Energielabel: Die wichtigsten Fragen und Antworten zu TVs, Waschmaschinen, Lampen und Co.

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Das Energie-Effizienz-Label, auch als Energielabel bekannt, wurde umfassend aktualisiert. Doch nicht für alle Geräte gilt es. Dazu kommen jahrelange Übergangszeiten. Was gilt es dabei also zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Elektrogeräte erhalten neue Energie-Effizienz-Labels, auch Energielabel genannt
Elektrogeräte erhalten neue Energie-Effizienz-LabelsBildquelle: Gts/Shutterstock.com

Das neue Energielabel ist seit dem 1. März 2021 für die ersten Geräte gültig. Dabei gibt es viel Lob aber auch viel Kritik an der Umsetzung. Denn es tun sich enorm viele Fragen auf. Dabei geht es vor allem um Geräte aus dem Haushalt. Doch neben Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kühlschränken regelt das neue Energielabel auch Fernseher, Monitore und seit September auch Lampen. Die wichtigsten Fragen sind in diesem FAQ zum Energieeffizienzlabel zusammengefasst und beantwortet.

Was ist das Energielabel?

Das EU-Energielabel ist eine Orientierungshilfe für Verbraucher, die Hersteller bestimmter Produkte zur Verfügung stellen müssen. Auf ihm sind Informationen zu dem Gerät enthalten, die mittels standardisierter Messmethoden erhoben worden sind und damit eine einfache Vergleichbarkeit zwischen Produkten ermöglichen sollen. So kannst du dich einfacher für ein umweltfreundliches und sparsames Gerät entscheiden.

Warum wird das Energielabel erneuert?

In den vergangenen Jahren bekamen die Energie-Effizienzklassen immer mehr Plus-Symbole angehängt. Mittlerweile zieren nicht wenige Geräte die Bezeichnung A+++. Grund dafür: Die Elektrogeräte wurden immer effizienter. Um hier eine bessere Unterscheidbarkeit zu erreichen, werden die Energielabel 2021 angepasst.

Gab es das schon einmal?

Ja, in den 90er-Jahren. Als die Einteilung nicht mehr ausreichte, ergänzte man sie Stück für Stück durch weitere Klassen. Heute sind die Plus-Symbole allerdings ziemlich unübersichtlich geworden. Denn: Verbraucher erkennen nur noch schwer die Unterschiede der einzelnen Geräte. So häuften sich mit der Zeit viele Geräte in den Best-Klassen an. Das soll es in Zukunft nicht mehr geben.

Ab wann gilt das neue Energielabel?

Das überarbeitete Energie-Effizienz-Label trat erstmals am 1. März 2021 auf. Die Umstellung auf das neue Energielabel soll 2030 abgeschlossen sein. Erst dann wird das alte Energielabel nirgends mehr zu sehen sein. Die zweite Stufe wurde im September gezündet und nun sind auch Lampen und Leuchten eingeschlossen.

Wie sieht das neue Energielabel aus?

Das Grunddesign des Energielabels hat sich durch die Aktualisierung nicht geändert. Es besteht weiterhin aus einem Balkendiagramm, dass den Energieverbrauch optisch schnell erkennbar von Grün bis Rot einordnet. Im Detail sind es der Wegfall der +-Zeichen in der Bewertung, die auffallen. Zudem wurden die Symbole angepasst und zeigen zum Teil die neuen Messmethoden. Als dritte größere Änderung findest du jetzt einen QR-Code in einer der Ecken des Labels.

Energielabel: Links altes Label, rechts neues Label
Energielabel im Vergleich des BMWi: Links altes Label, rechts neues Label

Was ist anders im Vergleich zum bisherigen Label?

Neben der Optik hat sich einiges bei den Messmethoden getan. Die Grundüberlegung ist jedoch gleich: Du kannst für ein Produkt die Labels vergleichen und hast damit eine solide Aussage über den Energieverbrauch und zusätzliche Verbräuche wie Wasser. Dazu gibt es Informationen über die Lautstärke und Zeiten bei der Benutzung des Standardprogramms.

Welche Produkte bekommen das neue Energielabel?

Seit März 2021 sind folgende Produkte mit dem neuen Energielabel ausgestattet:

  • Spülmaschinen
  • Waschmaschinen
  • Waschtrockner
  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Fernseher und Monitore

Seit September 2021 kommen die Lampen und Leuchten dazu. Sie müssen innerhalb von 18 Monaten von den Herstellern und Händlern ausgetauscht werden.

Die neuen Energielabels für Staubsauger, Backöfen und weiterer Elektrogeräte folgen erst später. Insgesamt staffelt sich die Umstellung bis ins Jahr 2030.

Energielabel für Waschmaschinen
Energielabel für Waschmaschinen

Was zeigt das Energielabel für Waschmaschinen?

Neben den allgemeinen Änderungen zum alten Label und den angepassten Energiebewertungen zeigt das Energielabel für Waschmaschinen und Waschtrockner laut BMWi die folgen Informationen:

  • Energieverbrauch in kWh für 100 Wäschen
  • Fassungsvermögen
  • Dauer des Programms „eco 40–60“
  • Wasserverbrauch in Litern für einen Programmdurchlauf
  • Schleudereffizienzklasse A bis G
  • Lautstärke beim Waschen und Schleudern in dB
  • Wertung der Lautstärke in A bis D
Energielabel für Kühlschränke und andere Kühlgeräte
Energielabel für Kühlschränke und andere Kühlgeräte

Was zeigt das Energielabel für Kühlschrank und Co.?

Neben den allgemeinen Änderungen zum alten Label und den angepassten Energiebewertungen zeigt das Energielabel für Kühlgeräte laut BMWi die folgen Informationen:

  • Jahresenergieverbrauch in kWh
  • Gesamtinhalt aller Gefrierfächer
  • den Gesamtinhalt aller Frischhalte- und Kühlfächer
  • die Lautstärke in dB
  • die Schallemissionsklasse in A bis D

Was zeigt das Energielabel für Spülmaschinen?

Neben den allgemeinen Änderungen zum alten Label und den angepassten Energiebewertungen zeigt das Energielabel für Spülmaschinen laut BMWi die folgen Informationen:

  • Energieverbrauch des Energiesparprogramms in kWh pro 100 Durchgänge
  • Kapazität des Energiesparprogramms in Maßgedecken
  • Dauer des Energiesparprogramms
  • Wasserverbrauch des Energiesparprogramms pro Durchlauf
  • Lautstärke in dB
  • Luftschallemissionsklasse in A bis D

Was zeigt das Energielabel für Lampen und Leuchten?

Das Lampenlabel zeigt wie das Energielabel für Monitore und Fernseher recht wenig. Neben dem QR-Code in der rechten unteren Ecke und dem Balkendiagramm für die Energie-Effizienz-Klasse gibt es die folgenden Angaben:

  • Name der Marke
  • Name des Modells
  • Stromverbrauch in Kilowattstunden je 1.000 Stunden

Was zeigt das Energielabel für Fernseher, Monitore und andere Displays?

Ebenfalls wenig Vergleich zu den anderen Labels bietet das Energieeffizienzlabel für Fernseher, Monitore und ähnliche Anzeigen. Allerdings erweitern die Macher die Grunddaten hier um ein paar technische Daten. Neben den allgemeinen Änderungen zum alten Label und den angepassten Energiebewertungen zeigt das Energielabel für TV-Geräte laut BMWi die folgen Informationen:

Energielabel für Fernseher
Energielabel für Fernseher
  • Energieverbrauch in kWh je 1.000 Stunden
  • Angabe des Energieverbrauchs bei SDR und HDR
  • sichtbare Bildschirmdiagonale in cm und Zoll
  • Auflösung in Pixel

Was steckt hinter dem QR-Code?

Mit ihm kannst du zukünftig auf eine neue Datenbank zugreifen, die die wichtigsten technischen Daten der Produkte anzeigt. Diese Datenbank ist öffentlich zugänglich und wird von der EU verwaltet. Sie wird mit vergleichbaren technischen Daten gefüttert. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht auf die Herstellerangaben verlassen muss, die je nach Hersteller andere Grundgrößen besitzen. Dazu wird es eine Schnittstelle geben, an die auch Hersteller und andere Marktteilnehmer andocken und über den QR-Code beispielsweise Apps mit weiteren Hintergrundinformationen bereitstellen können.

Wie wird für das neue Energielabel gemessen?

Im Grunde wird der Energieverbrauch auf eine bestimmte Nutzungsmenge gemessen. Das konnte beim alten Label aber unterschiedlich ausfallen. So wurden bei Waschmaschinen 220 Waschladungen als Grundlage genommen und bei Spülmaschinen 280 Durchgänge. Das wird nun bei geeigneten Produkten gleichgeschaltet und es werden 100 Durchgänge als Grundlage angenommen.

Wie sind die Werte von altem und neuem Label vergleichbar?

Nicht trivial. Nimmt man das Beispiel der Waschmaschine, muss man etwas herumrechnen. Nimmt man den alten Label-Wert und teilt ihn durch 220, kommt der Energieverbrauch für eine Ladung heraus. Nimmst du den Wert mal 100 hast du den Wert, den das neue Label anzeigen würde. Soweit die Theorie. Da sich bei einigen Messungen aber auch die Art und Weise der Messung verändert hat, ist es sinnvoller nur alte mit alten und neue mit neuen Energielabels zu vergleichen.

Ist das Neue Energielabel besser als das Alte?

Die EU verspricht eine praxisnähere Messung und damit eine realistischere Aussage über den Energieverbrauch von Elektrogeräten. Dazu ist die Ikonografie einfacher gestaltet und es kommt die Datenbank hinzu, die über den QR-Code erreichbar ist. Damit bietet das neue Energielabel mehr Funktionen und eine leichtere Verständlichkeit. Ob die Messungen tatsächlich besser sind, müssen unabhängige Tests zeigen.

Ist ein altes Gerät jetzt schlechter?

Nein, an der Hardware der Geräte ändert das neue Energielabel nichts und damit ist der Verbrauch eines vorher A+- und jetzt B-Gerätes, der gleiche. Du kannst nun jedoch besser erkennen, welche Geräte energieeffizienter sind.

Wann lohnt sich der Austausch eines Gerätes mit schlechterem Energiewert?

Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Wäschst du, um bei dem Waschmaschinen-Beispiel zu bleiben, sehr wenig, rechnet sich eine Neuanschaffung nicht so schnell, wie bei einer Familie, die praktisch täglich wäscht.

Gibt es Kritik am neuen Energielabel?

Die Labels sind Energieeffizienzlabels mit Zusatzinformationen und mehr nicht. Ein echtes Umweltlabel ist daraus nicht geworden. Dafür hätte man die Ressourcen bei der Herstellung einbeziehen und auch die Lebenszeit als Umweltmerkmal sowie die Reparierbarkeit für mehr Nachhaltigkeit integrieren müssen. Das kritisieren einige Umweltschützer.

Auch die Übergangszeiten und die Auswahl der Geräte sind Kritikpunkte, die immer wieder laut werden. So sind einige starke Verbraucher wie Fortbewegungsmittel wie E-Bikes, Autos, E-Scooter und Co. nicht mit berücksichtigt.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild heinrich

    ich brauche mehr fragen und antworten das ist mir etwas zu wenig ich muss eine präsentation darüber halten und ich hab egerad emal ein aspekt brooooo

    Antwort

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