Gerüchte halten sich hartnäckig, insbesondere in den großen Weiten des Internets. Dabei taucht häufig die Erwähnung einer Brandgefahr bei PV-Anlagen auf sowie die Behauptung, dass die Feuerwehr keine Gebäude löschen würde, auf denen eine PV-Anlage installiert sei. Diese Informationen können Verbraucher abschrecken, obwohl zahlreiche Vorteile durch die Nutzung der eigenen Stromerzeuger lägen. Dabei sind viele dieser Befürchtungen unbegründet, wie Zahlen aus Jahren der Brandforschung bestätigen.
Brandgefahr bei PV-Anlagen – Brände sind selten
Die Ursache von Bränden wird in Deutschland bereits seit Jahren untersucht. Sowohl Recherchen des TÜV Rheinland, des Fraunhofer ISE sowie des vom Bundesministerium geförderten Leitfaden Brandrisiko ist das Risiko für einen Brand an PV-Anlagen verschwindend gering. Lediglich 0,016 Prozent der bis 2013 in Deutschland verbauten Anlagen haben je einen Brand verursacht. Das bedeutet, dass lediglich 16 von 100.000 installierten Solaranlagen überhaupt brannten. In den letzten Jahren ermittelten die Forscher lediglich 210 Fälle, in denen Brände durch PV-Anlagen verursacht wurden. Nur in 80 dieser Brände griffen die Flammen auf das Gebäude über. In den anderen 130 Fällen beschränkten sie sich lediglich auf das Dach. In Anbetracht der bereits über 1,5 Millionen in Betrieb genommenen Solaranlagen in Deutschland ist das Brandrisiko bei PV-Anlagen überraschend niedrig.
Völlig anders hingegen sehen die Zahlen bei uns bekannten Haushaltsgeräten aus. Etwa ein Drittel aller 180.000 jährlichen Bränden in Gebäuden entstehen durch Elektrizität. Rund 15 Prozent aller Elektrobrände gehen dabei auf Wäschetrockner zurück. Das sind knapp 9.000 Brände jährlich, die durch die elektrischen Helfer ausgelöst werden. Selbst die Waschmaschine, die sich gewiss in zahlreichen Haushalten findet, ist mit 6 Prozent Anteil an allen Elektrobränden riskanter als eine PV-Anlage. Etwa 3.600 Brände gehen jährlich auf ihr Konto.
Laut Sascha Beetz, Referent für Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, gehen die meisten der PV-Anlagenbrände auf Planungsfehler, defekte und dennoch verbaute Geräteteile oder Installationsfehler zurück. Entscheidend sind darum ein fachgerechter Einbau sowie die regelmäßige Wartung und Überprüfung bei PV-Anlagen. Insbesondere nach starken Unwettern, da diese zu Beschädigungen an der Anlage führen können. Es gibt somit keinen Hinweis darauf, dass Solarmodule zu einem erhöhten Brandrisiko an Wohngebäuden führen.
Feuerwehr behandelt PV-Brände wie jeden anderen Brand
Angaben des Deutschen Feuerwehrverbandes DFV bestätigen das. Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte man trotz des enormen Zubaus an PV-Anlagen keine Steigerung der Brandgefahr durch die installierten Anlagen registrieren. Gebäude mit installierter Solaranlage werden auch fachgerecht durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gelöscht. Zwar muss die Feuerwehr bei jedem Brand stets das Risiko für die Einsatzkräfte abwägen. Doch die Feuerwehr ist im Umgang mit Strom führenden Materialien und Batteriespeichern geschult. Sollte es also dennoch zu einem Brand an einer PV-Anlage kommen, werden auch diese Brände schnellstmöglich gelöscht.
Eine vermeintliche Brandgefahr sollte somit kein Grund sein, warum du nicht in eine PV-Anlage investierst. Um sicherzustellen, dass deine Solaranlage jedoch über Jahre hinweg gut funktioniert, solltest du große PV-Anlagen unbedingt von einem Fachmann installieren und regelmäßig warten lassen. Dadurch reduzierst du nicht nur eine Brandgefahr, die durch defekte Einzelteile entstehen könnte, sondern kannst auch zeitnah auf einen Einbruch in deinem Ertrag reagieren. Am besten eignen sich dafür smarte PV-Anlagen, deren Stromproduktion du jederzeit mithilfe einer App direkt im Blick behalten kannst.