Die Idee, Lebensmittel ohne Öl zu frittieren, ist nicht neu und entstand bereits in den 1980er Jahren. Der Ingenieur Chad Erickson entwickelte ein Konzept, das er später als Heißluftfritteuse patentieren ließ. Doch bis zu ihrem erfolgreichen Siegeszug sollten noch Jahrzehnte vergehen. Erst 2010 brachte der Elektronikkonzern Philips die erste kommerziell erfolgreiche Heißluftfritteuse auf den Markt. Und dann ging es schnell: Den Erfolg wollten Unternehmen wie Tefal, De’Longhi oder Ninja nicht allein Philips überlassen und entwickelten eigene, verbesserte Modelle. Und heute steht die Heißluftfritteuse in immer mehr Küchen. Im vergangenen Jahr wurden allein in Deutschland über eine Million Geräte verkauft. Doch noch immer ranken sich viele Mythen um die Heißluftfritteuse, die eigentlich gar keine Fritteuse ist.
Heißluftfritteuse oder Airfryer?
Bereits vor dem Kauf fragen sich viele: „Was ist der Unterschied zwischen einem Airfryer und einer Heißluftfritteuse?“ Die Antwort darauf ist kurz: Es gibt keinen Unterschied. Beide Begriffe bezeichnen dasselbe: ein Küchengerät, das mit heißer Luft arbeitet. Warum es zwei Begriffe gibt?
Nun, Airfryer ist die englische Bezeichnung und stammt vom ursprünglichen Hersteller Philips, der das Gerät als „Airfryer“ auf den Markt brachte. Die Heißluftfritteuse hingegen ist die deutsche Übersetzung und beschreibt die Funktionsweise des Geräts sehr präzise.
Die Heißluftfritteuse frittiert Pommes und Co.
Während der Name „Fritteuse“ den Eindruck erweckt, Lebensmittel in heißem Öl zu garen, funktioniert eine Heißluftfritteuse ganz anders und hat mit Frittieren eigentlich gar nichts zu tun. Im Inneren der Heißluftfritteuse wird heiße Luft mit hoher Geschwindigkeit umgewälzt. Durch diese zirkulierende heiße Luft wird die Oberfläche des Lebensmittels so erhitzt, dass sie knusprig wird – ähnlich wie beim Frittieren in Öl. Allerdings wird dabei nur eine sehr geringe Menge an Öl benötigt oder sogar ganz darauf verzichtet. Der Airfryer funktioniert also eher wie ein kleiner Umluft-Backofen als eine Fritteuse. Dieser Begriff hat sich jedoch etabliert und wird häufig benutzt, um das Gerät von einem Backofen zu unterscheiden.
Ist eine Heißluftfritteuse ein Stromfresser?
Oft wird ein Vorteil in Zusammenhang mit der Heißluftfritteuse genannt: Gegenüber einem Backofen spart sie Strom. Doch schaut man auf die Verpackung oder das Datenblatt eines Airfryers, wird deutlich: Eine Heißluftfritteuse verbraucht 1.500 bis 2.500 Watt. Das ist ähnlich viel wie ein Backofen. Warum sollte man also ein zusätzliches Gerät für die Küche kaufen, wenn man bereits einen Backofen hat, der genau so viel Strom verbraucht?
![Ist eine Heißluftfritteuse ein Stromfresser?](https://www.inside-digital.de/img/heissluftfritteuse-mythen-und-wann-man-einen-airfryer-braucht-07887-1070x803.jpg?class=1070x3210)
Obwohl Heißluftfritteusen eine hohe Leistung von bis zu 2.500 Watt haben, ist der tatsächliche Stromverbrauch überraschend niedrig. Denn die Geräte arbeiten äußerst effizient: So verlangt der Airfryer nur zu Beginn die Spitzenleistung und nur so lange, bis die Luft die benötigte Temperatur erreicht hat. Aufgrund des kleinen Garraums geht das ziemlich schnell. Und anschließend arbeitet die Heißluftfritteuse mit reduzierter Energieaufnahme. Der kleine Garraum reduziert im Vergleich zu einem normalen Backofen auch die Zubereitungszeit deutlich. Das heißt: kürzere Garzeiten, weniger Energieverbrauch. Und da auch die lange Aufheizzeit entfällt, spart man mit einer Heißluftfritteuse gegenüber dem Backofen deutlich Strom und damit auch Geld. Wie viel?
Rechnen wir das einmal an einer Portion Pommes aus. In der Heißluftfritteuse sind Pommes nach 15 Minuten fertig. Der Stromverbrauch dabei liegt bei etwa 0,35 kWh. Im Backofen benötigt die gleiche Portion inklusive Aufheizen 25 Minuten. Der Stromverbrauch liegt bei circa 0,7 kWh. Rechnet man mit 30 Cent pro kWh, kostet eine Portion Pommes in der Heißluftfritteuse rund 10 Cent. Im Backofen doppelt so viel.
Und im Vergleich zu einer normalen Fritteuse?
Eine herkömmliche Fritteuse hat eine Leistungsaufnahme von etwa 2.000 Watt bis 3.000 Watt und damit noch etwas mehr als ein Backofen. Zudem müssen normale Fritteusen oft lange vorheizen und dauerhaft mit sehr hohen Temperaturen arbeiten, wodurch sich der Energieverbrauch zusätzlich erhöht. Um bei den Pommes zu bleiben: Eine normale Fritteuse verbraucht bei der Zubereitung etwa eine kWh. Das ist das Dreifache der Heißluftfritteuse.
Der Airfryer hat nur Vorteile
Die Vorteile, die für eine Heißluftfritteuse sprechen, haben sich herumgesprochen. Gegenüber einer normalen Fritteuse kommt ein Bruchteil von Fett und Öl zum Einsatz, was weniger Kalorien bedeutet und am Ende eine gesündere Alternative darstellt. Wie oben ausgerechnet, verbraucht eine Heißluftfritteuse auch deutlich weniger Strom. Zudem eignet sich ein Airfryer nicht nur zum Frittieren, sondern auch zum Backen, Grillen oder Braten. Im Internet gibt es inzwischen massenhaft Seiten und Magazine, die immer wieder neue Rezepte und Ideen zeigen, was man in einer Heißluftfritteuse sonst noch so alles machen kann. Und am Ende ist die Reinigung schnell und einfach, da die meisten Teile spülmaschinenfest sind. Doch, was sind die Nachteile einer Heißluftfritteuse?
![Die Vor- und Nachteile einer Heißluftfritteuse](https://www.inside-digital.de/img/heissluftfritteuse-mythen-und-wann-man-einen-airfryer-braucht-07885-1070x803.jpg?class=1070x3210)
Im Vergleich zu einem Backofen ist der Garraum einer Heißluftfritteuse meist kleiner. Dies schränkt die Menge an Lebensmitteln ein, die gleichzeitig zubereitet werden können. Hier gibt es inzwischen aber auch unterschiedlich große Geräte. Aber: Die meisten Modelle können während des Betriebs aufgrund der Lüfter deutlich lauter sein als ein Backofen. Wer noch keine Heißluftfritteuse in der Küche hat, dem gibt der TÜV einige Tipps, worauf man bei dem Küchenhelfer besonders achten sollte. „Verbraucher sollten bei der Wahl einer Heißluftfritteuse nicht nur auf Preis und Aussehen achten, sondern auch auf Sicherheitsfeatures und die Qualität der Beschichtung“, so der TÜV. Zudem sollte man auf präzise Temperatursteuerung, einen Überhitzungsschutz und ein Cool-Touch-Gehäuse achten.
Für wen lohnt sich eine Heißluftfritteuse?
Eine Heißluftfritteuse ist insbesondere für Single-Haushalte und Alleinerziehende oft praktischer als ein großer Ofen, der eher für Mahlzeiten für mehrere Personen ausgelegt ist. Zudem ist das Essen im Airfryer schneller fertig und auf Dauer auch günstiger zubereitet als im Ofen. Bratwurst und Pommes zusammen in der Heißluftfritteuse machen? Kein Problem. Heißluftfritteusen sind einfach zu bedienen und eignen sich ebenso gut für Menschen, die wenig Erfahrung in der Küche haben. Modelle mit großem Garraum eignen sich aber auch für kleine Familien.
Und: Wer gerne frittierte Speisen isst, aber gleichzeitig auf seine Figur achtet, findet in der Heißluftfritteuse eine gesunde Alternative. Zudem kann eine Heißluftfritteuse gleich mehrere Geräte wie die normale Fritteuse, den Backofen, den Toaster und manchmal auch die Mikrowelle ersetzen. Wer also wenig Platz in der Küche hat, für den eignet sich ein Airfryer ganz besonders. Wer aber gerne und viel Kuchen backt oder eine Lasagne für mehr als vier Personen machen möchte, wird eher zum Backofen greifen.
Übrigens: Eine gute Heißluftfritteuse muss nicht teuer sein, wie die Bestseller bei Amazon zeigen. Einen Airfryer von Philips gibt es schon für rund 80 Euro. Eines der beliebtesten Modelle in der Top 10 kostet gerade einmal 66 Euro und wurde mit „sehr gut“ bewertet. Fettfrei Frittieren ist also nicht nur gesünder, sondern auch gar nicht so teuer.
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