Die Suchmaschine Google ist ein absoluter Monopolist. Laut Informationen des Portals Statcounter hatte die US-Website im Mai 2023 einen Marktanteil von weltweit rund 93 Prozent. Alternative Suchmaschinen können lediglich in einigen wenigen Regionen wie Russland (Yandex) oder China (Baidu) mithalten. Die stärkste Alternative aus dem Hause Microsoft, Bing, wird laut einem im digitalen Raum weitverbreiteten Witz derweil ausschließlich dazu verwendet, um nach der Google-Webseite zu suchen. Doch warum ist Google der unangefochtene Platzhirsch und wieso sollte man gegebenenfalls doch lieber zu einer Alternative greifen?
Google, die praktische Datenkrake
Der Suchdienst Google ist unter diesem Namen ab Ende 1997 verfügbar. Seither erhalten die Suchalgorithmen jährlich zahlreiche größere und kleinere Updates. Mittlerweile konzentriert sich Google nicht nur auf die Anzahl der Keywords im Verhältnis zu der Anzahl an Wörtern. Stattdessen beeinflussen unter anderem semantische Textanalysen, die Anzahl und die Wertigkeit der Rückverlinkungen (Backlinks) sowie diverse Nutzersignale das Ranking. Zu den weiteren, relevanten Faktoren gehören auch personenbezogene Daten, wie die Sprache, der Standort und frühere Suchanfragen. Diese und zahlreiche weitere nutzerbezogene Daten nutzt Google auch für andere Zwecke wie etwa personenbezogene Werbung. Und selbst die Inkognito-Modi der Browser schützen nur bedingt davor. Das ist wohl der Hauptgrund, um sich auf die Suche nach Alternativen zu Google zu begeben. Doch die anderen Suchmaschinen bieten auch weitere Vorzüge.
Google-Alternativen / Suchmaschinen in der Übersicht:
- DuckDuckGo
- Startpage
- Ecosia
- MetaGer
- Blinde Kuh
- Helles Köpfchen
- FragFinn
Suchmaschine ändern – so geht’s
Solltest du in unserer Liste der Alternativen zu Google fündig werden, kannst du die Standardsuchmaschine in deinem Browser ändern. Die Vorgehensweise ist dabei überaus simpel, variiert jedoch je nach Browser. In Chrome findet sich die entsprechende Option im Dreipunkt-Menü unter Einstellungen > Suchmaschine > Suchmaschinen verwalten. Wenn du Mozilla Firefox verwendest, versteckt sich die Standardsuchmaschine derweil im Anwendungsmenü unter Einstellungen > Suche > Standardsuchmaschine. Einige Suchmaschinen lassen sich allerdings lediglich als Startseite oder als Add-on einrichten.
Alternative Suchmaschinen
Vorab: Neben normalen Suchmaschinen, wie etwa Google oder Yandex, existieren auch sogenannte Spezialsuchmaschinen. Dabei handelt es sich um nichts anderes als spezialisierte Suchprogramme wie Google Bilder oder Google Scholar. Beide sind ein Teil von Google, doch Spezialsuchmaschinen können auch unabhängig auftreten. Solche Suchdienste wurden in der unten abgebildeten Liste – mit Ausnahme von Kindersuchmaschinen – nicht berücksichtigt. Stattdessen liegt der Fokus auf „vollwertigen“ Suchmaschinen.
DuckDuckGo: Die Datenschutz-Suchmaschine
Natürlich existieren auch heute noch einige bekannte Urgesteine wie Yahoo und Bing, die Google Paroli bieten – oder es zumindest versuchen. Doch die Vorteile gegenüber dem Platzhirsch sind bei diesen nahezu nicht vorhanden. Bei DuckDuckGo sieht die Sache dagegen anders aus. Die Enten-Suchmaschine stellt wohl die bekannteste, sichere Alternative dar. Dessen Entwickler verkünden, dass der Suchdienst persönliche Daten unter keinen Umständen speichern würde. Auf diese Weise gestaltet sich die Suche privat. Interessant ist auch, dass sich der Fokus der Suche mit nur wenigen Klicks auf eine bestimmte Region legen lässt. Die ideale Suchmaschine also? Fast, denn die Suchalgorithmen von DuckDuckGo können nicht ganz mit denen von Google mithalten. Entsprechend überzeugen auch die Treffer nicht bei jeder Suche.
Startpage: Die Anonymisierungs-Suchmaschine
Der Ansatz von Startpage mag zwar objektiv betrachtet nicht gerade als „sauber“ bezeichnet werden können, aus Verbrauchersicht ist er jedoch überaus sinnvoll. Denn die niederländische Suchmaschine bezieht ihre Suchergebnisse von Google. Davor anonymisiert Startpage die Suchanfragen jedoch, sodass personenbezogene Daten nicht erfasst und auch nicht in die Suche miteinbezogen werden. Aus diesen Gründen hat Stiftung Warentest die Google-Alternative 2019 sogar zum Testsieger gekürt – Note: 2,3. Google selbst landete derweil mit der Note 2,7 „lediglich“ auf dem zweiten Platz.
Ecosia: Die ökologische Suchmaschine
Die Suchmaschine Ecosia ist etwas ganz Besonderes. Denn dahinter verbirgt sich eine Non-Profit-Organisation, die nach eigenen Angaben 100 Prozent der erzielten Gewinne in Klimaprojekte investiert. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf dem Pflanzen von Bäumen (bisher insgesamt rund 177 Millionen). Im Mai 2023 hat das Unternehmen rund 3,29 Millionen Euro erwirtschaftet. Davon wurden immerhin knapp 1,62 Millionen Euro für grüne Projekte ausgegeben. Die restlichen Ausgaben verteilen sich auf Steuern, Marketing und operative Kosten.
So viel zu den Hintergründen, doch wie überzeugend ist die eigentliche Suchmaschine? Diese funktioniert ähnlich wie Startpage. Sie legen keine Nutzerprofile an und anonymisieren Suchanfragen. Bearbeitet werden diese Suchanfragen allerdings nicht vom Google-, sondern vom Bing-Suchalgorithmus. Entsprechend können die Suchergebnisse nicht ganz mithalten.
MetaGer: Die Suchmaschine aus Deutschland
Bei MetaGer handelt es sich um eine alternative Suchmaschine, die 1996 im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Hannover und des regionalen Rechenzentrums Niedersachsen entstand. Seit 2012 wird diese vom gemeinnützigen Verein SUMA-EV getragen.
Auch bei MetaGer handelt es sich um eine Metasuchmaschine, die die Indexe anderer Suchmaschinen verwendet (insgesamt neun Stück). Dazu gehören unter anderem Yahoo, Bing und Yandex – allerdings nicht Google. Anschließend werden die Rankings der Quell-Suchmaschinen übernommen und neu gewichtet. Suchanfragen werden dabei abermals anonymisiert und Nutzerdaten nicht gespeichert.
Kindersuchmaschinen
Nun geht es zur einzigen Spezialsuchmaschine beziehungsweise zu den Spezialsuchmaschinen. Die Suchergebnisse in den drei Kindersuchmaschinen Blinde Kuh, Helles Köpfchen und FragFinn werden kindgerecht gefiltert und entsprechend stark eingeschränkt. Zudem wurden die Startseiten jeweils so designt, dass sie den Wissensdurst der Kinder sowohl anregen als auch befriedigen. Die Vorzüge von Kindersuchmaschinen gegenüber der schlichten Einstellung zur kindgerechten Suche sind somit enorm.
Neben DuckDuckGo kann ich auch Qwant (Frankreich) wärmstens empfehlen. Nutze Duck als Suchmaschine seit 4-5 Jahren und google‘ eigentlich so gut wie gar nicht mehr. Videos sind direkt in Duck möglich, anstelle zu Youtube zu wechseln. Kaum Werbung, keine Personalisierung. Am Besten verzichten wir auf die sogenannten Gafam-Unternehmen, wo immer es geht (Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft).
Die Problematik von Qwant und StartPage* ist allerdings, dass mittlerweile große Werbenetzwerke an diesen Suchmaschinen beteiligt sind. Ob sich das auf die Anonymität der Suche auswirkt, mag jeder für sich zu beurteilen…
*Trotzdem bleibt dieser Anbieter mein Favorit.
Um ein Video herunterzuladen, kopiert Ihr die URL aus dem Browser,
klickt im Anschluss auf “URL einfügen” und
wählt das Ausgabeformat, die Qualität des Videos sowie den gewünschten Speicherort aus.
Sie können zudem Audiodateien als Dateien von Plattformen wie Soundcloud
herunterladen.