Das beste Handy der Welt? So grandios kann Smartphone sein

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Weltweit bestes Handy. Diesen Titel wollen viele Hersteller für das eigene Mobiltelefon beanspruchen. Dabei ist dies nahezu unmöglich. Denn das beste Smartphone muss zahllose Hardware-Eigenschaften in einem einzigen Gehäuse vereinen. Wir verraten, welche es sind.
Smartphone
Das beste Handy der WeltBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Unterschiedliche Smartphones gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Manche gehören zur High-End-Klasse und bieten interessante technische Highlights, während andere mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten können. Doch kein Mobiltelefon kann sich damit rühmen, das beste Handy der Welt zu sein. Denn zumindest in einigen Bereichen ist die Konkurrenz stets besser aufgestellt. In diesem Artikel erfährst du, welche Hardware in einem Smartphone verbaut sein müsste, damit dieses den Titel „bestes Smartphone der Welt“ tragen kann. Der Fokus liegt dabei nicht auf gänzlich unmöglichen Wunschvorstellungen, sondern auf tatsächlich verfügbarer, als Prototyp existierender oder zumindest patentierter Technologie.

Akku

Zunächst einmal muss das beste Handy der Welt stets einsatzfähig bleiben. Bei dieser Aufgabe kann eine hohe Akkukapazität hilfreich sein, doch ein anderer Aspekt ist mittlerweile noch wichtiger – die Ladeleistung. Hier überzeugt das Realme GT Neo 3, das dem Wort Schnellladen mit einer Leistung von 150 Watt eine neue Bedeutung verleiht. Damit soll der verbaute 4.500 mAh-Akku in unter 20 Minuten vollständig aufgeladen werden können. Auf dem chinesischen Markt ließ sich zudem 2022 das iQOO 10 Pro erwerben, das satte 200 Watt Ladeleistung unterstützte. Noch besser wäre jedoch, wenn der Akku zudem noch etwas größer wäre. Wie etwa der des Ulefone Power 5 – mit einer Kapazität von 13.000 mAh.

Wer etwas weiter in die Zukunft blicken mag, könnte dort Mobiltelefone mit sogenannten Atomenergiebatterien erblicken. Das chinesische Start-up Betavolt Technology präsentierte Anfang 2024 einen entsprechenden Prototyp. Der Clou: Betavolt geht von einer unglaublichen Laufzeit von 50 Jahren aus. Ohne Batteriewechsel oder Wartung.

Batterie, Akku, Atomenergie
Atomenergiebatterie von Betavolt

Display

Neben dem Akku gehört das Display zu den wichtigsten Elementen eines Smartphones – schließlich ist es der Bildschirm, den wir ständig vor Augen haben und ohne Scheu betasten. Hier schauen Käufer meistens auf die Auflösung, die bei den besten Telefonen im 4K-Bereich liegt. Dabei ist die Pixeldichte angesichts der geringen Bildschirmdiagonale beinahe schon unerheblich. Interessanter ist die Bildwiederholrate – vor allem für Gamer. Als Nonplusultra werden hier meistens 144 Hz angesehen, dabei bietet etwa das Nubia Redmagic 7 satte 165 Hz. Ein Muss für das beste Mobiltelefon der Welt.

Zudem würde es nicht schaden, wenn das Display etwas größer wäre. Dennoch sollte das Smartphone kompakt bleiben. Faltbare Bildschirme stellen eine mögliche Lösung dar. Bei Nutzern kommen diese bisher allerdings nicht sonderlich gut an – auch mit Blick auf die zwangsläufig vorhandene Faltspalte. Eine bessere Option würde ein ausfahrbares Display darstellen. Die Marktreife hat diese Technologie, auch bezeichnet als Rollable, zwar noch nicht erreicht. Wir durften jedoch bereits ein Prototyp, das Oppo X 2021, in den Händen halten und konnten uns selbst von den Vorteilen ausfahrbarer Bildschirme überzeugen. Motorola hat derweil mit einem Gegen-Konzept für Aufsehen gesorgt, bei dem sich das Mobiltelefon nicht ausrollen, sondern einrollen lässt. Dadurch wird das Gerät handlicher, bietet jedoch in voller Größe ebenfalls ein beachtliches Display.

Smartphone
Motorola-Rollable

Kamera

Nun zur Kamera, die heute natürlich ebenfalls nicht fehlen darf. Grundsätzlich lässt sich die Qualität einer Kamera ausschließlich in einem Test herausfinden. Doch das beste Handy der Welt sollte natürlich auch auf dem Papier glänzen können. Dazu eignet sich etwa die Kamera des Samsung Galaxy S23, die eine überragende Auflösung von 200 Megapixeln bietet. Wozu diese gut ist, wenn man nicht gerade eine riesige Werbetafel bedrucken möchte, verrät unser Pixel Binning-Ratgeber.

Parallel dazu sollte das Handy auch einen zusätzlichen 1-Zoll-Sensor bieten, der speziell für wechselbare Objektive geeignet ist. Aktuell findet sich ein solcher Sensor in einer Konzept-Variante des Xiaomi 12S Ultra, doch künftig könnte der Begriff „Kamera-Smartphone“ eine gänzlich neue Bedeutung erhalten und DSLMs sowie DSLRs nicht mehr unerreichbar sein. Interessant ist auch, dass keine speziellen Objektive zum Einsatz kommen, sondern handelsübliche Objektive mit Leica-M-Mount.

Das weltweit beste Handy Smartphone
Das weltweit beste Handy

Ferner bietet auch das Sony Xperia 1 V ein wahres Kamera-Highlight, das nicht fehlen darf: einen echten optischen Zoom mit einer Brennweite zwischen 85 und 125 Millimetern. Leider verwackeln Aufnahmen bei einer solchen Brennweite gerne mal. Abhilfe schafft da der integrierte Gimbal-Stabilisator der Vivo-X-Serie – wie etwa der des Vivo X60 Pro 5G. Dieser soll einen Neigungswinkel von bis zu 3° ausgleichen können und ist damit den durchschnittlichen OIS-Möglichkeiten deutlich überlegen.

Und dann wäre da noch ein Vivo-Konzept, das bereits 2021 für Aufsehen sorgte. Dabei soll eine kleine Kamera-Drohne mit vier Propellern in das Gehäuse eines Smartphones integriert werden. Über ebenjenen soll diese anschließend auch gesteuert werden können.

Fliegendes Kameramodul eines Vivo-Handys in einem Konzeptbild
Vivo-Handy mit integrierter Drohne

Bleibt noch die Frontkamera. Diese stellt üblicherweise das einzige Element dar, das das Display in dessen Randlosigkeit behindert. Die Lösung: Frontkamera unter den Bildschirm verfrachten. Leider leidet die Qualität der Aufnahmen deutlich darunter, doch dafür schreitet die Optimierung der neuen Technologie mit riesigen Schritten voran.

IP69 und MIL-STD-810H

Nachdem chinesische Hersteller die IP-Zertifizierung und damit den Schutz gegen Staub und Wasser für sich entdeckt haben, bieten derzeit zahlreiche Smartphones eine IP67– oder gar eine IP68-Zertifizierung. Eine IP69-Zertifizierung, wie etwa beim Doogee S86, ist dagegen deutlich seltener und darf daher beim besten Smartphone der Welt nicht fehlen. Diese schützt das Handy nicht nur gegen dauerndes Untertauchen, sondern auch bei Hochdruck- sowie Dampfstrahlreinigung. Und auch der Militärstandard MIL-STD-810H kann in diesem Zusammenhang nicht schaden. Dieser bescheinigt Outdoor-Smartphones eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit – etwa gegen extreme Temperaturen und Stöße.

iSIM

Eine eSIM ist praktisch; neu oder außergewöhnlich ist diese allerdings schon lange nicht mehr – im Gegensatz zur iSIM. Diese benötigt keine physische SIM-Karte, wodurch einerseits Platz gespart wird. Andererseits soll nach Angaben von Vodafone auch die Leistung und die Speicherkapazität steigen. Dass es sich dabei um mehr als nur eine Idee handelt, bewiesen Vodafone, Qualcomm und Thales mit einem modifizierten Samsung Galaxy Z Flip 3 5G.

Fingerabdrucksensor

In puncto Fingerabdrucksensor wagte Vivo zuletzt einen Vorstoß. Der unter dem Display platzierte Ultraschall-Fingerabdrucksensor des Vivo X80 Pro soll laut Hersteller um elf Mal größer sein als bei einem handelsüblichen Mobiltelefon. Folglich müssen Nutzer nicht mehr penibel darauf achten, dass sie den Finger richtig auf dem Bildschirm positionieren. Zudem ermöglicht das neue Format eine sicherere Entsperrung mit zwei Fingern – etwa bei Geldtransfers.

Reparierbarkeit

In den vergangenen Jahren setzte sich die EU sehr für eine unkomplizierte Reparierbarkeit von elektrischen Geräten ein. Sowohl mit Blick auf den Nutzen längerer Produktlebenszyklen für die Umwelt. Als auch wegen der Vorteile für die Geldbörse. Zu diesem Zweck müsste das beste Smartphone der Welt zunächst einmal einen herausnehmbaren Akku bieten. Ferner sollten der Zugang zu einzelnen Hardware-Elementen unkompliziert sein und die einzelnen Module wechselbar.

Damit ist das einzig wahre, beste Handy der Welt komplett. Natürlich existiert noch eine Reihe an weiteren relevanten Hardware-Faktoren, wie etwa die Oberklasse-Prozessoren von Qualcomm und Apple. Diese finden sich jedoch üblicherweise in zahlreichen High-End-Smartphones und stellen daher keine Besonderheit dar. Damit sind sie im Rahmen dieser Liste eher von geringem Interesse. Genauso wie in besonderem Maße spezialisierte Hardware-Elemente. Zu Letzteren zählen etwa die R1-/R2- und L1-/L2-Tasten in Gaming-Handys.

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