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Mondfotografie: So fotografiert man den Blutmond mit dem Smartphone

5 Minuten
Es ist wieder so weit: Nicht nur eine totale Mondfinsternis, auch oft als Blutmond bezeichnet, ist zu sehen. Wer das Spektakel mit dem Handy fotografieren will, muss einiges beachten, damit nicht nur dunkle Bilder mit einem weißen Punkt in der Mitte entstehen.
Blutmond am Nachthimmel
Bildquelle: Blasius Kawalkowski

Im Sommer des vergangenen Jahres hatten Beobachter Glück: Am 27. Juli 2018 fand die Mondfinsternis nicht nur zu einer humanen Zeit statt, sondern sie war mit einer Dauer von 103 Minuten auch die längste Mondfinsternis, die es bislang im 21. Jahrhundert zu sehen gab. Nun steht erneut eine totale Mondfinsternis an, dessen Spektakel ebenfalls von Deutschland aus zu verfolgen ist.

Was passiert bei der Mondfinsternis?

An dem Schauspiel beteiligt sind drei Himmelskörper: die Sonne, der Mond und die Erde. Bei einer Mondfinsternis schneiden sich die Bahnen, die die Erde um die Sonne und der Mond um die Erde drehen. Ergo steht die Erde dann zwischen Sonne und Mond, sodass – je nachdem, wie groß der Schatten ist – eine partielle oder totale Verfinsterung möglich ist.

Blutmond und Blue Moon: Wann ist die nächste Blutmond-Finsternis?

Das nächste Mal färbt sich der Mond vom 7. auf den 8. November rot, in Westeuropa dann aber nur partiell. Bis zum nächsten Super-Blutmond vergehen noch einige Jahre – zu sehen ist dieses Phänomen erst 2037 wieder. Am 31. August 2023 erscheint allerdings der sogenannte „Blue Moon“. Das bedeutet nichts anderes, als dass das zweite Mal innerhalb eines Monats Vollmond ist.

Super-Blutmond mit dem Smartphone fotografieren

Das Problem: Der Mond erstrahlt in dieser besonderen Nacht zwar in der spannenden Farbe Rot, jedoch bekommt er, da er im Erdschatten liegt, nur wenig Licht ab und ist damit weit weniger hell als sonst. Beobachter sollten sich allerdings generell einen Standort suchen, der einen freien Blick in südöstliche Richtung gewährt und von nur wenig Licht umgeben ist.

Ausstattung für Fotos vom Blutmond: Blende und ISO-Wert

Wer den Blutmond mit seinem Smartphone fotografieren will, muss auf einiges achten. Die Wahl des Handys ist für gewöhnlich auf das eigene Gerät eingeschränkt. Glücklich ist der, der ein Smartphone à la Huawei 50 Pro, Samsung Galaxy S22 Ultra oder ähnliche Geräte der Kategorie besitzt. Die Beispiel-Handys besitzen sehr lichtstarke Objektive. Dadurch trifft in gleicher Zeit mehr Licht auf den Sensor, als es bei vielen Konkurrenten der Fall ist. Technisch meint dies, dass Smartphones bestenfalls eine Kamera mit einer f/1.8-Blende ihr Eigen nennen können. Trotzdem ist es zumindest theoretisch möglich, spannende Bilder auch mit anderen Handys zu erstellen.

Die maximale Blende außen vor gelassen, ist eine andere Fähigkeit des Smartphones von entscheidender Tragweite: Es muss eine Langzeitbelichtungsfunktion besitzen. Denn nur lange Belichtungszeiten gewährleisten, dass genug Licht auf den Sensor trifft. Eine weitere wichtige Eigenschaft der Handy-Kamera ist eine manuelle Einstellung. Ohne diese wird es kaum möglich sein, vernünftiges Bildmaterial herauszuarbeiten. Falls das die native Kamera-App nicht kann, gibt es beispielsweise im Google Play Store viele Alternativen.

Smartphone-Kameras besitzen in der Regel recht kurze Brennweiten, was zur Folge hat, dass der Mond auf den Bildern sehr klein zu sehen ist. Das Problem kann mit meist heftigen Qualitätsverlusten und dem Digitalzoom des Smartphones kompensiert werden. Oder man behilft sich mit Aufstecklinsen oder einem Teleskop-Adapter.

Berg Foto mit und ohne Fernglas

Auch beim Blutmond spannend: Experimente mit Fernglas oder Teleskop mit dem Smartphone in den Dolomiten

Ausstattung für Fotos vom Blutmond: Eine ruhige Hand ist nötig

Das noch wichtigere Zubehör ist allerdings ein Stativ. Die wackelfreie Positionierung des Smartphones ist Grundlage für scharfe Fotos mit langen Verschlusszeiten, wie sie hier benutzt werden. Dabei muss auch hier kein Vermögen ausgegeben werden: Ein günstiges Dreibeinstativ für Smartphones oder auch ein an ein Tischbein gebundener Selfie-Stick gewährleisten für wenig Geld einen sicheren Stand.

Das Ganze muss dann nur noch in Richtung Südwesten ausgerichtet werden und schon kann es losgehen. Dabei hat man recht viel Zeit. Insgesamt bleibt der Mond über eine Stunde komplett im Erdschatten. Hier kann ausprobiert und mit den Einstellungen variiert werden. Grundsätzlich gilt allerdings immer: ISO-Wert so niedrig wie möglich, Belichtungszeit so kurz wie möglich und so lang wie nötig.

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Tipps und Tricks für Mondfotografie

Um noch bessere Fotos zu realisieren, können noch folgende Tipps und Tricks angewendet werden:

  • Selbstauslöser benutzen – damit reduzieren sich Verwackler durch das Auslösen der Smartphone-Kamera.
  • Sterne werden sichtbar – da der Mond nur schwach leuchtet, sind mehr Sterne zu sehen.
  • Schattenein- und austritt ausnutzen – vor und nach der Mondfinsternis kann man tolle Halbmondaufnahmen machen.
  • Mit Fernglas oder Teleskop experimentieren – Vignettierungseffekte können cool aussehen und der Blutmond ist größer.
  • Raus aus der Stadt – Städte sind hell und die Luft dreckig. Je weiter man aus urbanen Räumen aufs dunkle Land kommt, desto weniger Lichtverschmutzung gibt es.
  • Weißabgleich manuell einstellen – die Automatik hat nicht immer recht, also ist auch hier ausprobieren und experimentieren angesagt.
  • Wetterbericht verfolgen – die ganze Show ist sehr wetterabhängig. Ist eine geschlossene Wolkendecke angekündigt, lohnt sich der Aufwand nicht.
  • Blitz aus! – der Smartphone-Blitz bringt auf die Entfernungen sowieso nichts und leuchtet im schlechtesten Fall Staub an, der dann als Schmutzvorhang im Bild hängt.

Mit der richtigen Ausstattung oder einer ordentlichen Portion Improvisationstalent kann also jeder am Freitagabend auch mit dem Smartphone tolle Bilder des Super-Blutmondes zaubern – wenn das Wetter mitspielt.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Lutz M.

    Vielleicht sollte man als Smartphone Nutzer das Fotografieren der Mondfinsternis doch lieber denen überlassen, die über eine richtige Fotoausrüstung verfügen. Man kann sich ja stattdessen Mondbilder im Netz anschauen oder einfach nur den Anblick genießen.

    Antwort

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