Die Energiepreise der vergangenen Monate haben so manchen Haushalt bereits auf die Suche nach den schlimmsten Energiefressern getrieben. Noch immer sind die Preise für Strom und Gas höher, sodass es sich lohnt, dein Zuhause auf Einsparpotenziale zu überprüfen. Mit diesen Energietipps im Haushalt rund um Strom und Gas kannst du den Effekt der teuren Energiepreise abfedern.
Energiespartipps rund ums Heizen
Das größte Einsparpotenzial in deinem Heim liegt in der Heizenergie. Von aller Energie, die wir Deutschen im Haushalt benutzen, sind nur rund 16 Prozent der Strom, lediglich 14 Prozent für das Warmwasser und rund 70 Prozent für die Raumwärme. Es gibt somit keinen Bereich im Haushalt, wo wir mehr Energie einsparen können als beim Heizen. Allerdings bleibt die Kilowattstunde Gas, die wir beziehen, dennoch günstiger als die Kilowattstunde Strom. Obwohl also an der Energiemenge beim Heizen die größte Ersparnis möglich ist, kann die tatsächlich eingesparte Geldsumme beim Strom größer sein.
Smarte Thermostate helfen dir, deine Heizung effizienter zu nutzen. Sie können die Temperatur beim Verlassen deiner Wohnung bequem herunterzudrehen, sodass der Raum nicht unnötig aufgeheizt wird, während du ihn gar nicht nutzt. Allerdings solltest du darauf achten, dass keiner der Räume dabei kälter als 16 Grad wird, da ansonsten die Gefahr einer Schimmelbildung entsteht. Der Vorteil von smarten Thermostaten liegt darin, dass sie automatisch die Temperaturen so regulieren können, dass dein Heim warm ist, wenn du kommst und doch Energie in deiner Abwesenheit eingespart wird. Manuell müsstest du die Heizung beim Verlassen des Hauses herunterdrehen und kämst in ein kaltes Haus zurück, bei dem du zunächst die Heizkörper aufdrehen müsstest.
Für jedes Grad, das du deine Heizung herunterregulierst, kannst du rund sechs Prozent Energie sparen. Laut der Verbraucherschutzzentrale genügen bereits 20 Grad für das Wohnzimmer und 21 Grad für das Badezimmer. Das Schlafzimmer ist bereits mit 18 Grad ausreichend geheizt. Je nachdem welche Temperaturen du bisher gewöhnt bist, kann dir das unangenehm kalt erscheinen. Es empfiehlt sich daher, dass du die Temperatur nicht hart mehrere Grade nach unten regulierst, sondern die Temperatur konstanter über einen längeren Zeitraum wie einigen Tagen oder ein bis zwei Wochen herabsenkst. Dadurch kannst du dich besser an die Temperaturen gewöhnen.
Heizsysteme passend einstellen und regelmäßig entlüften
Bist du Eigentümer deines Heims, solltest du auch die Heizungseinstellungen überprüfen. Es kommt nicht selten vor, dass sich die Heizung noch immer in den Werkseinstellungen befindet, sodass du manuell eine für dich passende Nachtabsenkung einrichten kannst. So wird nicht die komplette Nacht über das Wasser für deinen Heizkreislauf erhitzt, was zusätzlich Energie einspart. Beachte bei der Zeiteinstellung jedoch, dass deine Heizung etwas Vorlauf benötigt, bevor du aufstehst, damit du morgens nicht in einem kalten Badezimmer duschen musst. Eine zusätzliche Dämmung der Heizungsrohre oder ein hydraulischer Abgleich können helfen, das Heizsystem zu verbessern. Entlüfte deine Heizkörper regelmäßig, um eine gleichmäßige Erwärmung deiner Räume zu gewährleisten. Besonders in höheren Stockwerken sammelt sich die Luft schneller in den Heizkörpern. Auch gluckernde Geräusche in den Heizungen sind ein klares Indiz dafür, dass sich Luft darin verfangen hat.
Halte die Türen zwischen unterschiedlich temperierten Räumen geschlossen, sodass keine Wärme entweichen kann. Überprüfe Fenster und Türen, um undichte Stellen zu finden. Ob deine Fenster dicht sind, kannst du mit einem simplen Test überprüfen. Stecke ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel und schließe es. Kannst du das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen, ist das Fenster an dieser Stelle dicht. Verfügst du über große offene Bereiche wie ein offenes Treppenhaus, solltest du die Türen dorthin verschlossen halten. Sind die Bereiche nicht überall durch Türen abtrennbar, kannst du selbst für eine Isolierung sorgen. Mithilfe von Gardinenstangen und Verdunklungsvorhängen kannst du solche Raumteile abtrennen, sodass die Wärme weniger stark dort entweicht.
Energiespartipps im Haushalt rund um Strom
Auch wenn der Strom nur 16 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Haushalt ausmacht, ist er im Verhältnis doch teurer als die Kilowattstunde Gas. Darum kannst du auch bei deinem Stromverbrauch eine Menge an Geld einsparen. Besonders alte und ineffiziente Geräte können dir hohe Stromkosten verursachen. Besitzt du ein Gerät, das bereits über 10 Jahre alt ist, solltest du über einen Austausch nachdenken. Orientiere dich dabei am EU-Energielabel, um zu sehen, wie viele Energiekosten dir das Gerät verursacht und wie viel du mit einem besseren einsparen könntest. Bei einem Neukauf kannst du bei diesen Werten ebenso erkennen, ob das „günstigere“ Gerät im Anschaffungspreis über die Jahre nicht doch zum teureren Modell wird.
Sofern nicht schon geschehen solltest du Glühlampen im Haus durch LEDs ersetzen, da diese rund 80 Prozent weniger Strom benötigen als klassische Leuchtmittel. Schalte das Licht beim Verlassen eines Raums immer aus. Der Mythos, dass mehr Strom beim Anschalten einer Lampe benötigt wird, als es verbraucht, sie anzulassen, trifft auf heutige Leuchtmittel nicht mehr zu. Wenn möglich, kann es sich lohnen, das Licht zu dimmen, um Geld einzusparen. Besonders viel Energie benötigt ein Haushalt zum Kühlen und Gefrieren. Mit rund 18 Prozent Anteil am Gesamtverbrauch kannst du hier einiges mit einem effizienten Gerät sparen, da es sich ebenso um die Elektrogeräte handelt, die du stetig anlässt.
Achte darauf, dass dein Kühl- oder Gefrierschrank möglichst kühl steht. Die Temperaturen sollten nicht zu niedrig eingeschaltet sein. Eine Kühltemperatur von 7 °C sowie eine Gefriertemperatur von –18 °C sind völlig ausreichend. Lass deine Speisen abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst, da dieser so weniger Energie darauf verwenden muss, den Innenbereich herabzukühlen. Enteise deine Gefrierfächer regelmäßig, da sich allein dadurch 15 Prozent des Stromverbrauchs deines Gefrierschrankes einsparen lässt.
Eco-Programme sparen Strom und Wasser
Deine Spülmaschine und Waschmaschine solltest du so weit wie möglich mit Eco-Programmen laufen lassen. Diese laufen dafür zwar einige Stunden länger, verbrauchen jedoch deutlich weniger Strom und Wasser, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Dadurch senken sich nicht nur deine Stromkosten, sondern auch deine Wasserabrechnung fällt geringer aus. Dusche häufiger statt zu baden. Besonders in Haushalten, in denen das Warmwasser über Strom bereitgestellt wird, können sich auch Durchlaufbegrenzer in Duschköpfen und Wasserhähnen lohnen. Dadurch fliest weniger Wasser in der gleichen Zeit durch den Hahn, sodass du weitere Kosten einsparst. Sparduschköpfe verfügen bereits über eine mitgelieferte Durchflussbegrenzung, die nicht mehr als 5 bis 10 Liter hindurchlassen sollte.