und die Temperaturen steigen, zieht es einen nach Draußen auf Balkon, Terrasse oder in den Garten. Doch oftmals kommt das heimische WLAN dort nicht an. Wir zeigen dir, wie du auch draußen online gehen kannst.
Löwenzahn im Garten
Löwenzahn im GartenBildquelle: Pixabay

Zunächst einmal solltest du dich fragen, wofür du den WLAN-Empfang im Garten, auf Terrasse oder Balkon benötigst. Geht es dir nur darum, auch auf dem Rasen liegend WhatsApp nutzen zu können, reicht sicherlich dein Handytarif aus. Doch wenn du regelmäßig mit dem Laptop draußen sitzt und arbeiten willst, dann sollte das Internet auch vernünftig sein. Dann aber musst du fast immer auch Geld in die Hand nehmen, um dein Netzwerk zu optimieren. Dein WLAN zu Hause ist in der Regel so eingestellt, dass es all deine Räume bestens versorgt. Solltest du hier und da noch Probleme haben, ein vernünftiges Signal zu bekommen, so findest du sicherlich in diesem Ratgeber entsprechende Tipps. Doch ein Garten oder Balkon gehört eben nicht zu den eigenen vier Wänden. Je nachdem, wie weitläufig dein Garten ist, genügt die Reichweite deines WLAN-Routers schlichtweg nicht, dein Signal draußen auf dem Rasen zu bekommen.

Ist Internet im Garten oder auf dem Balkon ein Problem?

Bei Neubau-Wohnungen kann sogar schon die eigene Terrasse oder der Balkon ein Problem sein: Moderne Fensterscheiben sind oftmals speziell behandelt, damit die Sonneneinstrahlung nicht zu stark ist. Diese Beschichtung lässt aber auch Funksignale nur unzureichend durch. Auch moderne Dreifachverglasung hindert die Signale. Hinzu kommen dann noch dicke Wände und Stahlbeton. Schlechter Empfang ist da fast noch das Beste, was dir passieren kann. Oftmals funktioniert die WLAN-Verbindung gar nicht.

Wir zeigen dir in den kommenden Absätzen, wie du dein Internetsignal aus der Wohnung nach draußen bekommen kannst, um auch in der Abendsonne beim Glas Wein online zu sein.

Internet auf Balkon und Terrasse

Idealerweise hast du gar kein Problem, dein normales WLAN-Netzwerk auf dem Balkon oder der Terrasse zu empfangen. Vielleicht ist die WLAN-Reichweite aber einfach nur schwach, weil der Router oder der Repeater zu weit entfernt stehen. In diesem Fall kann es helfen, wenn du den Standort entsprechend in Richtung Terrassen- oder Balkontür verlagerst. Solltest du schon WLAN-Mesh-Repeater einsetzen, so kannst du einen Repeater in der Nähe deiner Tür in Betrieb nehmen und so die Signalstärke auf dem Balkon erhöhen und verstärken. Viele Balkone und Terrassen haben auch Außen-Steckdosen. Das hilft dir aber nur, wenn du an dieser Außensteckdose noch ein vernünftiges WLAN-Signal empfangen kannst. Denn auch ein Mesh Repeater kann aus einem schlechten Signal nicht wieder ein gutes Signal machen, er kann nur ein schlechtes Signal verstärken.

Doch normale WLAN-Repeater solltest du dort nur so lange betreiben, wie du selbst auch draußen bist. Denn jene WLAN-Verstärker, die du beispielsweise von AVM kennst, sind nicht für den Außenbereich geeignet. Das heißt insbesondere, dass sie nicht für die Feuchtigkeit bei Regen oder extreme Außentemperaturen ausgelegt sind. Wenn du aber nur stundenweise auf dem Balkon sitzt, ist das kein Problem – zumal du ja nicht im Regen dort sitzen wirst. Auch über Nacht solltest du die Repeater reinholen. Denn sie vertragen oftmals die Temperaturen nicht, die es im Frühling nachts noch gibt.

Hast du eine Steckdose direkt an der Balkon- oder Terrassentür von der Innenseite, dann probiere, ob ein Verstärker an dieser Stelle hilfreich ist.

Was tun, wenn die Scheiben WLAN blockieren?

Hast du das eingangs angesprochene Problem der beschichteten Scheiben, die kaum Funkwellen durchlassen, so hast du schlechten WLAN-Empfang, sobald du die Tür schließt. Dann hast du zwei Möglichkeiten, das Internet trotzdem durch die Scheibe zu bekommen. Die simpelste ist die Nutzung von einem Kabel. Ein reguläres Netzwerkkabel eignet sich dafür nicht. Besser ist die Fensterdurchführung eines Netzwerkkabels. Diese verbindest du mit einem LAN-Kabel zu deinem DSL-Anschluss oder Kabel-Anschluss. Du kannst dann auf der Außenseite das LAN-Signal wieder in ein WLAN-Signal umwandeln. Bei vielen Produkten gibt es hier auch die Möglichkeit, einen Mesh-Repeater so einzustellen, dass er nicht ein aufgefangenes WLAN-Signal verstärkt, sondern sich per LAN-Anschluss in das Mesh-Netzwerk hängt.

Die andere Variante, ein Internetsignal aus der Wohnung nach Draußen zu bekommen, heißt Powerline. Auch diese Variante funktioniert natürlich nur, wenn du draußen eine Steckdose zur Verfügung hast. Denn Powerline überträgt das Internetsignal statt per Netzwerkkabel über die Stromleitung und wandelt es dann in WiFi um.

Solltest du AVM-Produkte nutzen, so kannst du beispielsweise das FritzPowerline 1220 E Set nutzen und das Netz aus deiner Wohnung nach draußen schicken. Das Gerät fügt sich in dein Mesh-Netz ein. Nachteil: Die Powerline-Geräte von AVM sind schon sehr alt und nicht mehr die schnellsten. Auch devolo bietet mit der Magic-Serie ein Mesh-System auf Powerline-Basis an. Vorteil: Du kannst das Datensignal direkt am Router abgreifen und musst kein LAN-Kabel verlegen. Nachteil bei beiden Geräten: Sie sind abermals nicht Outdoor-geeignet. Eine gewisse Wetterfestigkeit kannst du dir aber beispielsweise erkaufen, indem du wetterfeste Boxen nutzt, in denen du die Technik unterbringst.

WLAN im Garten

Willst du neben deiner Terrasse auch deinen Garten vollständig versorgen, dann musst du etwas mehr Aufwand betreiben und kommst an professionellem Equipment fast nicht vorbei. Wenn du beispielsweise bei Amazon nach Outdoor-WLAN-Repeater suchst, bekommst du zwar verschiedene WLAN-Sender angeboten – doch Vorsicht, dabei handelt es sich nicht um WLAN Repeater, wie du sie aus deinem Heimnetz kennst. Die angesprochenen externen Antennen – beispielsweise von TP-Link –  sind zwar für den Außeneinsatz geeignet, benötigen aber in der Regel neben Strom auch noch ein Signal per Netzwerkkabel.

Nur wenn du dieses nach draußen legen kannst und an deinen Router anschließt, können die Antennen deinen Garten versorgen. Allerdings: Sie fügen sich dann nicht in dein Mesh-Netzwerk ein. Das heißt, es wird vorkommen, dass dein WLAN-Signal abbricht, wenn du von Drinnen nach Draußen gehst und umgekehrt. Außerdem sind nach unseren Erfahrungen die Einrichtungen dieser WLAN-Antennen nicht so einfach wie übliche Privatkunden-Geräte.

Bedenken solltest du bei allen Arten der WLAN-Versorgung im Garten auch das richtige Frequenzband. Der WLAN-Kanal 1-13 im Bereich von 2,4 GHz ist zwar oftmals überlastet, hat aber eine deutlich größere Reichweite. Die WLAN-Signalstärke ist also auf einer größeren Fläche im Garten vorhanden als mit dem 5 GHz Frequenzband. Oftmals sendet ein Wi-Fi Access Point aber ohnehin beide Signale aus.

Internet im Schrebergarten

Ganz anders verhält es sich natürlich, wenn dein Garten nicht direkt an deiner Wohnung ist, sondern es sich um einen Schrebergarten handelt. Oder bist du Dauercamper mit kleinem Garten auf dem Campingplatz? Dann kannst du deinen heimischen Internetanschluss natürlich nicht einfach nutzen. Doch auch im Schrebergarten will man heute kaum mehr auf Internet verzichten. Und nicht immer reicht das Datenvolumen des eigenen Smartphones aus, um weite Teile des Sommers dort zu verbringen.

Es gibt aber Alternativen, die sich speziell an diese Nutzer wenden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Homespots. Das sind spezielle Internetzugänge per Mobilfunk, die von einem speziellen Router direkt in ein WLAN-Signal gewandelt werden. Die aktuellen Angebote haben wir dir auf einer gesonderten Seite zusammengestellt. Bist du sehr viel im Garten, kann sogar die Installation von Starlink eine gute Alternative sein.

Alternativ kannst du aber auch dein Handy nutzen, um schnell und zumindest temporär ein WLAN-Netz zu öffnen. Dieses Verfahren, das man als Tethering bezeichnet, geht aber zulasten deines Datenvolumens deiner SIM-Karte. Hinzukommt, dass der Akku deines Smarthones schneller leer ist.

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