Wenn auf einem Produkt HDMI 2.1 angegeben wird, gehen Nutzer natürlich davon aus, auch HDMI 2.1-Anschlüsse zu erhalten. Dank veränderter Standards bei HDMI-Bezeichnungen könnte das künftig jedoch anders aussehen. Damit du keine böse Überraschung beim Kauf deines nächsten Elektronik-Geräts erlebst, lohnt es sich genauer hinzuziehen.
HDMI 2.1 in Wahrheit auch HDMI 2.0 – Wie kann das sein?
HDMI 2.0 darf von offizieller Seite des HDMI LA aus als HDMI 2.1 vermarktet werden. Aber wie kann das sein? Nun, das liegt darin begründet, dass HDMI 2.0 schlicht offiziell nicht mehr existiert. Die HDMI LA hält Hersteller stattdessen dazu an, ihre Geräte nicht mehr als HDMI-2.0-konform zu vermarkten. Stattdessen seien die HDMI-2.0-Features fortan als eine Untergruppe von HDMI 2.1 zu betrachten. Im Klartext bedeutet das für Anwender: All die modernen Funktionen, die HDMI 2.1 eigentlich bringen sollte, sind fortan nicht mehr notwendig. Sie gelten viel mehr als optional und müssen somit nicht geboten werden.
Müssen Anwender also künftig immer die potenzielle Katze im Sack kaufen, wenn man sich nach einem Gerät mit HDMI 2.1-Anschluss umsieht? Ganz so schlimm soll es glücklicherweise nicht kommen. Denn wann immer ein Gerät eine Kompatibilität zu HDMI 2.1 aufweist, sollen Hersteller künftig die genauen Features, die dabei unterstützt werden, auflisten. Dadurch möchte man die Verwirrung der Anwender ausschließen. Ob das in der Praxis funktionieren kann, wird sich jedoch zeigen. Sollten alle Hersteller tatsächlich künftig jedes Feature eines HDMI 2.1-Anschluss auflisten, könnten Nutzer von dieser Neuerung sogar profitieren. Die einzeln aufgelisteten Features dürften für mehr Klarheit sorgen. Das setzt jedoch voraus, dass ein jeder Benutzer weiß, was sich hinter den aufgelisteten Abkürzungen der Funktionen verbirgt.
Künftige HDMI 2.1-Anschlüsse könnten so etwa Hinweise zur vorhandenen Schnittstellentechnologie auflisten. Das könnte beispielsweise so aussehen: 4K @ 120 Hz, eARC, ALLM, VRR. HDMI-Schnittstellen, die ehemals eher unter den HDMI 2.0-Standard gefallen wären, könnten hier beispielsweise durch die Bezeichnung „4K @ 60 Hz“ von anderen Geräten unterschieden werden.
Was darf man von künftigen Geräten mit HDMI 2.1-Anschluss erwarten?
Grundsätzlich gilt von nun an: Listet ein Hersteller ein Feature nicht explizit, sollte man davon ausgehen, dass es nicht vorhanden ist. Wer auf der Suche nach einem bestimmten Feature ist, wird womöglich mehr Produktbeschreibungen wälzen müssen, um auf das gesuchte Gerät zu kommen. Das dürfte sowohl für die beliebte Anti-Tearing-Technologie VRR (Variable Refresh Rate) als auch für 4K bei 120 Hz gelten. Der automatische Modus mit niedriger Latenz (ALLM) ist davon wahrscheinlich ebenso betroffen. Mehr Glück könnten Nutzer haben, die nach einem verbesserten Audiorückkanal (eARC) suchen.
Die Veränderung in der Schnittstellenbezeichnung dürfte der Grund sein, warum bereits jetzt viele als HDMI 2.1 beworbene Fernseher auf dem Markt nicht alle Features liefern, die Anwender von ihnen erwartet hätten. Wer gutgläubig bei einem HDMI 2.1-Anschluss davon ausgegangen ist, alle Features zu erhalten, auf den könnte eine bittere Enttäuschung warten.