Es gibt unzählige Apps, die man installiert, ausprobiert und sie wieder löscht. Oder aber man lädt eine App aufs Handy und sie liegt im Speicher, weil man denkt, man könnte sie irgendwann einmal benutzen. Doch häufig kommt dieser Zeitpunkt nie. Aber es gibt sinnvolle Anwendungen, die man immer wieder benutzt. Wir haben eine App ausprobiert, von der die Macher sagen, sie habe das „Einkaufsverhalten in Europa verändert“. Ob sie das wirklich gemacht hat, können wir nicht sagen. Unseren Einkauf aber hat sie für immer verändert.
Die beste App für den Einkauf
Das Ziel, gesund und lange zu leben, haben wohl die meisten Menschen. Doch wenn wir einkaufen gehen, kaufen wir oft Dinge ein, die zwar hübsch aussehen und als gesund beworben werden. Schaut man aber genau hin, sind viele Produkte – auch weltweit bekannter Marken – gesundheitsschädlich, krebserregend oder enthalten sogar Stoffe, die verboten sind. Doch in jedem Supermarkt gibt es mindestens eine bessere Alternative – häufig sogar günstiger. Sie zu finden ist einfach.
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Wir haben über viele Monate die App „Yuka“ getestet. Sie gibt es kostenlos für Android-Handys und das iPhone. Zudem ist sie frei von Werbung. Im Supermarkt aufgerufen ist sie sofort bereit. Man scannt den Strichcode eines beliebigen Produkts und die App zeigt nur Sekundenbruchteile später die Inhaltsstoffe an. Dabei bekommen gescannte Lebensmittel und Kosmetikprodukte sofort eine Punktzahl mit einer entsprechenden Farbe. Grün ist ausgezeichnet, orange mittelmäßig, rot bedeutet schlecht. Doch das ist noch nicht alles.
Gesund oder mit verbotenen Zusatzstoffen?
Tippt man das gescannte Produkt an, zeigt die App die Inhaltsstoffe und ordnet sie eine Risikostufe zu. So lässt sich schnell und einfach erkennen, ob ein Zusatzstoff in Ordnung ist, ein mäßiges Risiko darstellt, oder gar riskant und verboten ist, da er etwa fortpflanzungsgefährdend ist.
Wenn ein Produkt negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, empfiehlt Yuka auch ähnliche, aber gesündere Alternativen. Die Macher der App sagen, diese Analyse sei vollkommen unparteiisch und beruhe auf wissenschaftlichen Grundlagen. Vertraut man der App hier nicht, geht man eben seinen eigenen Weg. So scannten wir im Test, etwa bei einer Zahnpasta, viele weitere Produkte, da unsere langjährige Hauszahnpasta nur 42 von 100 Punkten erhielt. Und fanden eine des gleichen Herstellers, die 93 Punkte bekommt, günstiger ist und auch noch besser schmeckt.
Findet alles, kostet nichts
Die Entwickler haben Yuka bereits 2017 in die französischen App-Stores gebracht. Seit einiger Zeit ist sie auch in Deutschland verfügbar. Und offenbar tragen Menschen beim Einkauf dazu bei, dass die Welt in bisschen besser wird. Denn wie eine von Yuka durchgeführte Studie zeigt, haben 94 Prozent der französischen Nutzer der App den Kauf bestimmter Produkte eingestellt, während 83 Prozent weniger, aber bessere Qualität kaufen. Zugleich, so die Entwickler, haben viele Hersteller wie Nestlé oder Unilever die Zusammensetzung einige ihrer Produkte geändert und umstrittene Zusatzstoffe entfernt oder den Zucker-, Salz- oder Fettgehalt ihrer Produkte gesenkt.
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Nur selten findet die App nach dem Scannen des Barcodes ein Produkt nicht. Zudem hält sie ein paar witzige Details bereit – etwa wenn man Bier scannt. Eigenen Angaben zufolge erkennt Yuka mehr als zwei Millionen Produkte in Deutschland. Da sie kostenlos und werbefrei ist, dürfte sich so mancher fragen, wie die App sich finanziert. Unter anderem kann man ab 10 Euro pro Jahr Premium-Mitglied werden. Dann gibt es einen Offline-Modus – gut in Supermärkten, in denen man keinen Empfang hat – und bekommt angezeigt, ob Produkte etwa frei von Palmöl, Gluten oder Laktose sind.