Einer Statistik des Europäischen Parlaments zufolge sind rund 95 Prozent aller Verkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen. Das Ziel hinter der Pflicht für verschiedene Assistenzsysteme im Auto sei „bis 2038 über 25.000 Menschenleben zu retten und mindestens 140.000 Schwerverletzte zu vermeiden.“ Somit wird es ab dem 7. Juli 2024 verpflichtend sein, dass Neuwagen jeder Klasse bestimmte Fahrassistenz-Systeme verbaut haben werden. Doch welche sind das genau?
- Vernetztes Auto: Wie groß ist das Sicherheitsrisiko?
Fahrassistent im Auto: Diese Box wird zur Pflicht
Die sogenannte Blackbox oder auch Event Data Recorder (EDR) genannt, zeichnet wichtige Daten wie Motordrehzahl, Lenkwinkel, Geschwindigkeit und ob der Airbag ausgelöst wurde auf. Das Gerät nimmt die Daten durchgehend auf. Solange es nicht zu einem Unfall kommt, speichert der EDR die Daten nicht ab, falls es dazu kommt, werden die Daten lokal abgespeichert. Genauer gesagt beginnt die Aufnahme fünf Sekunden vor dem Crash und endet 0,3 Sekunden nach dem Unfall.
Mithilfe von Sensoren weiß die kleine Box, wann sie aufzeichnen muss. Hierfür müssen sie eine Veränderung der Geschwindigkeit von mehr als acht km/h innerhalb von 150 Millisekunden erkennen. Der EDR sorgt für beispielsweise mehr Klarheit, wenn es um die Schuldfrage beim Unfall geht.
Geschwindigkeit: Wirst du bald nicht mehr geblitzt?
Wer kennt es nicht, man fährt ganz entspannt von der Arbeit nach Hause, überschreitet die Geschwindigkeit aus Unachtsamkeit und schon wird man geblitzt. Das ist ärgerlich. Ein Intelligent Speed Assistent, kurz ISA genannt, erkennt eine Geschwindigkeitsbegrenzung und zeigt sie dir an. Anhand von optischen und sogar akustischen Zeichen informiert er dich, sobald du ein schnelleres Tempo als erlaubt drauf hast. Der ISA kann das Auto auch automatisch auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit regeln.
Assistenzsysteme im Auto können auch im Notfall helfen
Der Notbremsassistent warnt dich dank eines Warnsignals vor einem Zusammenstoß. Durch Berechnung des Bremsweges kann der Assistent den nötigen Bremsdruck aufbauen und den Pkw zum Stillstand bringen. Solltest du nicht reagieren, leitet das System eine Teil- oder Vollbremsung ein. Laut dem TÜV Rheinland ist seit dem 6. Juli 2022 der „Notbremsassistent nach UN-R 152 verbindlich für die Typgenehmigung und ab Juli 2024 für die Neuzulassung von Pkw (M1) und leichten Nutzfahrzeugen (N1) gefordert.“
Gleichzeitig soll ein Notfall-Spurhalteassistent ab diesem Jahr in Neufahrzeugen verpflichtend sein. Dadurch gehört er automatisch zur Serienausstattung eines Autos. Dieses Assistenzsystem im Auto greift aktiv mit einer Lenkbewegung, einem Warnsignal und per Vibration am Lenkrad ein. Sobald das Fahrzeug die Spur verlässt, greift das System ein. Letztlich folgt noch das Notbremslicht oder adaptives Bremslicht genannt. Sollte dein Pkw eine abrupte Bremsung einleiten, signalisiert das Notbremslicht andere Verkehrsteilnehmer.
Assistenzsysteme im Auto: Diese Funktion wird zur Serie
Bisher konnte man den aktiven Spurhalteassistenten nur in Modellen der Mittel- und Oberklasse finden. Noch in diesem Jahr soll er verpflichtend für alle Autos sein. Ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h greift der Assistent ein.
Mehr Sicherheit für alle
In diesem Jahr soll es auch eine Erweiterung der Kopfaufprall-Zone geben. Zu den Zonen gehören nicht nur die Fahrzeugfront, sondern auch die Motorhaube, Windschutzscheibe, A-Säule, Dach und sogar die Windschutzscheibe. Der Kopfaufprallschutz soll die Sicherheit im Auto und die anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen.
Warnung: Dein Auto achtet verstärkt auf dich
Beim deutschen Hersteller Volkswagen ist es die dampfende Kaffeetasse, die den Fahrer bei Müdigkeit oder nachlassender Aufmerksamkeit informiert. Die Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner werden Pflicht. Durch optische und akustische Warnungen informieren sie den Fahrer bei jeweiligen Anzeichen.
Rückwärts fahren: Jetzt wird es einfach
Abhängig von der Bauform des Autos ist die Sicht nach hinten eingeschränkt. Das Rückwärtsfahren oder Ausparken ohne jegliche Assistenzsysteme im Auto kann schnell zur kniffligen Aufgabe werden. Ein Rückfahrassistent bremst laut ADAC, „wenn Hindernisse und ungeschützte Verkehrsteilnehmer hinter dem Fahrzeug oder seitlich herannahend detektiert werden.“
Neue Wegfahrsperre im Auto
Laut dem Fachmagazin Auto Zeitung soll es ab 2024 eine vorgeschriebene standardisierte Schnittstelle für Kontrollgeräte geben. Dort kann ein alkoholempfindliche Wegfahrsperre nachgerüstet werden.
Auto: Diese Assistenzsysteme sind ab dem 7. Juli 2024 Pflicht
- Blackbox (EDR)
- Intelligent Speed Assistent (ISA)
- Notbremsassistent
- Notfall-Spurhalteassistent
- Notbremslicht
- Aktiver Spurhalteassistent
- Kopfaufprallschutz
- Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner
- Rückfahrassistent
- Alkoholempfindliche Wegfahrsperre
Hat noch jemand Zweifel, dass wir in eine Überwachungsgesellschaft abdriften?
Was man mit Sicherheit begründet, dient einzig und alleine der Überwachung.
Digitalisierung ermöglicht und begünstigt Entstehung einer neuen Art der Diktatur.
Die Bürger werden überwacht, gegängelt und schon bei Verdacht bestraft.
Die Zeiten, wo man ein Auto ohne Personalien-Identifizierung nicht mal starten werden kann, sind nicht mehr weit entfernt.
Ich stimme Karsten voll und ganz zu. Es geht hier weniger um Sicherheit. Die Digitalisierung macht aus und einen gläsernen Menschen