Im Fall der DKB dreht sich beispielsweise alles um Visa. Andere Banken setzen im gleichen Maße auf den Wettbewerber Mastercard. Auch Mastercard bietet wahlweise eine echte Kreditkarte oder eine Debitkarte an. Zum Einsatz kommt sie beispielsweise bei N26, einer der ersten reinen Smartphone-Banken. Ob du eine echte Kreditkarte oder eine Debitkarte in den Händen hältst, ist beim klassischen Bezahlvorgang im Supermarkt erst einmal egal. Das Kassensystem wird beide Karten gleich behandeln. Du kannst also problemlos damit bezahlen. Die Unterschiede liegen im Detail. Apropos Detail: Durch ein Detail unterscheiden sich die beiden Karten-Typen auch optisch. Bei einer echten Kreditkarte findest du entweder auf der Rückseite oder auf der Vorderseite in der Nähe des Visa- beziehungsweise Mastercard-Logos das Wort „Credit“. Bei einer Debit-Karte steht dort entsprechend „Debit“.
Kreditkarte vs. Debitkarte: Die Unterschiede im Überblick
- Eine Kreditkarte gibt es nur mit Bonität
- Debitkarten-Zahlungen werden direkt vom Konto abgebucht
- Debitkarten können bei Mietwagen-Buchungen ein Problem sein
- Einen echten Kredit gibt es nur mit einer Kredit- bzw. Revolingkarte
- Debitkarten sind meistens kostenlos, Kreditkarten kostenpflichtig
- Unterschied optisch nur durch Aufdruck „Credit“ oder „Debit“ zu erkennen
Kreditkarte gibt’s nur mit Bonität
Was ist nun der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte? Im Wesentlichen ist es die Abrechnung deiner Bezahlung. Denn bei einer Debit-Karte ziehen Visa und Mastercard den Betrag, den du ausgegeben hast, direkt von deinem Girokonto ein. Bist du hier schon knapp bei Kasse, schlägt eine größere Ausgabe direkt auf dem Konto durch. Anders bei einer Kreditkarte: Hier wird einen Monat lang gesammelt und vom Kartenanbieter vorfinanziert. Du bekommst einmal im Monat eine Rechnung. Außerdem gibt es noch sogenannte Revolving-Kreditkarten. Streng genommen sind sie die echten Kreditkarten – denn hier ist eine Ratenzahlung des Monatsbetrages möglich – aber gegen hohe Gebühren. Auf dem deutschen Markt spielen sie kaum eine Rolle.
Eine Kreditkarte geben Banken nur aus, wenn sie sicher sein können, dass sie das Geld, was sie dir leihen auch zurückbekommen. Du musst daher in der Regel wie bei einem Kredit Gehaltsnachweise liefern, bekommst nur ein bestimmtes Limit und bei einem negativen Schufa-Eintrag gibt’s meistens keine Kreditkarte. Bei einer Debitkarte sind die Banken freigiebiger, da sie dir keinen Kredit gewähren und du nur das Geld ausgeben kannst, das auf deinem Konto ist.
Nicht alles, was die Kreditkarte kann, kann auch die Debitkarte
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Wer beispielsweise Schwierigkeiten hat, seine Ausgaben im Blick zu behalten und dazu neigt, mehr Geld auszugeben als er eigentlich hat, der ist in der Praxis mit einer Debitkarte besser bedient, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Hast du indes den Überblick und weißt genau, dass du beispielsweise am 20. eines Monats dein Gehalt bekommst und am 25. die Kreditkarte abgebucht wird, dann kannst du damit auch planen. Außerdem ist eine Kreditkarte von Vorteil, wenn du viel im Versandhandel bestellst. Denn Artikel, die du zurückschickst, werden dir oftmals noch vor der Kreditkartenrechnung wieder gutgeschrieben. Bei einer Debitkarte fehlt dir das Geld zwischenzeitlich auf deinem Girokonto, bis die Gutschrift wieder da ist.
Bezahlen mit dem Handy, also beispielsweise mit Google Pay und Apple Pay, funktioniert grundlegend mit beiden Kartentypen. Entscheidend ist, dass die jeweilige Bank mit dem entsprechenden Kartentyp beim mobilen Bezahlen mitmacht. Auch das Bezahlen mit einer Debitkarte im Onlinehandel ist kein Problem.
Debitkarte: Probleme beim Mietwagen
Unterschiede gibt es aber bei der Akzeptanz von Debit-Karten bei Hotels und Autovermietungen. Hier musst du oftmals eine Kreditkarte als Sicherheit hinterlegen. Solltest du einen Schaden an Auto oder Zimmer verursachen, können die Firmen sich so absichern. Das geht bei Debitkarten aber nur begrenzt. Zwar heißt es von der DKB, dass sich die Akzeptanz in den vergangenen Jahren „stark geändert“ habe und die Akzeptanz deutlich gestiegen sei. Als Beispiel nennt man den Autovermieter Sixt. Wer allerdings beispielsweise beim Vermittler Check24 nachschaut, der sieht, dass Debitkarten zum Hinterlegen einer Kaution nicht akzeptiert werden.
Hotels hingegen sind nach Erfahrungen von inside digital oftmals kein Problem mehr. So war in der Vergangenheit der Einsatz einer Debitkarte als Sicherheit auch im außereuropäischen Ausland kein Problem. Dass es aber durchaus zu Problemen kommen kann, weiß beispielsweise der Verbund der Volksbanken Raiffeisenbanken. Auf einer FAQ-Seite zum Thema Debitkarte heißt es: „Das bargeldlose Bezahlen per Debitkarte kann auch im außereuropäischen Ausland funktionieren. Vorausgesetzt, die elektronischen Kassen von Hotels, Tankstellen, Geschäften oder Restaurants sind mit dem Maestro- oder V-PAY-Logo gekennzeichnet. Weltweit akzeptieren Mietwagenverleiher oder Hotels allerdings häufig nur Kreditkarten. Das höhere Limit dient ihnen als Sicherheit und wird oft auch als Kaution akzeptiert.“
Solltest du also einen Mietwagen mieten wollen und nur eine Debitkarte haben, solltest du dich im Vorfeld dringend mit dem Vermieter auseinandersetzen, ob er die Karte akzeptiert und was die Alternativen sind.
Unauffällig, aber wichtig: Die Girocard
Ein viel größeres Problem bei der Umstellung von Kreditkarte auf Debitkarte, wie sie bei der DKB seit Monaten im Gespräch ist, dürfte sein, dass die DKB gleichzeitig auch die V-Pay-Karte abschafft. Diese ermöglicht die Nutzung der Girocard-Funktion. Im Volksmund wird diese als EC-Karte bezeichnet. Die neue Debitkarte wird keine Girocard-Funktion mehr haben. Das Zahlen bei Händlern, die oftmals Schilder wie „Nur EC-Karte“ im Fenster kleben haben, ist dann nicht mehr per Karte möglich.