Amazon warnt vor zugestellten Paketen – fiese Falle

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Folgendes Szenario: Dir wird von einem bekannten Händler wie etwa Amazon ein Paket zugestellt. Das erhaltene Produkt hast du jedoch weder bestellt noch bezahlt. Dennoch ist es jetzt da. Ende der Geschichte? Grundsätzlich schon. Doch was steckt dahinter? Wir verraten, wie „Brushing“ funktioniert.
Brushing

Brushing – Betrugsmasche auf Amazon und Co.

Hinter dem zuvor thematisierten Handlungsablauf steckt das sogenannte „Brushing“. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der der Empfänger ausnahmsweise nicht das Opfer, sondern ein glücklicher Profiteur ist. Doch gänzlich ohne Opfer kommt die Masche selbstverständlich nicht aus. Denn im Leben gibt es bekanntlich nichts oder kaum etwas umsonst.

Brushing: So funktioniert die Masche

Der Grundgedanke bei Brushing ist der, das eigene Unternehmensprofil respektive die Bewertungen der einzelnen Produkte etwas aufzubessern. Dazu verschicken etwa betrügerische Amazon-Händler Produkte an willkürliche, allerdings existierende Adressen und Empfänger. Nehmen diese die Ware an, gilt der Kauf als verifiziert. Daher kann der Händler, der das Paket mittels eines gefälschten Käufer-Profils versandt hat, nun die eigene Leistung bewerten. Ähnlich, wie auch du als Käufer ein bestelltes Amazon-Produkt bewerten kannst – unabhängig davon, ob die Ware in deine vier Wände, eine Packstation, an deinen Arbeitsplatz oder direkt zu deinen Eltern geliefert wurde.

Als Empfänger ist man also im engeren Sinne kein Opfer von Brushing, sondern viel eher ein Profiteur. Die Rolle des Opfers übernehmen die Amazon-Nutzer, die anhand gefälschter Bewertungen eine Ware mit möglicherweise minderwertiger Qualität erwerben. Und was die Besteller betrifft: Diese lassen sich nur schwer ausfindig machen. Denn versuchen die Empfänger die Käufer zu lokalisieren, stoßen sie oftmals auf gefälschte Adressen und Namen. Die Anschriften und Namen der Adressaten sollen derweil üblicherweise aus den öffentlich verfügbaren Listen stammen – wie etwa aus sozialen Netzwerken oder digitalen Verzeichnissen.

Dürfen Empfänger die Produkte behalten?

Wird nicht bestellte Ware geliefert, muss sie nach Angaben der Verbraucherzentrale grundsätzlich nicht bezahlt werden. Auch der weitere Umgang mit der Lieferung sei dem Empfänger überlassen. Falls der Händler schnell auf eine Kontaktanfrage reagiert und das Rücksendeporto übernimmt, können Adressaten das Produkt zurückschicken. Andernfalls empfiehlt die Verbraucherzentrale, die Ware zu behalten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte diese allerdings sechs Monate lang aufbewahren, um „im Falle eines Zustellungsfehlers zurücksenden zu können“. Amazon äußert sich derweil noch klarer zu der Thematik: „Du musst den Artikel nicht zurückgeben.“

Abseits von Brushing werden nicht bestellte Waren übrigens gelegentlich auch mit der Absicht geliefert, diese nachträglich in Rechnung zu stellen. In diesem Fall rät die Verbraucherzentrale, sich nicht von Zahlungsaufforderungen unter Druck setzen zu lassen. Denn ein Kaufvertrag läge erst vor, wenn man das Angebot des Versenders annimmt.

Amazon warnt vor Brushing

Amazon untersagt die Brushing-Praktik und somit auch das unaufgeforderte Zusenden von Paketen an Kunden. Daher fordert die Plattform die Empfänger auf, nicht bestellte Pakete unverzüglich zu melden. Davor sollen Betroffene jedoch eigenständig prüfen, ob es sich bei der Sendung nicht schlichtweg um ein Geschenk von einem Freund oder Familienmitglied handelt. Ist dem nicht so, können sich Betroffene an den Amazon-Kundendienst wenden oder Brushing über ein Online-Formular für unerwünschte Pakete melden. Den Betrügern drohen der Entzug ihrer Verkaufsberechtigung, zurückgehaltene Zahlungen sowie eine Strafanzeige.

11 Kommentare

  1. Pete
    cool, solange es nur Apple Produkte wären, bin ich bereit für MultiBrushingPlus :D
  2. Katrin klehs
    amazon bucht einfach vom Konto ab und man bekommt die Ware nicht und ich mußte schon mein Anwalt ein schalten
  3. Werner
    amazon"ware wurde empfänger übergeben" Leider war empfänger gar nicht anwesend, ware nicht auffindbar. folglich strafanzeige gegen amazon, trat inzwischen mehrfach auf!!!!!!!
  4. Thiele Karin
    ich habe 8m April d ja. 2 Warenbriefe gesandt bekommen, habe noch nie bei Amazon bestellt, bin schriftlich telefonisch in Kontakt inzwischen 2mahnung erhalten, da sagte man mir endlich die Nr. wäre nicht meine, soll bei der nächsten Mahnung mich wieder melden, wollte man mir eine Rücketikett senden, aber es kommt nichts. Es ist eine große Sauerteig.
  5. Ernesto Bauer
    ist mir auch passiert. ABER NACH ZWEI MONATEN KAM EINE MAHNUNG FÜR DIE WARE. Grund: Der Bedteller hat zwar meine Adresse benutzt, aber eine andere Mailadresse. Der Besteller hat auf dem Account MONATSRECHNUNG angegeben. Die Rechnung ging per Mail raus. Die Mahnung aber über einen Geldeintreuber per Post an mich. Ich konnte das zwar klären unf das Fakeprofil wurde anscheunend gelöscht. Aber nun ist schon das nächste Paket unterwegs.
  6. rose
    So einfach ist es leider nicht es kann mit großen Unannehmlichkeiten verbunden sein. Zuerst kommt die Rechnung, dann die Mahnung und plötzlich meldet sich eine Insolvenzfirma. Dann schnell Anzeige bei der Polizei erstatten. Bis dahin kostet es viele Nerven und Telefonate.
  7. Igor
    Ich bin seit bestimmt 12 Jahren wenn nicht länger Amazon-Kunde, davon die überwiegende Anzahl an Jahren Prime-Kunde. Ich hatte noch nie unerwünschte Pakete. Zustellungsprobleme und Probleme mit minderwertigen Plagiaten (z.B. die Koss Porta Pro Kopfhörer) habe ich gemeldet und zumindest wurden die Zahlungen für die Plagiate erstattet. Auch normales Zurücksenden klappt so gut wie immer anstandslos - selbst wenn zu unseren Verwandten nach Frankreich geliefert wurde. Man muss auf jeden Fall recherchieren bevor man etwas auf Amazon kauft. Sie sind mittlerweile meist nicht die günstigsten. Allerdings ist der Support einfach top. Deswegen kaufe ich da. Natürlich freuen mich die schlechten Umstände der Mitarbeiter überhaupt nicht. Andererseits ist niemand gezwungen dort zu arbeiten.
  8. Regina F.
    Von wegen Amazon - ach soo kundenfreundlich! Mein Kundenkonto wurde gehackt und ich erhielt etwas auf eigene Rechnung zugeschickt. Natürlich habe ich es sofort zurück geschickt. Prompt soll ich die Ware bezahlen... Mittlerweile ist die Sache bis zur Inkasso-Firma angelangt. Es nervt!
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