Fahrräder waren für Diebe schon immer ein beliebtes Ziel. Sie sind zahlreich vorhanden, gut zugänglich und oftmals nicht ausreichend geschützt. E-Bikes sind für Diebstähle sogar noch attraktiver, da es sich um besonders wertvolle Fahrräder handelt. Wenn du bei einem Diebstahl nicht auf einem hohen Schaden sitzen möchtest, solltest du eine Fahrradversicherung für E-Bikes erwägen. Laut Stiftung Warentest sind diese schon ab 37 Euro jährlich verfügbar.
Fahrraddiebstähle in Deutschland
Fahrräder sind schon seit langer Zeit beliebte Zielscheiben für Langfinger. Allein pro Tag werden in Deutschland über 700 Fahrräder gestohlen. Da bilden auch E-Bikes leider keine Ausnahme, da sie allein durch den hohen Wert attraktive Ziele sind. Obwohl die Zahl der Fahrraddiebstähle im Jahr 2020 mit über 250.000 gestohlenen Fahrrädern rückläufig ist, ist sie noch immer hoch. Bedauerlicherweise wird nur ein kleiner Bruchteil dieser Fahrraddiebstähle tatsächlich aufgeklärt.
Ist das Fahrrad erst mal weg, sollte man also nicht damit rechnen, es noch einmal wiederzusehen. Auch, wenn du dein Glück durchaus mit kostenlosen Tools auf Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen versuchen kannst. Damit du nicht auf den hohen Kosten nach einem Diebstahl sitzen bleibst, ist eine Fahrradversicherung für dein E-Bike eine vielversprechende Möglichkeit.
92 Fahrradversicherungen bei Stiftung Warentest
Stiftung Warentest hat insgesamt 92 Fahrradversicherungen verglichen. Die gute Nachricht: Bereits ab 37 Euro jährlich kannst du Fahrradversicherungen auch für E-Bikes abschließen. Die Beiträge können jedoch schwanken und sind dabei auch an deinen Wohnort gebunden. Das liegt darin begründet, dass Städte wie etwa Leipzig und Münster eine Menge Fahrraddiebstähle je 100.000 Einwohner verzeichnen. Andere Orte wie Berlin verzeichnen den höchsten Diebstahl in Einzeldiebstählen im Jahr. Wer also in einer der betroffenen Städte lebt, bei dem ist das Risiko eines Fahrraddiebstahls höher. Dementsprechend steigen auch die Versicherungsbeiträge für Fahrräder und E-Bikes in diesen Städten.
Entscheidend ist hierbei auch die Wahl des entsprechenden Versicherungsschutzes. Wer an einem reinen Diebstahlschutz interessiert ist, der kann laut Stiftung Warentest ein rund 4.000 Euro teures E-Bikes bereits ab 37 Euro versichern. Teurer geht es jedoch bekanntlich immer: So kann der Fahrraddiebstahl-Schutz der Arag für das teuerste E-Bike im Vergleich der Stiftung Warentest in Leipzig bis zu 640 Euro kosten. Dabei fällt er laut den Testern nicht einmal besonders umfangreich aus.
Diese Risiken werden durch eine Fahrradversicherung abgedeckt
Alle der untersuchten Tarife bei Stiftung Warentest leisten bei Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub unabhängig von der Uhrzeit, zu der die Straftat stattfand. Bedingung dafür, dass eine Entschädigung gezahlt wird, ist hier häufig, dass das Fahrrad an einem „ortsfesten Gegenstand“ wie etwa einem Laternenpfahl angeschlossen war. In einigen Fällen wird jedoch auch erstattet, wenn das Schloss selbst nur das Wegfahren des Rads behindert. Entscheidend dabei ist, dass Versicherer für das Schloss selbst ihre Vorgaben machen.
Du solltest dir also sicher sein, dass dein gewähltes Schloss die Anforderungen deines Versicherers erfüllt. Sonst kann trotz Versicherung die Zahlung verweigert werden. Üblicherweise gehen Versicherer hier von einem gewissen Mindestwert des gekauften Schlosses aus, der laut Stiftung Warentest bei 50 Euro liegt. Auch genauere Angaben wie eine gewisse Sicherheitsstufe können enthalten sein, ebenso wie die Vorgabe Modelle bestimmter Hersteller zu verwenden. Damit du auf der sicheren Seite bist, solltest du dir die Bedingungen genau durchlesen.
Neben dem Fahrrad selbst deckten alle untersuchten Tarife im Test ebenso den Diebstahl einzelner Bestandteile von Fahrrädern ab. Bedingung dafür ist jedoch, dass sie fest mit dem Gefährt verbunden sind. Bei klassischen Fahrrädern betrifft das Einzelteile wie Sattel oder Vorderrad, bei E-Bikes gilt dies ebenso für Akkus. Einzig der Anbieter Qover-me schränkt hier laut Testern auf Einzelteile bis nur 100 Euro ein.
Mehr als nur Diebstahl geschützt
Neben Diebstahl deckt die Mehrheit der speziellen Fahrradversicherungen auch andere Gefahren ab. Darum werden diese von Stiftung Warentest im Vergleich Fahrradversicherung als „Tarife mit umfassendem Schutz“ betitelt. Sie leisten ebenso bei Vandalismus, sodass auch mutwillige Beschädigungen an deinem Fahrrad durch Unbekannte versichert sein. Ein großes Plus bei diesen Tarifen ist, dass Anbieter auch bei Unfällen leisten können. Etwa, wenn man mit dem Fahrrad in einen Unfall mit einem Auto gerät oder gar das Rad durch einen Sturz beschädigt wird, an dem gar kein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt war. Bei Besitzern von E-Bikes können hier Tarife mit Schutz der Elektronik vor Feuchtigkeit und Überspannung sinnvoll sein.
Interessant sind diese Tarife mit umfassendem Schutz auch für Fahrradreisende. Da viele der Tarife weltweit und häufig zeitlich unbegrenzt gültig sind, können Radreisende hier fremde Länder bereisen. Wer viel mit dem Fahrrad auf Reisen ist oder im Alltag nicht lange eingeschränkt sein möchte, kann einen Tarif inklusive Schutzbrief abschließen. In diesem Fall etwa übernimmt der Versicherer bei einem Diebstahl oder einer Panne den Transport, schickt Mechaniker zur Reparatur vor Ort oder kommt für Mietfahrräder auf.
Schadensersatz im Schadenfall – Ersatzfahrrad oder Geld
Wird das Fahrrad gestohlen oder liegt ein Totalschaden vor, so leisten die Versicherer entweder mit einem neuen, gleichwertigen Ersatzrad oder bezahlen den Schaden. Meistens wird der Neuwert ersetzt, aber in einigen Tarifen bekommen Kunden nur den Zeitwert erstattet. Bei diesem wird der Wertverlust durch Alter und Gebrauch abgezogen. Positiv für Verbraucher: Laut Stiftung Warentest verlangen nur wenige Anbieter eine Selbstbeteiligung. Versicherte sollten in einem Schadenfall sowohl die Rechnung mit der Rahmennummer ihres Fahrrads als auch einen Kaufbeleg des Schlosses mit Schlüssel vorlegen können. Wer bei der Anzeige bei der Polizei schnell alle notwendigen Daten bereithalten möchte, kann diese in der App Fahrradpass hinterlegen.
Fahrradversicherung für E-Bikes – Rabatt für GPS und Schadenfreiheit
Bei manchen Anbietern wird ein Rabatt gewährt, wenn außer dem Schloss noch ein Gerät zur Ortung per GPS am Fahrrad eingebaut ist. Bei manchen E-Bikes ist eine solche Funktion schon ab Werk integriert. Laut Stiftung Warentest gibt der Anbieter Asspario hier einen großzügigen Rabatt von bis zu 20 Prozent Preisnachlass. Andere Anbieter wie etwa der Versicherer Alteos werben mit einem Rückholservice, der in solchen Fällen das gestohlene Rad ausfindig machen soll.
Wie bei vielen Versicherungsverträgen gilt auch für Fahrradversicherungen, dass der Versicherer nach jedem Schadenfall den Vertrag kündigen darf. Wer in einem Gebiet lebt, in dem es zu häufigen Diebstählen kommt, sollte also über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie GPS-Tracking für sein Fahrrad nachdenken.
Fahrradversicherung für E-Bikes – sinnvoller Schutz?
Je wertvoller das eigene E-Bike ausfällt, desto größer ist der finanzielle Schaden, wenn es jemand stiehlt oder beschädigt. Wer in ein solch wertvolles Fahrrad investiert, dem sollte das Gefährt auch eine vernünftige Versicherungspolice wert sein. Wer nicht zu viel Geld in eine Fahrradversicherung investieren will, sollte sich für einen reinen Diebstahlschutz-Tarif entscheiden. Bei Personen, die jedoch viel mit dem Fahrrad unterwegs sind oder gar mit E-Bike reisen möchten, ist ein Tarif mit umfassendem Schutz sinnvoller. Ein zusätzlicher Schutzbrief für das Fahrrad kann sicherstellen, dass du auch bei fahruntüchtigem Fahrrad dennoch deine Radtour mit einem Mietrad fortsetzen kannst.