Die Meinungen zur Blockchain-Technologie könnten unterschiedlicher nicht sein: Viele behaupten, sie wird aufgrund ihrer dezentralen Infrastruktur unsere Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern. Für andere dagegen ist die Technologie nur ein weiteres Buzzword und Hype. Aber was genau ist und leistet die Blockchain eigentlich?
Die Blockchain gehört uns allen
Stell dir die Blockchain wie eine große, digitale Datenbank vor, die Protokolle transparent speichert. Sie ist im Grunde nichts anderes als eine unendlich lange Kette an Blöcken bzw. Transaktionen, die jegliche Veränderungen sichtbar macht. Alle Rechner im Netzwerk speichern alle Informationen und ihre Veränderungen auf der Blockchain.
Im Prinzip funktioniert sie wie eine Apple Cloud oder Google Drive – nur ist sie dezentral. Das bedeutet, dass die Datenbank nicht bei einem Unternehmen, sondern über viele Computer verteilt liegt. Wie auch das Internet wird die Blockchain von Menschen auf der ganzen Welt verwaltet. Auch du kannst mit deinem Rechner und einer entsprechenden Software Teil eines Blockchain-Netzwerkes werden. Jeder Teilnehmer hat die gleichen Zugriffsrechte, ohne um Erlaubnis zu fragen.
Ist ein „Block“ voll mit Transaktionen, wird er mit dem sogenannten Hashwert, eine mathematische Prüfsumme, versiegelt und abgespeichert. Es öffnet sich daraufhin ein neuer Block. So entsteht eine Kette – die Blockchain.
Bei den Daten handelt es sich nicht nur um Transaktionen in der Form von Geldüberweisungen. Auch wer bei Wahlen welche Partei gewählt hat, wer welches Haus oder Aktien gekauft hat und vieles mehr lässt sich in dieser dezentralen Technologie speichern.
Mittelsmänner werden überflüssig
Um Geld zu überweisen, gehst du normalerweise zur Bank oder nutzt das Online-Booking. Um dich abzusichern, lässt du dich von der Versicherung beraten und um Verträge abzuschließen, steht dir immer eine Bürokratiehürde bevor. Die Blockchain könnte all diese Mittelsmänner bzw. Vermittler ersetzen.
Das „Peer-to-Peer“-Prinzip der Blockchain-Technologie ist eines ihrer größten Vorteile. Es geht darum, dass Transaktionen digital und mit virtuellen Währungen ohne Banken oder anderen Intermediären abgewickelt werden.
Die Kryptowährung ist das bekannteste Anwendungsbeispiel der Blockchain. Hier handelt es sich um eine ausschließlich digitale Währung. Während heute noch Banken dafür zuständig sind, dass unser Geld von A nach B kommt, läuft die Geldüberweisung auf der Blockchain komplett ohne eine Drittpartei ab. Wie funktioniert das?
Du lädst dir eine digitale Geldbörse, die Wallet-App einer Kryptowährung – sagen wir Bitcoin – herunter. Daraufhin gibst du an, wie viele Bitcoins du überweisen möchtest. Sobald das geschehen ist, kommen die sogenannten Blockchain-Miner ins Spiel: Diese sind als Prüfer – quasi die Buchhalter der Blockchain – dafür zuständig, einen „Block“ zu erzeugen und den Hashwert zu vergeben.
Dafür müssen die Miner ein mathematisches Rätsel lösen. Wer als Erstes die Lösung hat, versiegelt den Block und speichert ihn für alle anderen Blockchain-Teilnehmer sichtbar und unveränderbar ab. Als Belohnung erhält der Miner ein Honorar in Form von Kryptowährung. Die Miner prüfen also, ob deine Transaktion auch legitim ist und ob dein Konto überhaupt abgedeckt ist. Der ganze Prozess dauert nur wenige Minuten. Man nennt dieses Verfahren auch Proof-of-Work.
Am Schluss wechselt der Empfänger das Geld dann einfach in normales, physisches Geld. Zentrale Instanzen wie die Bank, Kreditkartenanbieter oder Paypal werden überflüssig.
Fälschungssichere Transaktionen durch Blockchain
Eines der größten Vorteile der Technologie ist die Manipulationssicherheit. Aufgrund der dezentralen Infrastruktur besitzt jeder Teilnehmer eine Art Kopie des Protokolls. Der jeweilige Hashwert eines Blocks wird auf dem darauffolgenden Block kopiert.
Eine Manipulation wäre sofort erkennbar, weil die Hashwerte nicht mehr übereinstimmen. Erst wenn ein Hacker mehr als die Hälfte des Netzwerkes in Beschlag nimmt, wäre die Blockchain in Gefahr. Da es keine zentrale Instanz gibt, gibt niemand vor, was richtig oder falsch ist. Stattdessen entscheidet die Mehrheit. Ein Hacker müsste also mindestens die Hälfte aller teilnehmenden Computernetzwerke der unzähligen Blockchain-Miner manipulieren, um Daten zu fälschen oder Informationen zu stehlen.
Man spricht hier auch von einem Konsensverfahren. Dieses schützt die Blockchain vor Manipulationen und verhindert, dass ein Teilnehmer eine Transaktion illegitim mehrfach tätigt.
Smart Contracts revolutionieren analoge Verträge
Wie bereits erwähnt, geht es bei der Blockchain nicht nur um Transaktionen in Form von einfachen Überweisungen. Sogenannte Smart Contracts, also „intelligente Verträge“ stellen eine ganz neue Form von Abkommen dar. Das Besondere: Sie folgen dem „Wenn-dann“-Prinzip. Sie erfüllen automatisch bestimmte Aktionen, wenn bestimmte, vorher definierte Bedingungen eintreten. So werden menschliche Vermittler überflüssig.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du kaufst dir ein Auto auf Finanzierung. Findet der Kauf über Blockchain statt, wird ein digitaler Autoschlüssel für dich freigeschaltet, sobald du die Kaufsumme an den Verkäufer überwiesen hast. Versäumst du eine Ratenzahlung, sperrt sich der Wagen automatisch selbst: Smart Contracts werden genau so ausgeführt, wie sie vorher definiert werden. Hunderte von Blockchain-Miner sorgen dafür, dass die Transaktion verifiziert wird. Solche Smart Contracts bietet zum Beispiel die Ethereum-Blockchain an.
Blockchain stellt Wirtschaft und Gesellschaft auf den Kopf
Die dezentrale Infrastruktur, die damit verbundene Manipulationssicherheit und die Smart Contracts sind die Bestandteile der Blockchain, die sie im Vergleich zu allen bisherigen Technologien revolutionär machen.
Die Blockchain-Technologie verbinden heutzutage viele immer noch nur mit Kryptowährungen. Dabei findet sie in den verschiedensten Bereichen Anwendung. Zum Beispiel gibt es Start-ups, die elektronische Patientenakten auf der Blockchain entwickelt haben. Dabei werden die Daten an einem Ort erfasst und können so leicht zwischen Krankenhäusern, Arztpraxen oder Apotheken bei Bedarf geteilt werden. Zum anderen nutzen Logistiker die Blockchain schon heute für Lieferketten, um beispielsweise den Weg von bestimmten Produkten von der Herstellung bis zum Supermarkt transparent und nachvollziehbar zu machen. So wird die Qualität der Produkte sichergestellt.
Eine Technologie wie die Blockchain, die Transaktionen verifiziert, ohne dafür eine dritte Instanz zu benötigen, gab es bisher noch nie.
Wenn hier, wie beschrieben, Miner am Werk sind, nennt man das Proof of Work. PoS ist dann nochmal was anderes. Aber cool, dass ihr das den Leuten versucht nahezubringen.
…und PoT als „Proof of Trust“ ist der Vollständigkeit halber ebenso an dieser Stellen aufzuführen
Ganz so einfach ist dann doch nicht. Und was auf den ersten Blick vielleicht Vertrauen erweckend wirkt, hält oftmals nicht wirklich lange. Bestes Beispiel sind Leaks und Bugs in altbewährter Software, wo erst nach vielen Jahren festgestellt wird: „Ups – da ist ja ein großes Loch“
Und so betrachte ich auch die Blockchains .. und davon abgesehen hat einst ein indischer König/Maharadscha feststellen müssen, dass alle Reiskörner der Welt nicht ausreichen um einen einfachen Wunsch zu realisieren – und da wird auch das Problem mit den Blockchains sein.
Klingt ja alles super. Jetzt muss mir noch jemand erklären, warum Kriminelle dieses System so geschickt nutzen, um Erpressungsgelder in Sicherheit zu bringen, und ganze Wallets verschwinden. Scheint dann doch nicht so sicher zu sein.
Hier wird Blockchain mittels einer weiteren Flut von für Laien unverständlichen Anglizisimen und Fachchinesisch erklärt. Hat vermutlich viel mit Wichtigtuerei zu tun. Geht’s heutzutage wirklich nicht mehr anders? Schade um die deutsche Sprache.