Android 9 Pie: Alles zur neuen Android- und Android-Go-Version

9 Minuten
Es ist offiziell: Google tauft Android 9 auf den Namen Pie (Kuchen). Das machte der Internetgigant am 6. August bekannt und gab zugleich auch eine erste Update-Welle frei. Auch die Go-Edition ist schon vorgestellt. Doch welche Neuerungen bringt der Oreo-Nachfolger mit sich? Und die noch wichtigere Frage: Wie und wann bekommt mein Smartphone Android 9 Pie?
Android 9 Pie
Bildquelle: inside handy / Google

In einem Blogpost teilte das Android-Entwicklerteam mit, dass eine großzügige Portion künstliche Intelligenz (KI) Bestandteil von Android 9 Pie sein wird. Das Smartphone werde damit noch smarter, noch einfacher bedienbar und noch besser auf jeden Nutzer zugeschnitten. Denn Android 9 sei in der Lage, Schritt für Schritt mehr über seinen Nutzer zu lernen und ihn so immer besser kennenzulernen. So wird die nächste Android-Generation unter anderem die Akkunutzung für jene Apps priorisieren, die am häufigsten aufgerufen werden.

Android 9 Pie – Das sind die wichtigsten Änderungen

Mehr Akku auf der einen Seite, mehr Unterstützung auf der anderen Seite: Android Pie soll nämlich auch unterstützend auf den Nutzer einwirken, wenn das Smartphone am Ende des Tages vielleicht doch besser mal aus der Hand gelegt werden soll. In Umfragen will Google herausgefunden haben, dass es für viele Nutzer wichtig sei, die richtige „Tech-Life-Balance“ zu finden. Ein App-Dashboard soll auf einen Blick zeigen, wie viel Zeit etwa mit dem Smartphone verbracht wird. Das sogenannte Digital Wellbeing wird im kommenden Herbst offiziell auf Pixel-Smartphones eingeführt und zu einem späteren Zeitpunkt, allerdings noch 2018, auch auf Android-One-Smartphones zur Verfügung stehen. Zu den zentralen, neuen Funktionen von Android 9 Pie zählen unter anderem:

Intelligenter Akku

Der Akku lernt unter Android Pie, welche Apps am häufigsten verwendet werden und priorisiert die Akkuleistung entsprechend.

Automatische Helligkeit

Unter Android 9 Pie lernt das Smartphone, die Bildschirmhelligkeit in verschiedenen Situationen optimal einzustellen und auf die Bedürfnisse des Nutzers einzustellen.

App-Aktionen

Android 9 Pie hilft dabei, Dinge schneller zu erledigen, indem App-Aktionen kontextbezogen voraussagen, was der Nutzer als nächstes tun möchte und diese Aktion direkt auf dem Handy-Display anzeigen. So lernt das Handy zum Beispiel wochentags auf dem Weg zur Arbeit die Navigations-App zu starten und parallel dazu das zuletzt unterbrochene Hörbuch zu reaktivieren.

App Timer

Künftig wird es unter Android 9 möglich sein, jeder App ein Zeitlimit zuzuweisen. Ist ein festgelegtes Limit für die Nutzung pro Tag erreicht, wird das zugehörige App-Icon auf dem Startbildschirm ausgegraut.

Bitte nicht stören-Funktion

Wird die Funktion „Bitte nicht stören“ aktiviert, werden unter Android Pie alle visuellen Unterbrechungen, die auf dem Bildschirm auftauchen können, unterdrückt.

Entspannungsmodus

Mit dem neuen Entspannungsmodus wird nicht nur das Nachtlicht, sondern auch die „Bitte nicht stören“-Funktion eingeschaltet. Zudem wird der Bildschirm deutlich gedimmt, leuchtet also weniger stark.

Mehr Sicherheit und Privatsphäre

Natürlich will Google seine Android-Plattform auch noch sicherer machen. Zusätzlich zur kontinuierlichen Absicherung der Plattform vor Gefahren und einem verbesserten Sicherheitsmodell für Biometrie ermöglicht Android 9 branchenführende Hardware-Sicherheitsfunktionen zum Schutz sensibler Daten, wie zum Beispiel Kreditkarteninformationen, mit einem eigenen sicheren Chip. Android 9 bringt auch wichtige Verbesserungen der Privatsphäre, wie standardmäßiges TLS und DNS über TLS, um die gesamte Kommunikation über das Web zu schützen und sie privat zu halten.

Slices

Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres will Google sogenannte Slices herausbringen, die relevante Informationen der persönlichen Lieblings-Apps anzeigen. Wer beispielsweise „Lyft“ in die Google-Suche eingibt, sieht ein „Slice“ der Lyft-App, das direkt die Preise für die Heimfahrt und die Ankunftszeiten der Fahrer anzeigt.

Neue Systemnavigation

Wichtig zu wissen ist darüber hinaus, dass in Android 9 vor dem Hintergrund immer größer werdender Smartphones und der damit immer komplizierter werdenden, einhändigen Bedienung eine neue Systemnavigation mit einer einzigen Startbildschirmtaste eingeführt wird. Wischt der Nutzer auf dem Home-Bildschirm von unten nach oben, öffnet sich ein Fenster mit den geöffneten Programmen. Im Gegensatz zu früheren Android-Versionen wird hier allerdings nicht nur ein Bild des Programms, sondern das Programm selbst angezeigt. Entsprechend können die Inhalte beispielsweise direkt markiert werden, ohne die Anwendung zunächst aufrufen zu müssen. Wischt man erneut in dieselbe Richtung, öffnet sich zudem der App-Drawer. Eine weitere Neuerung betrifft die Lautstärkeregelung. Diese kann künftig direkt am rechten Rand des Displays eingeblendet und ohne die mechanischen Tasten bedient werden. Ebenso wird künftig ein Button angezeigt, mit dem man das Display bei Bedarf drehen kann – die automatische Drehfunktion kann dabei ausgeschaltet werden.

Android 9 Pie erhält aber noch mehr neue Funktionen. Zum Beispiel neu gestaltete Schnell-Einstellungen. So soll es zukünftig einfacher werden, Screenshots zu erstellen und zu bearbeiten und die Benachrichtigungen zu verwalten. Auch die Lautstärkeregelung soll ein Update erfahren. An vielen Stellen werde es in Android kleinere Veränderungen heben, die eine Bedienung der Plattform noch einfacher von der Hand gehen lassen sollen.

Wie und wann kann ich Android 9 Pie downloaden?

Ab sofort steht Android 9 für Pixel-Smartphones als Over-The-Air-Update zur Verfügung. Es lässt sich also über eine WLAN-Verbindung herunterladen und anschließend installieren. Weitere Hersteller, die das Android-9-Update bis zum Herbst für ausgewählte Geräte, die am Beta-Programm teilgenommen haben, zur Verfügung stellen wollen, sind Sony Mobile, Xiaomi, HMD Global, Oppo, Vivo, OnePlus und Essential. Man arbeite aber auch mit einer Reihe weiterer Partner zusammen, um Android 9 noch in diesem Jahr auf mehr Geräte zu bringen, so Google. Dazu dürften dann unter anderem auch Huawei und Samsung gehören, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens ihre Topmodelle P20 Pro und Galaxy S9 auf Android 9 Pie aktualisieren werden.

Für welche Handys ist Android 9 Pie schon verfügbar?

  • Google Pixel
  • Google Pixel XL
  • Google Pixel 2
  • Google Pixel 2 XL
  • Essential Phone (PH-1)

In Form einer Beta-Version steht Android 9 Pie für die folgenden Smartphones bereit:

  • Nokia 7 Plus
  • Sony Xperia XZ2
  • OnePlus 6
  • OnePlus 5 / 5T
  • OnePlus 3 / 3T
  • Xiaomi Mi Mix 2s
  • Oppo R15
  • Vivo X21

Welche Handys das Pie-Update zeitnah erhalten werden oder sollen, klärt die Redaktion in einem gesonderten Android-Pie-Update-Artikel.

Was ist sonst noch neu in Android 9.0 Pie?

Zwei Stege sind das Limit

In einem kürzlich veröffentlichten Blog-Eintrag hat Google-Product-Manager Megan Potoski App-Entwickler über die künftigen Einstellungen der „Notch“ in der Android-Firmware aufgeklärt. Diese betreffen zunächst die Platzierung der Einbuchtung. So müssen alle Google-Partner – bei denen es sich wohl um alle Unternehmen handelt, die das Android-Betriebssystem verwenden – darauf achten, dass sie die Einbuchtung nur am oberen und unteren Ende des Handys platzieren; die Seiten sollen hingegen Steg-frei bleiben. Weiterhin darf nicht mehr als ein Steg auf einer Seite verbaut werden, was die maximale Anzahl an Einbuchtungen zwangsläufig auf zwei pro Smartphone begrenzt. Dies ist aktuell zwar eher theoretisch, da selbst ein einziger Steg derzeit noch keineswegs als selbstverständlich gilt, für die Zukunft hätte Google damit allerdings bereits einige Regeln festgelegt.

Ein weiteres Thema, das in dem Blog-Eintrag behandelt wird, ist die Nutzung des Stegs. So soll die Statusleiste im Hochformat üblicherweise mindestens genauso groß sein, wie die Einbuchtung. Im Querformat beziehungsweise im Vollbildmodus wird der Steg hingegen per Software ausgeblendet werden, damit alle im Play Store vorhandenen Anwendungen weiterhin problemlos funktionieren können – einige Ausnahmen gibt es allerdings dennoch. Konkret werden Entwickler die Möglichkeit erhalten, die Fläche rund um die Einbuchtung trotz der oben genannten Voreinstellungen nutzen zu können. Dies wäre beispielsweise bei Karten-Apps sinnvoll, solange die Entwickler darauf achten, dass der Steg keine Steuerelemente verdeckt und die Funktionen der Anwendung auch sonst nicht behindert. Wie dies aussehen könnte, hat Google bereits in einem Beispielbild gezeigt.

Google P: Zwei Stegs
Bildquelle: Google

Dark- / Light-Theme kommt auf zukünftige Android-Handys

Lange Zeit hatten die User des Android-Betriebssystems nicht die Möglichkeit, über das Aussehen ihres Themes manuell zu entscheiden. Apps zur Gestaltung des Themes gab es zwar, diese wurden aber nicht von Haus aus bei Android zur Verfügung gestellt. Doch Google hat seine Fans erhört und verspricht für das neue Betriebssystem Android Pie Besserung. Bislang konnte das Theme lediglich über ein entsprechendes Wallpaper-Bild in einen dunkleren Stil gewandelt werden. Und das nur bei Googles eigenem Pixel 2. Mit Android P sollen User aber nun die Kontrolle über Ordner Icons, quick Settings und Co. gewinnen. Wann das Umschalten des Themes genau möglich sein wird, ist aber noch unklar. Google sagte dazu bisher nur, dass dieses Update auf einem zukünftigen Android-Gerät verfügbar sein wird.

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Emojis: Veganer, Verliebte und Frostbeulen erhalten neue und angepasste Bildchen

Schon mit der zweiten Beta-Version von Android 9 hatte Google den Teilnehmern am Entwicklungsprogramm neue und überarbeitete Emojis spendiert. Neu dabei sind aus der Foodbranche beispielsweise eine Mango, ein Cupcake und ein Salzstreuer. Verändert wurde hier zum Beispiel die Salatschüssel – dort wurde das Ei aus der Zutatenliste entfernt und das Emoji somit veganverträglich gemacht. Das sind nur einige Beispiele aus dem gesamten Pool von 157 neuen Emojis, die sich aus den Emojipedia-Updates Emoji 11.0 und Twemoji 11.0 ergeben, die im Juni veröffentlicht wurden. Darunter befinden sich auch neue Smileys, die weitere Gefühle ausdrücken können. Es gibt neue Bildchen für Hitze, Kälte, Schmetterlinge im Bauch, Feier- und Kater-Laune. Einen Überblick über die Emoji-Neuheiten unter Android Pie gibt es in der folgenden Galerie:

Android 9.0 Emojis

Alle Informationen zu Android 9 Pie sind ab sofort auch über die Homepage von Google abrufbar.

Android 9 Pie (Go Edition)

Erst Anfang des Jahres hat Google Android Go auf Basis von Android 8.1 Oreo speziell für schwächere Smartphones veröffentlicht. Nun, kurz nach der Vorstellung von Android 9.0, gibt es die passende Go-Edition bereits dazu.

Die brandneue Version baut auf den Grundlagen des Vorgängers auf, geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter. Hat die Android-Go-Edition bislang 1 GB Speicherplatz auf den entsprechenden Smartphones benötigt, sind es jetzt nur noch 500 MB. Die Geräte, die Android Go vorinstalliert haben, besitzen generell ein nicht sonderlich großes Datendepot, sodass diese Lösung Nutzern zugunsten kommt und letztlich bis 5,5 GB Speicherkapazität unbelegt bleiben. Zum Orientierung: Die normale Android-9-Version würde auf solchen Einsteiger-Smartphones nur knapp 2,5 GB frei lassen.

Darüber hinaus soll die neue Betriebssystem-Version mehr Sicherheit sowie schnellere Ladezeiten bieten. Android 9 Pie (Go Edition) will Nutzern künftig auch dabei helfen, ihren Datenverbrauch im Auge zu behalten. Wie schon bei der Vorgängerversion werden auch in der Android-9-Pie-Variante ausschließlich Android-Go-Apps verwendet, die laut eigener Aussage stetig verbessert sollen – beispielsweise hinsichtlich ihrer Größe. Fortan unterstützt Android Go zudem neue Sprachen wie Spanisch und Portugiesisch.

Google bestätigt, dass über hundert Hersteller die neu vorgestellte Android-Go-Version auf ihre Smartphones bringen wollen. Das Betriebssystem mit Android 9 Pie als Grundlage soll ab Herbst verfügbar sein.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Klotz

    Will eigentlich Samung seine Fans nur noch anlügen und verarschen wegem 9.0 Pie, ich glaube nicht mehr daran

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