Vielfahrer wissen: Je voller ein Zug ist, desto schwieriger wird es, das WLAN im Zug sinnvoll zu nutzen. „Es nutzen doppelt so viele Fahrgäste das WLAN wie noch vor fünf Jahren“, heißt es von der Deutschen Bahn in einem Instagram-Reel. Doch die Anwendungen seien datenhungriger geworden. Zwar beherrsche inzwischen die gesamte Flotte von DB Fernverkehr WLAN und es werde ständig erweitert, dennoch gibt es einen entscheidenden Faktor, der ausmacht, wie gut das WLAN an Bord am Ende wirklich ist.
Je älter das WLAN-System, desto schlechter das Internet im ICE
„Unsere Fernverkehrszüge verfügen je nach Zeitpunkt des Einbaus über unterschiedlich leistungsfähige WLAN-Systeme.“ Das bedeute, dass ältere Systeme bei der jetzt hohen Nutzungszahl weniger Datenvolumen pro Person bereitstellen können. In der Folge bedeutet das, dass sich die Ladezeiten bei hoch ausgelasteten Zügen verlängern „oder es auch mal keinen Internetzugang gibt“, so die Bahn. Die Anbindung der WLAN-Netze im Zug erfolgt über die drei Mobilfunknetze Telekom, Vodafone und O2. Deren Kapazitäten sind aber allein schon technisch beschränkt.
Die Deutsche Bahn rüste das WLAN im ICE „wann immer möglich technisch nach“. Das allerdings sei sehr aufwändig und dauere lange. Denn bei einem kompletten WLAN-Umbau werden auch die Antennen im Dach- und Innenbereich ausgetauscht. Das sei anspruchsvoll und brauche mehr Zeit, als es über Nacht in den Betriebswerken gebe. Der Umbau erfolgt daher offenbar im Rahmen von größeren Wartungspausen, die aber nicht so oft erfolgen.
Immerhin: Die neueren Züge seien auf dem aktuellen Stand der Technik und für hohe Datenübertragungen ausgestattet. Hier seien beispielsweise die Router doppelt ausgelegt. Die Bahn verweist auch darauf, dass man sich im WLAN an Bord fair verhalten solle. So möge man auf Updates eines Betriebssystems verzichten und Filme vorher heruntergeladen. Alternativ verweist die Deutsche Bahn auf das eigene Bordportal, wo es Filme zum Abruf gibt. Diese befinden sich auf einem Server im Zug und belegen somit immerhin keine Mobilfunkkapazität.