Mit seinem Spiel Fortnite eroberte Epic Games in Jahr 2017 das Internet. Wohin man auch schaute, jeder spielte Fortnite. Das Spiel brachte den Namen Epic Games zwar in aller Munde, war jedoch nicht das erste Unternehmen des Studios. Auch bekannte Titel wie “Gears of War” stammen von dem amerikanischen Developer. Der hauseigene Epic Games Store war ein gewagter Schritt nach vorne, der dem Gaming-Riesen Steam die Stirn bieten soll.
Der Epic Games Store
2018 beschloss Epic Games einen neuen Bereich der Gaming-Branche zu erschließen. So gründete Epic Games den Epic Games Store. Im hauseigenen Store werden nicht nur Epic Games Spiele, sondern auch Spiele von externen Entwicklern angeboten.
Vergleichbar ist das System des Online-Stores mit anderen Anbietern, wie beispielsweise Steam. Zwar hält Steam noch immer an seiner Führungsposition als größter Online-Game Store fest, doch die Konkurrenz wächst. Immer mehr Entwickler vermarkten ihre Spiele zunehmend selbst, oder über Alternativen. Viele Spiele werden gleich in mehreren Stores angeboten.
EA, Epic Games und Bethesda sind nur ein paar Beispiele. Der Grund? Auf einer eigenen Plattform haben die Entwickler größere Kontrolle über ihre Preise und müssen keinen Teil ihres Gewinnes an Drittanbieter abgeben. Steam verlangt beispielsweise einen Umsatzanteil von satten 30 Prozent an jedem verkauften Spiel. Früher war dies vergleichbar mit anderen Anbietern wie dem Google Play Store, der ebenso 30 Prozent verlangte.
Epic Games ist allerdings der Meinung, dass dies zu viel ist. Vor der Eröffnung des Epic Games Stores appellierten sie an Steam mit der Bitte, den Umsatzanteil auf nur rund 8 Prozent zu reduzieren. Steam kam den Entwicklern jedoch nicht entgegen. Im Vergleich zu den 70 Prozent, die Entwickler über Steam erhalten, bietet der Epic Games Store satte 88 Prozent.
Mittlerweile hat auch Steam seinen Anteil auf 25 Prozent reduziert, um konkurrenzfähig zu bleiben. Doch auch dies stand vor allem bei Indie-Developern in der Kritik. Diese machen sich Sorgen, dass Steam lediglich versucht große Entwickler auf seiner Plattform zu halten und nicht etwa kleine Entwicklerstudios zu unterstützen.
Auswirkung auf den Nutzer
Für Nutzer ist es schlichtweg unpraktisch, so viele Stores zu haben. Jeder Store verlangt ein eigenes Konto, installiert einen eigenen Client und es wird schwer, den Überblick zu behalten.
“In welchem Store habe ich welches Spiel gekauft?” Ist wohl eine Frage, die sich so mancher Gamer immer öfter stellt. Mehrere Plattformen bedeuten zudem mehr Speicherplatz, der für die zahlreichen Launcher verloren geht. Auch die Interfaces und Overlays jedes Stores unterscheiden sich, was oft zu Verwirrung führen kann.
Verschiedene Freundeslisten können es schwer machen, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Spielen du und ein Freund beispielsweise aktuell Spiele in zwei verschiedenen Stores, dann kann einfaches chatten schnell ziemlich umständlich werden.
Doch es gibt durchaus auch positive Aspekte. Durch die stetig wachsende Konkurrenz stehen sich die verschiedenen Stores immer öfter in Deal-Battles gegenüber. In den Stores werden verschiedenste Spiele zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Oft versuchen die Anbieter die Angebote des Anderen zu überbieten. Dies resultiert in niedrigeren Preisen und einer größeren Auswahl für dich.
Was macht den Epic Games Store besonders?
Der Epic Games Store zeichnet sich primär durch eine große Auswahl an kostenlosen Spielen aus. Der Store bietet dir außerdem jede Woche mehrere Titel kostenlos an. Diese wechseln wöchentlich und müssen vom Spieler nicht einmal direkt installiert werden, um permanent im Besitz zu bleiben.
Durch dieses stetig wechselnde Angebot kannst du dir schnell jede Menge Spiele sichern. Darunter befinden sich auch Spiele, die du vielleicht sonst nicht ausprobiert hättest. Zwar sind die verfügbaren Titel nicht immer AAA-Games, doch auch einfachere Spiele können Freude bringen. Besonders dann, wenn sie kostenlos sind.
Nicht zu vergessen sind auch Spiele wie Fortnite, welche exklusiv über den Epic Games Store laufen. Wer also Fortnite auf dem PC spielen will, der kommt um eine Anmeldung beim Entwickler-Store nicht herum.
Das einzige, was dem Epic Games Store noch fehlt, sind Foren und andere ähnliche Features, die Steam schon seit Jahren bietet. Allerdings wurde bereits von Epic Games angekündigt, dass diese fehlenden Features noch ergänzt werden. Sobald dies geschieht, wird der Store sicher für viele Gamer eine wertvolle Alternative zum Marktführer Steam werden.