Sicherheit. Darum geht es Yale, dem US-amerikanischen Sicherheitshersteller, der sich ursprünglich nur mit Türschlössern beschäftigte. Die Zeiten ändern sich und auch Yale schließt an das digitale Zeitalter an. Smart Home ist die Sparte, die der Hersteller auf der IFA 2022 in Berlin bedient. Und unter den Neuigkeiten sind ein paar interessante Highlights.
Linus Smart Lock: Mehr als ein Schloss
Smart Home will Verbraucher alte Gewohnheiten vergessen lassen – dazu zählen auch Schlüssel. So weit, so bekannt. Auch das Linus Smart Lock von Yale macht Schlüssel überflüssig und funktioniert wie ähnliche Modelle am Markt auch. Du setzt das intelligente Schloss auf dein normales Türschloss von Innen auf und kannst deine Haustür fortan per App oder Keypad und Code öffnen. Gekoppelt wird das Schloss mit dem Smartphone via Bluetooth. Um auch aus der Ferne Zugriff zu haben, arbeitet das Schloss zudem mit dem Yale WiFi Bridge, die in deinem Haus oder deiner Wohnung angebracht ist. So kannst du das smarte Schloss per App steuern und alle Leute, die ein und aus gehen, im Blick behalten.
Steuerbar ist das Linus auch per Sprachbefehl. Kann da aber nicht jeder einfach sagen: „Siri, öffne die Tür“ oder „Ok Google, öffne die Haustür“? Jaein. Zwar könnte jeder Mensch vor deiner Haustür stehen und diese Befehle aussprechen. Die Tür öffnet sich dadurch aber nicht wie der magische Sesam in „Ali Baba“. Du musst den Befehl zusätzlich per Code bestätigen, was nur auf deinem Handy beziehungsweise der App geht.
Über die Yale Access-App kannst du Freunden und Familienmitgliedern eigene Schlüssel geben oder Dritten, wie etwa Babysittern, zu ausgewählten Zeiten Zutritt zu deinen eigenen vier Wänden gewähren. Das genaue Protokoll über die Personen siehst du ebenfalls in der App ein. Doch Yale geht noch einen Schritt weiter.
Yale InHome: Wenn Fremde in deine Wohnung gehen
Auf der IFA kündigte man an, dass man künftig auch Fremden Zutritt gewähren will. Wie? Mit dem neuen Service Yale InHome. Dabei geht es um Partnerschaften mit Lieferdiensten, die deine Pakete oder Lebensmittel in deiner Wohnung abstellen können – selbst, wenn du nicht da bist. Unnötige Fahrten und zurückgeschickte Päckchen will man so vermeiden. Wer jetzt denkt, jeder Fremde kann wie er lustig ist, dein Haus betreten, irrt.
Wenn du etwas bestellst, kündigt der Lieferdienst an, wann er deine Bestellung liefern kann. Bist du nicht Zuhause, kannst du über die Access App einen Zeitraum definieren, in dem der Lieferant deine Lieferung in deinem Eigenheim abstellen kann. Yale generiert dafür einen einmaligen Schlüssel, den der Lieferant ausgehändigt bekommt und der nach Ablauf des Zeitraums wieder verfällt. Du kannst in der App einsehen, ob der Lieferant dein Zuhause betreten und verlassen hat.
Bisher existiert Yale InHome nur Schweden, wo eine Kooperation mit DHL besteht. Wie man erklärt, suche man derzeit in Deutschland nach möglichen Partnern, was heißt, dass der Service höchstwahrscheinlich auch hierzulande zustande kommt.
Yale ist damit nicht der einzige Hersteller, der diesen Service anbieten will. Parallel kündigte auch Amazon für seiner Smart Home-Marke Ring an, In-House-Lieferungen mit dem eigenen Lieferdienst anbieten zu wollen. Ob Yale und Amazon in Zukunft kooperieren, zumindest was den Lieferdienst angeht, ist nicht klar.
Mehr Sicherheit und Anbindung an das gesamte System
Fortan bindet Yale das Linus Smart Lock auch in das gesamte Smart Home-System ein. So kannst du etwa beim Öffnen der Tür gleichzeitig die Alarmanlage ausstellen oder schon vorher über die Innen- und Außenkameras sehen, ob Zuhause alles in Ordnung ist.
Durch die neue Partnerschaft mit Philips Hue erlaubt Yale es dir außerdem, smarte Lampen einzuschalten, was primär in der dunklen Jahreszeit für ein sicheres Gefühl in den eigenen vier Wänden sorgt. Darüber hinaus ist Somfy als Partner neu mit an Bord, wodurch deren Produkte sowie die TaHoma-App mit dem Sortiment von Yale kompatibel sind.
Das ist sonst neu: Smart Cabinet Lock und Smart Safe
Neben den Neuerungen des Linus Smart Lock bringt Yale ebenso ein Smart Cabinet Lock nach Deutschland, bei dem es sich um eine Schranksicherung handelt. Hintergrund dazu ist hauptsächlich, potenziell gefährliche Dinge wie Medikamente oder Reinigungsmittel von kleinen Kindern fernzuhalten. Das Cabinet Lock wird einfach in den Schrank sowie in die Schranktür integriert. Will jemand den Schrank öffnen, muss das über das Smartphone geschehen.
Der Smart Safe sieht indes aus wie ein normaler Safe. Allerdings lässt er sich über die Yale Access App öffnen. Die Tür öffnet sich und im Innenraum geht ein Licht an. Gibt man den Code falsch ein, lässt sich der Safe für einige Minuten sperren. Um den Safe wieder zu schließen, kannst du die App nicht nutzen. Das erfolgt manuell.
In beiden Fällen kommuniziert die App mit den Geräten über Bluetooth. In Verbindung mit der WiFi-Bridge können zudem Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder der Google Assistant benutzt werden.
Verfügbarkeit der Yale-Neuheiten
Sowohl das Yale Smart Cabinet Lock als auch der Smart Safe kommen im Oktober nach Deutschland. Für das Cabinet Lock verlangt Yale 55 Euro, der Preis für den Smart Safe liegt bei 289 Euro. Auch für das Linus Smart Lock musst du ein wenig tiefer in die Tasche greifen, der Kostenpunkt liegt bei rund 250 Euro.