Es ist kein Geheimnis, dass Amazon seine Lieferzeiten in den vergangenen Jahren spürbar optimiert hat. Insbesondere bei Prime-Zustellungen klingelt der Paketbote nun gelegentlich bereits innerhalb eines einzigen Tages an der Haustür. Während in Manhattan seit über zehn Jahren sogar Zeitfenster von nur einigen wenigen Stunden zum Alltag gehören. Flächendeckend ist das natürlich nicht möglich. Und doch verfolgt der US-Versandhändler einen bestimmten Plan, der die Lieferzeiten weiter verbessern soll. Stichwort: Drohnen.
Lieferdrohnen im Sturzflug
Aktuell sah sich Amazon gezwungen, die Drohnen-Paketzustellung in College Station (Texas) und Tolleson (Arizona) vorübergehend zu stoppen. Laut einem Bloomberg-Bericht reagierte das Unternehmen damit auf mehrere Abstürze, die im Dezember stattfanden. Dabei soll sich eine der Drohnen selbst entzündet haben.
Als Ursache gab Amazon im Nachhinein einen Softwarefehler in Verbindung mit einem leicht regnerischen Wetter an. „Wir sind derzeit dabei, Softwareänderungen an der Drohne vorzunehmen und haben unseren kommerziellen Betrieb freiwillig unterbrochen“, heißt es vonseiten eines Amazon-Sprechers. Der Betrieb soll wieder aufgenommen werden, sobald die notwendigen Updates abgeschlossen und von der FAA (Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten) genehmigt sind.
MK30-Drohnen in Deutschland?
Die abgestürzten Drohnen gehören zur neuesten Version, der MK30. Diese löste das Vorgängermodell erst kürzlich ab, nachdem die FAA im Oktober die dazugehörige Betriebserlaubnis erteilt hatte. Doch auch vorher lief nicht alles rund. So sollen Amazons Lieferdrohnen nach Bloomberg-Informationen auch schon in den vergangenen Jahren mehrfach abgestürzt sein. Dennoch bleibt der Versandhändler optimistisch. Amazon plant, mit seinem als Prime Air betitelten Programm noch bis 2030 jährlich 500 Millionen Pakete per Drohne zuzustellen. Und das augenscheinlich nicht nur in den USA.
Erste Testflüge in Italien fanden bereits statt, und auf eine Einführung im Vereinigten Königreich wird ebenfalls aktiv hingearbeitet. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch andere europäische Länder wie Deutschland berücksichtigt werden. Ob das ehrgeizige Ziel von 500 Millionen Paketzustellungen pro Jahr innerhalb eines solch kurzen Zeitfensters tatsächlich erreichbar ist, bleibt hingegen fraglich.
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