Nicht nur geübte Bahnfahrer werden die Realität kennen: Die Reise per Zug ist meistens stressig. Schuld daran sind Verspätungen, Zugausfälle oder Überfüllungen, was die Fahrt zur nervenaufreibenden Sache macht. Gerade zu Hauptverkehrszeiten wie Schulferien oder zu Weihnachten ist die Deutsche Bahn gefragt und die Züge überlastet. Doch trotz allem gibt es ein paar Kniffe, wie du trotzdem entspannt – und günstig – mit der Bahn an dein Ziel kommst.
Reisen mit der Deutschen Bahn: Tipps zur Buchung
Günstige Bahntickets
Generell gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das heißt, wenn du schon mindestens drei Monate oder früher im Voraus weißt, dass du eine Bahnfahrt antrittst, buche lieber sofort als auf ein besseres Angebot zu hoffen. Das Sparpreis-Kontingent ist zudem begrenzt und ein halbes Jahr vorher verfügbar. Gut, der Zug ist aber mittlerweile abgefahren.
Verreist du nun relativ kurzfristig, ist die Hoffnung auf ein günstiges Ticket aber auch nicht vergebens. Im Idealfall buchst du ein Sparpreis-Ticket der Deutschen Bahn zwei Wochen im Voraus – und das am besten morgens vor 6 Uhr oder abends nach 20 Uhr. Laut dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) fallen die Rabatte auf die Zugtickets freitags sowie sonntags geringer aus.
- Übrigens: Ab dem 10. Dezember erhöht die Deutsche Bahn die Deutschlandtaktung und setzt Sonderzüge zur Winterzeit ein. Auf bestimmten Strecken fahren teilweise Züge im Halbstundentakt. Die Tickets sind schon jetzt buchbar.
Vor allem bei Fernverkehrsreisen lohnt sich ein Blick in die Sparpreise der Bahn. Wenn du Glück hast, reist du hier mit der Super-Sparpreis-Aktion bereits ab 9,90 Euro nach Hause. Inkludiert sind hier Fahrten im ICE, IC beziehungsweise EC. Günstige Tickets kannst du ebenfalls ergattern, wenn du zeitlich flexibel und nicht an einen spezifischen Tag gebunden bist. Der normale Sparpreis-Finder zeigt dir für den gewünschten Zeitraum dann die besten Preise samt Uhrzeit und Verbindung an. Günstige Angebote findest du im Übrigen auch noch 24 Stunden vor Abreise – beispielsweise dann, wenn deine Verbindung nicht sonderlich stark nachgefragt ist.
Übrigens: Verreist du mit Kindern unter 15 Jahren, reisen bis zu vier Kinder kostenlos mit – vorausgesetzt, du bist ein Eltern- oder Großelternteil. Außerdem musst du die Kinder bei der Buchung des Bahntickets angeben. Der Super Sparpreis Young ist außerdem ab sofort fester Bestandteil des Spar-Angebots der DB. Reisende bis 27 Jahre können so ab einem Sparpreis von 12,90 Euro mit dem Zug fahren.
Noch mehr sparen mit der Bahncard
Leute, die die Deutsche Bahn öfters im Jahr beanspruchen, lohnt sich in vielen Fällen eine Bahncard. Kunden, die sich nicht direkt entscheiden möchten, können alle drei Bahncard-Modelle auch probeweise testen. Die Preise sind in dieser Zeit günstiger. Allerdings verlängert sich das Abo automatisch, wenn du nicht rechtzeitig wieder kündigst.
- Tipps:
- Teilweise sind Tickets der ersten Klasse nur wenige Euro teurer oder im Gesamtpreis lohnenswerter als Tickets der zweiten Klasse. Vor allem bei Reisen mit dem ICE oder IC/EC ist die 1. Klasse deutlich komfortabler und bietet mehr Services.
Deutsche Bahn an Weihnachten: Den richtigen Tag wählen
Egal, ob in der Regionalbahn oder im ICE: Zu Hauptverkehrszeiten sind die Züge überfüllt. Muss man mit leben? Nein, auch hier gibt es ein paar Kniffe, um dem größten Ansturm ein wenig zu entgehen.
In der Regel fahren die meisten Menschen zu den Randzeiten. Wenn du Puffer zwischen den Feiertagen und dem Arbeitsbeginn einplanst, kannst du flexibler agieren und eine weniger überfüllte Verbindung aussuchen. Apropos: Ist eine spezifische Strecke gefragt, zeigt die Bahn das an – beispielsweise mit dem Satz „hohe Auslastung“ oder durch ein Symbol mit kleinen Männchen.
Sitzplatzreservierung bei der Bahn
Erwischst du trotzdem eine Zugfahrt mit hoher Auslastung, empfiehlt sich eine Sitzplatzreservierung. Sie spart Zeit, vor allem aber Nerven. Allerdings kostet ein reservierter Platz zusätzlich zum Ticketpreis pro Fahrt nochmal 4,50 beziehungsweise 5,90 Euro. Ein Preis, den man oft nur ungern bezahlt. Ein Hinweis: Die Sitzplatzreservierung gilt nur bis fünfzehn Minuten nach Abfahrt des Zuges, danach verfällt sie.
- Schon gewusst? In Fernverkehrszügen wird die Platzreservierung auf den Sitzen oder an der Gepäckleiste angezeigt. Teilweise ist dort aber auch nur „BahnComfort“ vermerkt. Dabei handelt es sich um keine direkte Reservierung. Die Deutsche Bahn merkt hier nur Plätze für Vielfahrer vor, die mit dem Bonus-Programm Statuspunkte sammeln. Allerdings kann im Prinzip jeder Reisende hier Platz nehmen – allerdings darf ein Kunde mit BahnComfort-Status den Platz einfordern.
Möchtest du dir das Geld sparen, kannst du dich schon am Bahnsteig an den Menschenmassen orientieren. Wenn du einen Waggon erwischst, in den nur wenige Menschen einsteigen, könntest du noch einen freien Platz ergattern. Ansonsten ist auch das Bordbistro im ICE oder IC eine Alternative – zumindest bei kürzeren Strecken. Bei starker Überfüllung öffnet die Bahn zudem oft die 1. Klasse – sofern diese nicht auch schon voll ist. Bist du in der Nähe, könnte auch hier noch spontan ein Sitzplatz für dich herausspringen. Ansonsten hilft es, sich möglichst weit weg vom Bordrestaurant nach einem Sitzplatz umzuschauen. Automatische Reservierungen werden zuerst in der Nähe des Speisewagens vergeben.
Mit der Bahn an Weihnachten nach Hause: Parken, einsteigen, losfahren
Mit dem Auto zum Bahnhof
Die Anreise zum Bahnhof kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Straßenbahnen vollbracht werden. Wichtig: Mehr Zeit einplanen. Wer flexibel und vielleicht schneller anreisen will, kann dies natürlich auch mit dem Auto. Um Zeit zu sparen und anderen Autofahrern ein Schnippchen zu schlagen, empfiehlt es sich, vorher nach Parkmöglichkeiten am Bahnhof zu gucken. Viele Bahnhöfe haben Parkhäuser, andere haben ihren Parkplatz online zur Verfügung gestellt. Teils lassen sich Parkplätze auch reservieren.
Am Gleis: Entspannt in den Zug einsteigen
Man sieht sie immer wieder am Gleis: Verwirrte Reisende, die verzweifelt das richtige Gleis und den passenden Abschnitt suchen, in dem der Zug hält. Tipp: Auf dem Ticket ist die Zugnummer und bei einer Sitzplatzreservierung auch die Nummer des Wagens vermerkt. Auf allen Gleisen ist ein Wagenstandsanzeiger aufgestellt. Hier kannst du also schon sehen, welcher Waggon in welchem Gleisabschnitt hält. Bevor der Zug einfährt, kannst du dich also schon richtig platzieren und dann entspannt einsteigen. Bei ICEs findest du diese Infos auch im DB Navigator, der App der Bahn.
Wer keine Reservierung hat, steigt am besten ganz vorne oder hinten ein. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass Sitzplätze frei sind und weniger Menschen einsteigen.
In Sachen Gepäck
Große Gepäckstücke sind immer ein Störfaktor. Sowohl für dich, da du das schwere Gepäckstück hin und her tragen musst, als auch für andere Reisende. Fernverkehrszüge wie der ICE sind recht schmal gebaut, sodass für Koffer nur wenig Platz bleibt.
Zwar gibt es in jedem Waggon ein Stauraum für Gepäck. Dieser ist allerdings klein und schnell erschöpft. Meistens messen die Gepäckregale nur 70 x 50 x 30 Zentimeter. Um entspannt reisen zu können, ist es hilfreich, nur kleine Gepäckstücke mitzunehmen, die sich leicht und im Notfall auch unter dem Sitz verstauen lassen.
Wer sich gar keine Gedanken um sein Gepäck machen möchte, nutzt den Gepäckversand der Deutschen Bahn. Du kannst deinen Koffer so von Haustür zu Haustür transportieren lassen. Kostenpunkt: ab 14,90 Euro. Das funktioniert mit dem Paketdienstleister Hermes – aktuell auch kontaktlos.
Entspannt an Weihnachten mit der Bahn nach Hause
Sitzt du gemütlich im Zug, hast dich mit Getränken und Essen sowie einem Unterhaltungsprogramm eingedeckt, dann heißt es: entspannen und sich nicht aufregen. Und strandet der Zug außerplanmäßig doch vor Ende der Fahrt?
Kein Problem: Schnapp dir dein Ticket und geh zum nächsten Schalter im Bahnhof. Verpasst du einen Anschluss oder musst aus unverschuldeten Gründen den Zug wechseln, wird die Fahrkartenbindung aufgehoben. Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn geben dir dann in der Regel eine neue Verbindung raus, ohne dass du draufzahlen musst.
Außerdem kannst du einen gewissen Prozentsatz von deinem Geld zurückverlangen, wenn…
- …du mit 60 Minuten Verspätung im Zielbahnhof ankommst; die Erstattung liegt bei 25 Prozent des Fahrpreises.
- …du mit 120 Minuten Verspätung im Zielbahnhof ankommst; die Erstattung liegt bei 50 Prozent des Fahrpreises.
Um das Geld zurückzuverlangen, musst du das Fahrgastrechteformular ausfüllen. Das bekommst du am Schalter oder aber online auf bahn.de. Die Deutsche Bahn ist hier mittlerweile kulant – auch wenn die Rückzahlung bis zu drei Monate dauern kann.
Die Alternative
Wenn du nicht auf die Deutsche Bahn setzen willst, bleibt dir eine weitere Zug-Alternative: Flixtrain. Die Privatbahn fährt mittlerweile zahlreiche Ziele in ganz Deutschland an – und das oft für die Hälfte des Preises, die die Deutsche Bahn verlangt.
Ich fahre schon seit ca 10 Jahren Fernverkehr mit der Bahn, gewöhnlich in überfüllten Zügen und habe noch nie erlebt, dass die DB das 1.Klasse Abteil für alle anderen geöffnet hat.
Passiert selten.
Z.B. bei starker Überfüllung, oder wenn Klimaanlage in Hochsommer ausfällt.
Manchmal nur auf ein Wagon begrenzt, damit der „Mob“, die Kunden in der ersten Klasse nicht zu sehr belästigt. Es gibt meistens leider sehr deutlichen Unterschied in Benehmen (und Lautstärke) in den beiden Klassen…
Das ist bedauerlicherweise Fakt! (Ich will niemanden abwerten)
Bei den Tickets für Kinder hat sich ein Fehler eingeschlichen, ab dem 12.12. dürfen im FV insgesamt 4 Kinder unter 15 mitgenommen werden, es gibt keine Pflicht das die Kinder verwandt sein müssen mit dem Erwachsenen. Als Erwachsener gilt bereits ein Kind ab 15! Das heißt jemand der 15 ist kann 4 Personen unter 15 Jahren mitnehmen. Diese Regelung gilt meines Wissens nur im FV.
Hallo Jolie,
da hast du recht, vielen Dank für den Hinweis! Wir haben das im Artikel korrigiert.
Viele Grüße aus der Redaktion!
Und die Realität sieht doch ein WENIG anders aus.
Zum Thema: zu Zeit gibt es als Aktion Probe-Bahncard 100 (2 Klasse) für 999 € für 3 Monate Nutzung. Nur 11,11 € / Tag.
Angebot soll bis Ende März 2022 gelten.
Ist ggf. etwas für einige Leser hier…
Z.B. ab April es wärmer wird, und Reisen macht mehr Spaß.
Zu Lärmreduzierung durch ANC-Headsets:
Hatte Bose qc35 und auch Sony WH-1000XM3.
Sony neutralisiert Lärm besser und ist komfortabler zu bedienen. Bose ist weicher / bequemer.
Sony WH-1000XM3 gibt es günstiger im Abverkauf ab ca. 140€, weil es den neueren XM4 gibt.
Aber alle lassen Restlärm durch! Besonders bei höheren Frequenzen über 300 Hz.
Wer bestmögliche Lärmabschirmung haben will, dem empfehle ich diesen professionellen Lärmschutz: https://www.amazon.de/3M-Peltor-Kapselgeh%C3%B6rschutz-X5A-Kopfb%C3%BCgel/dp/B00BBCTQK6
Optional gibt es dazu passende Bluetooth-Headset-Erweiterung für ca. 80 €. (Nur Mono für ein Ohr)
Sparen ist immer gut.
Eine andere Gazette empfahl kürzlich folgendes im Nahverkehr, also Züge mit „R“. Fahrstrecke von A nach E mit 3maligem Umsteigen.
Die Ersparnis kommt/käme, wenn z.B statt A>>>E 4 Einzelstrecken gebucht werden.
1. A>B, 2. B>C, 3. C>D, 4. D>E.
Ich halte das für eine sehr pfänomenal-grandiose Idee🤩
Da muss man erstmal drauf kommen🤣🤣