Zwischen Oktober und Dezember legte der Bestand an Vertragskunden im Mobilfunksegment von Telefónica Deutschland um 284.000 auf 27,67 Millionen zu. Ein richtig guter Wert. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass das Wachstum bei Mobilfunk-Vertragskunden in den Vorquartalen höher ausfiel. Das ist insbesondere mit Blick auf den Wettbewerb interessant. Denn während Vodafone im Weihnachtsquartal mehr Mobilfunk-Vertragskunden gewinnen konnte als in den vorherigen Quartalen, nahm das Wachstum bei der Muttergesellschaft von O2 ab. Von der Deutschen Telekom werden die neusten Quartalszahlen für kommenden Freitag erwartet.
Zahl der Prepaid-Kunden geht weiter zurück
Bei Telefónica Deutschland nahm auch der Verlust an Prepaid-Kunden wieder Fahrt auf. Lag das Minus im dritten Quartal noch auf einem niedrigen fünfstelligen Niveau, waren es im Schlussquartal des vergangenen Jahres wieder 242.000 nicht mehr genutzte Prepaidkarten, die aus den Bilanzen ausgebucht wurden. Zum Stichtag Ende Dezember waren noch 15,53 Millionen aktive Prepaid-SIMs im O2-Netz registriert. Parallel dazu legte die Zahl der im Internet der Dinge funkenden SIM-Karten in den letzten drei Monaten des Jahres um 10.000 auf 1,86 Millionen zu. In Summe erhöhte sich die Zahl der aktiven Mobilfunkanschlüsse im Netz von Telefónica Deutschland im vergangenen Quartal um 51.000 auf 45,07 Millionen.
Blickt man auf das Gesamtjahr 2023, verlor Telefónica zwar 748.000 Prepaid-Kunden, legte aber gleichzeitig einen Sprung bei den so wichtigen Vertragskunden hin. Hier steht ein Plus von 1,35 Millionen Kunden in den Bilanzen. In Summe verbesserte sich der Bestand an geschalteten Mobilfunkanschlüssen um 765.000. Hinzu kommt ein Plus von 87.000 Internet- und Datenanschlüssen, deren Zahl im vergangenen Jahr auf 2,46 Millionen zulegte. Die Zahl der Breitband-Anschlüsse notierte Ende Dezember bei 2,38 Millionen, davon 1,86 Millionen VDSL-Zugänge.
Umsatz und Gewinn legen zu
Aus finanzieller Sicht steigerte Telefónica Deutschland die Umsätze im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 8,61 Milliarden Euro. Davon steuerte allein der Mobilfunk 7,77 Milliarden Euro (+5 Prozent) bei. Aber auch das Festnetz-Segment verbesserte sich auf 827 Millionen Euro (+2,7 Prozent), weil Kunden zunehmend schnelle Internetzugänge nachfragen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 273 Millionen Euro – nach 232 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Netzinvestitionen nahmen um 6,3 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro ab.
Für das laufende Jahr rechnet sich der Chef von Telefónica Deutschland, Markus Haas, gute Chancen aus, weitere Marktanteile zu gewinnen. Er findet aber auch mahnende Worte: „2024 wird ein entscheidendes Jahr für die digitale Zukunft unseres Landes. Das gilt vor allem für die politischen und regulatorischen Weichen, die dieses Jahr gestellt werden. Ob Frequenzverlängerungen, die Erschließung zusätzlicher Frequenzen für den Mobilfunk, vereinfachte Genehmigungsverfahren oder die finanzielle Beteiligung großer Tech-Konzerne am Netzausbau – all das sind Themen, deren Entscheidungen maßgeblich für die digitale Zukunft Europas sind.“