Der ideale Batterietyp: Darauf musst du bei deinem Stromspeicher achten

4 Minuten
Stromspeicher gibt es in zahlreichen Varianten. Sie alle unterscheiden sich nicht nur stark in ihrem Preis, sondern auch in ihrer Lebensdauer. Wenn du nach einem langlebigen Stromspeicher suchst, solltest du auf diese Batteriezellen achten. Dieser ideale Batterietyp überdauert viele Jahre.
Idealer Batterietyp für deinen Stromspeicher - die LiFePO4-Batterien
Idealer Batterietyp für deinen Stromspeicher - die LiFePO4-BatterienBildquelle: Foto von Carl Beech auf Unsplash

Die Verbraucherschutzzentrale hat in ihrem Online-Seminar zu Photovoltaik-Anlagen ebenso über die verfügbaren Batteriespeicher zu den Anlagen aufgeklärt. Diese besondere Art von Batteriezellen formen den idealen Batterietyp für deinen Stromspeicher. Er gilt nicht nur als langlebig, sondern liefert dir einen stabilen Stromfluss, der auch problemlos Leistungsspitzen verkraftet.

Lithium-Eisenphosphat-Batterien gelten als idealer Batterietyp für Stromspeicher

Lithium-Eisenphosphat-Batterien, auch LFP- oder LiFePO4-Batterien genannt, gelten als besonders langlebig. Bei diesen Batteriezellen sind laut Aussagen der Verbraucherschutzzentrale auch bis zu 20 Jahre Lebensdauer möglich. So lassen zumindest bisherige Daten zu den Batterien vermuten. Die Technologie selbst besteht auf dem Markt noch keine 20 Jahre, sodass sich die Prognosen bisher nicht abschließend bestätigen lassen. Im Vergleich der Werte bisheriger Batteriesysteme präsentieren sich die LFP-Batteriezellen jedoch als besonders langlebig. So konnten Labortests bereits hohe Mengen an Ladezyklen nachweisen, nach denen die Batteriezellen noch immer hohe Werte in ihren Kapazitäten erzielten.

Auch Lithium-Eisenphosphat-Batterien zählen zu den Lithium-Ionen-Akkus. Der Unterschied zu den am häufigsten verwendeten Lithium-Akkus besteht darin, welches Material man für die positiven Elektroden der Batterie nimmt. Bei LFP-Batterien handelt es sich dabei, wie der Name verrät, um Eisenphosphat. Viele andere Lithium-Ionen-Batterien setzen hingegen auf Verbindungen aus Kobalt, Mangan oder Nickel, die wesentlich weniger Ladezyklen verkraften als Eisenphosphat.

Der größte Teil der verkauften Lithium-Ionen-Batterien enthält Kobaltoxid als positive Elektrode. Die Verwendung des Eisenphosphats in den Akkus hat einen weiteren Vorteil für dich. Im Gegensatz zu den Schwermetallen Mangan (M), Nickel (N) und Kobalt (C), die vor allem in NMC-Zellen integriert werden, sind LFP-Zellen günstiger herzustellen. Faktisch bedeutet das, dein idealer Batterietyp für Speicher ist nicht nur langlebig, sondern auch preiswerter.

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Für die Umwelt bieten LFP-Akkus ebenso eine bessere Bilanz. Weder werden die Rohstoffe unter teilweise fragwürdigen Umständen, wie bei Kobalt häufig der Fall, abgebaut, noch sind giftige Schwermetalle enthalten. Das bietet den Vorteil, dass sämtliche Metalle aus LFP-Akkus sowie große Teile der Elektrodenmaterialien recycelt werden können. Dadurch lassen sich viele der Rohstoffe für künftige LFP-Akkus zurückgewinnen, ohne dass die Umwelt mit den Prozessen belastet wird. Auf lange Sicht dürften daher immer mehr NMC-Zellen von LFP-Zellen abgelöst werden. Dazu sind LFP-Batterien feuerfest. Selbst bei Beschädigung ihrer Trennschichten setzen sie keinen entzündlichen Sauerstoff frei.

Toleranz für Leistungsspitzen sorgt für sichere Stromversorgung deines Heims

Zum idealen Batterietyp für Stromspeicher werden LFP-Zellen ebenso durch ihren hohen und stabilen Stromfluss. Dadurch sind sie perfekt für einen hohen Maximalbedarf und Leistungsspitzen geeignet. Für dich in deinem Haus bedeutet das, dass dieser Akku kein Problem besitzt, dir auch für anspruchsvolle Geräte ausreichend Strom zur Verfügung zu stellen. Solltest du also einen großen Bedarf decken müssen, hast du wesentlich mehr Spielraum als mit anderen Batteriearten.

Durch die Stabilität des Stromflusses und den vielen Ladezyklen, die die Batterien verkraften, kannst du deinen Akku lange nutzen. 10 bis 20 Jahre Lebensdauer sind möglich für die Lithium-Eisenphosphat-Zellen. Erst 2021 stellte ein Langzeittest eines LFP-Akkus fest, dass die Batterie nach 28.000 Ladezyklen noch immer 65 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität besaß. Nach 10.000 Ladezyklen lag die Leistung der Zellen noch immer bei 83 Prozent ihrer Ausgangskapazität. Diese Zahlen lassen hoffen, denn faktisch ist die Zahl der Ladezyklen, die ein Heimspeicher in Deutschland absolviert, wesentlich geringer. Hier geht man von rund 250 Ladezyklen im Jahr aus, was bedeutet, dass dieser Batterietyp rund mehr als 100 Jahre im Einsatz sein müsste, um die im Labor simulierten Ladezyklen zu erreichen.

Getestet wurde die Batterie bewusst unter Härtefallbedingungen, die bei einer normalen Nutzung nicht auftreten würden. So belud man sie vollständig innerhalb einer Stunde im Test, um sie danach ebenso vollständig in einer Stunde zu entladen. In der Praxis kommt es jedoch nicht täglich zu einer vollständigen Auf- und Entladung von Heimspeichern. Da der Labortest von sonnens LFP-Zellen sich jedoch nur auf einen Aspekt der Langlebigkeit von Batteriezellen beschränkt, kann man daraus nicht ableiten, dass jede LFP-Batterie eine Lebensdauer von 100 Jahren aufweist. Im Laufe ihrer Lebenszeit sind LFP-Batterien mehr Faktoren ausgesetzt als den der Be- und Entladung ihrer Batteriezellen.  

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    In 20 Jahren werden fünf Regierungen ausgetauscht sein oder in 20 Jahren lebt man wo möglich schon lange nicht mehr.
    Nichts für ungut, Leute, aber in 20 Jahren wird eine andere Technologie entwickelt, die 1000 Mal effektiver und günstiger sein wird.
    Bei elektronischen Geräten sind mehr als 8 bis 10 Jahren Lebensdauer schon extrem selten, weil modernere Geräte auf den Markt kommen.
    Man soll bei so einer Investition darauf achten, dass nach 4-5 Jahren die Kosten zurückgespült sind und man mach Gewinn. Auf mehr soll man gar nicht achten.

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