Das Android One Programm wurde von Google zusammen mit Android 6 im Jahr 2015 als Nachfolger der „Google Play Editions“ ins Leben gerufen. Seinen Höhepunkt hatte das Programm im Jahr 2018, als in einem Jahr über 20 Smartphones mit dem Siegel auf den Markt gekommen sind. Mittlerweile haben sich die meisten Hersteller davon verabschiedet. So sind seit 2021 nur noch Smartphones von Nokia mit dem Label ausgezeichnet worden. 2022 kein einziges mehr. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, was ein Smartphone mit dem Android One Label auszeichnet und welche Alternativen es gibt.
Pures Android direkt von Google
Smartphones mit dem Android One Label verzichten auf jegliche Anpassungen der Oberfläche. So dürfen die Hersteller zwar Systemkomponenten wie die Kamera-Software anpassen, die eigentliche Oberfläche darf jedoch nicht abgewandelt werden. Im Gegensatz zu Samsungs One UI oder Xiaomis MIUI bekommst du bei Android One Smartphones also das „pure“ Android-Erlebnis.
Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich entscheiden. So sieht pures Android zwar herstellerübergreifend gleich aus, es fehlen jedoch Komfort-Funktionen, welche Hersteller in ihre eigenen Oberflächen einbauen. Auch ohne Android One gibt es mehrere Hersteller, die nur minimale Änderungen an der Smartphone-Oberfläche vornehmen. Etwa Motorola oder Nokia.
Android One garantiert Google-Apps
Auch garantiert Android One, dass das komplette Software-Paket von Google vorinstalliert ist. Das beinhaltet den Google Assistant und die Sicherheits-App Google Play Protect. Auch hat man als Nutzer Zugriff auf den Cloud-Dienst Google Drive.
Diese Regelung stammt aus einer Zeit, wo der Google Assistant in vollem Funktionsumfang noch bestimmten Smartphones vorbehalten war und ist lange überholt. Jedes aktuelle Android-Smartphone verfügt über diese Apps und kann den Google Assistant nutzen. Sollten einzelne Apps wie Google Drive nicht vorinstalliert sein, kannst du diese kostenfrei aus dem Play Store herunterladen.
Update-Garantie inklusive
Größter Vorteil von Android One Smartphones war und ist jedoch die Update-Garantie. So verpflichten sich die Hersteller der Smartphones für mindestens zwei Jahre nach Release neue Android-Versionen anzubieten. Die essenziellen Sicherheitsupdates werden jeden Monat für drei Jahre angeboten.
Als das Android One Programm ins Leben gerufen wurde, war dies ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Doch auch heute sind monatliche Sicherheitsupdates und eine Update-Garantie keine Selbstverständlichkeit. Vorzeige-Hersteller ist hier Samsung. Dieser garantiert bei Mittelklasse- und Oberklasse-Smartphones mittlerweile vier Jahre Android-Updates und ganze fünf Jahre Sicherheitsupdates. Das ist mehr als bei Google selbst. Auch andere Hersteller wie Xiaomi oder Oppo sind mittlerweile dazu übergegangen, zumindest gewisse Modellreihen mit einer Update-Garantie auszustatten.
Android One vs Google Pixel
Auf den ersten Blick könnte man denken, mit einem Android One Smartphone bekommt man dieselbe Experience wie auf Googles eigenen Pixel-Smartphones. Doch die Pixel-Smartphones sind selbst nicht Teil des Programms. Denn Google nimmt hier selbst Änderungen an der Oberfläche vor, um bestimmte Software-Funktionen zu pushen oder die eigenen Smartphones mit exklusiven Features auszustatten.
Android One ist Geschichte
Aktuell sieht es so aus, als dass sich Google oder die Smartphone-Hersteller von dem Programm verabschiedet haben. So ist im Jahr 2022 kein einziges Smartphone mehr mit dem Label auf den Markt gekommen. Die letzten Smartphones waren das Nokia G50 und Nokia X10. Die Nachfolger Nokia G60 und X30 erwähnen Android One hingegen nicht mehr. Eine offizielle Abkündigung von Google gibt es jedoch nicht.