Wenn du im Homeoffice sitzt, ist ein Festnetztelefon durchaus von Vorteil. Denn deine Büro-Nummer kannst du dann bequem auf eine deiner privaten Festnetznummer umleiten. Das spart deiner Firma die Kosten für eine Umleitung aufs Handy. In einigen Telefonanlagen und Firmen ist diese Anrufumleitung auf eine Handynummer sogar verboten, sodass du unter deiner normalen Büronummer gar nicht erreichbar bist. Mit einer Rufumleitung auf deine private Festnetznummer wirst du aber wieder erreichbar. Dein altes Handy kannst du statt deines normalen Festnetz-Telefons oder DECT-Telefones nutzen, sodass dieses dem Rest deiner Familie weiterhin zur Verfügung steht. Besonders komfortabel ist das alles, wenn du mehrere Festnetznummern hast. Eine dieser Nummern kannst du dann für die Arbeit nutzen. So klingelt dann nur das Smartphone.
So wird das Handy zum Festnetztelefon
Willst du dein altes Handy nutzen, um eine deiner normalen Festnetznummern zu verwenden, ist entscheidend, welchen Router du nutzt. Denn längst nicht jedes Modem und jeder Router erlaubt dir, ein Smartphone als Festnetz-Telefon einzusetzen. Vorbildlich ist hier einmal mehr die Berliner Router-Schmiede AVM. Sie hat in ihrer Fritzbox eine Funktion implementiert, mit der du dank einer App für Android oder iPhone dein Smartphone als Alternative zu einem DECT-Telefon nutzen kannst. Statt über den DECT-Funkstandard führst du das Gespräch per WLAN. Die FritzBox wandelt das Signal dann um in ein Festnetztelefonat.
Willst du dein Handy als Festnetztelefon nutzen, so musst du dir als FritzBox-Nutzer die App Fritz!App Fon herunterladen. Die Installation ist einfach und selbsterklärend. Du brauchst allerdings den Nutzernamen und Passwort für deine Fritzbox. Diese findest du im Webinterface der FritzBox unter System und FritzBox-Nutzer.
In den Telefon-Einstellungen der FritzBox kannst du außerdem eine bestimmte Rufnummer auswählen, bei der dein altes Handy als Festnetzersatz klingeln soll. Selbstverständlich kannst du auch abgehend mit der App per Festnetz telefonieren. Achtung: Hier wird deine private Nummer übertragen. Willst du das nicht, solltest du die Übermittlung ausschalten.
Vorteil dieser Lösung: Solange du dich im WLAN befindest, kann dich deine Familie auch über die interne Telefon-Funktion der FritzBox direkt von anderen Telefonen der FritzBox anrufen. Praktisch ist das vor allem, wenn du im Keller oder auf dem Dachboden arbeitest.
Nutzt du einen Router von TP-Link, kann eine ähnliche Funktion mit der App TpPhone realisiert werden. Allerdings: Nur einige Router aus der Archer-Seriere unterstützen dieses Feature auch.
Altes Handy mit Festnetznummer – aber ohne Festnetzanschluss
Nutzt du keinen der genannten Router oder hast keine Festnetznummer mehr frei, so kannst du dennoch dein altes Handy als Festnetztelefon nutzen. Möglich ist das mithilfe der Internettelefonie, also Voice over IP. Über das SIP-Protokoll kommen deine Telefonate direkt per Internet auf deinem Handy an.
Einige Internet- und Festnetzprovider von konventionellen Anschlüssen geben ihre SIP-Daten heraus, sodass du diese direkt in den Einstellungen deines Handys eingeben kannst. Alternativ kannst du auch eigenen neuen SIP-Zugang samt Festnetznummer buchen. In der Regel ist das aber mit einer kleinen Grundgebühr verbunden. Der Berliner Provider easybell bietet dir eine Festnetznummer aus deinem Ort für ein Jahr ohne monatliche Grundkosten an. Optional bekommst du für etwa 5 Euro im Monat eine Flatrate für Gespräche ins Festnetz – ideal beispielsweise für Freiberufler oder Selbstständige. Für beide Varianten gibt es eine App. Vorteil dieser Lösung: Sie funktioniert über jede Internetverbindung – egal ob in deinem WLAN oder einem anderen Netz und sogar per Mobilfunk.
Es gibt übrigens noch Tipps, was du mit deinem ausgemusterten Smartphone noch machen kannst. Wir haben dir die besten Tipps hier zusammengestellt.