Obwohl viele Erfahrungsberichte und Zahlen für die Investition in eine Wärmepumpe sprechen, wagen sich nicht alle Hausbesitzer an den Heizungsaustausch. Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe können hoch ausfallen, insbesondere wenn man ein möglichst effizientes System nutzen will. Wie sehr sich Investitionen jedoch rechnen können, lassen immer mehr Hausbesitzer verlauten, die der Technologie eine Chance gaben. So auch Hausbesitzer Arno, der in einem YouTube-Video von seinen Erfahrungen mit der eigenen Wärmepumpe berichtet.
So viel Strom verbrauchte die Wärmepumpe im Jahr
Bevor Hausbesitzer Arno seine Wärmepumpe installieren ließ, lag der durchschnittliche tägliche Stromverbrauch der Familie bei elf bis zwölf Kilowattstunden. In einem Jahr summierte sich das auf einen Gesamtverbrauch von 3.894 Kilowattstunden. Nachdem die Wärmepumpe in Betrieb genommen wurde, stieg der Verbrauch in den kälteren Monaten November, Dezember und Januar am stärksten an. Obwohl hier teilweise Spitzenwerte von bis zu 50 Kilowattstunden erreicht wurden, hat sich die Wärmepumpe keineswegs als Fehlinvestition herausgestellt. Sieht man sich den Jahresdurchschnitt des Wärmepumpenverbrauchs an, ergibt sich ein anderes Gesamtbild. Denn mit Haushaltsstrom und Wärmepumpe lag der Verbrauch der Familie bei lediglich 10.000 Kilowattstunden. Im Vergleich zum Vorjahresverbrauch hat die Familie damit rund 6.106 Kilowattstunden mehr verbraucht. Für die Wärmepumpe kann man jedoch auf einen separaten Stromvertrag zurückgegriffen werden, der günstiger als Hausstrom ausfällt.
Zusätzlich zur Wärmepumpe hat die Familie zugleich in eine Solarthermieanlage investiert. Auch das war laut Hausbesitzer ein effektiver Schritt. Durch die Solaranlage erreichte man eine Vorlauf- und Rücklauftemperatur von rund 60 Grad Celsius, wodurch der Pufferspeicher eine Temperatur von 50 Grad Celsius erreichte. Dadurch musste die Wärmepumpe seltener aktiv heizen, was den Stromverbrauch ebenfalls gesenkt hat. Insgesamt soll die Wärmepumpe dabei unproblematisch gelaufen sein, nachdem einige anfängliche Einstellungsänderungen durch den Heizungsinstallateur vorgenommen wurden. Auch bei Temperaturen von minus 10 Grad Celsius konnte die Wärmepumpe das Haus ohne Schwierigkeiten beheizen. Hausbesitzer Arno zeigt sich mit seiner Investition in die neue Heiztechnologie zufrieden. Besonders gut gefällt ihm neben dem Verbrauch die Benutzerfreundlichkeit der Wärmepumpe, die nahezu wartungsfrei und vollautomatisch läuft. Für ihn war die Wärmepumpe die richtige Entscheidung. Weitere Updates zum Stromverbrauch und möglichen Störungen über die Betriebsdauer sollen folgen.
Deutliche Ersparnis im Vergleich zum Brennholz
Bei Arnos Gebäude handelt es sich um einen unsanierten Altbau, dessen Energiebedarf entsprechend höher liegt. Vor dem Umstieg auf die Wärmepumpe musste die Familie rund 15 Kubikmeter Buchenholz zum Heizen pro Jahr verwenden. Ausgerechnet dieses Heizmedium hatte seinen Preis in den vergangenen beiden Jahren fast verdoppelt. 15 Kubikmeter Buchenholz belaufen sich zurzeit auf einen Preis zwischen 1.995 und 3.735 Euro, abhängig vom Anbieter und Trocknungsgrad des Holzes. Bereits in der Vergangenheit stieg der Bedarf an Brennholz an, während der Markt jedoch nicht mehr Verkaufsvolumen bereitstellen konnte.
Experten bezeichnen den Markt für Brennholz als „leergekauft“ und sprechen von „sehr hohen“ Preisen. Da viele Holzhändler noch immer ausverkauft sind, bringt dies weitere Probleme mit sich. Häufig kann nur Frischholz gekauft werden, dass sich noch gar nicht unmittelbar verwenden lässt. Bereits getrocknetes Feuerholz, das direkt im selben Jahr genutzt werden kann, ist nur zu hohen Preisen erhältlich. Eine Entspannung des Holzmarktes ist nicht abzusehen. Allein bei dieser Zukunftsperspektive dürfte sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe für den Hausbesitzer finanziell lohnen. Bei einem durchschnittlichen Wärmepumpenstrompreis belaufen sich die Kosten pro Kilowattstunde auf 0,20 bis 0,25 Euro. Für den Stromverbrauch von 6.106 Kilowattstunden wären somit lediglich 1.221,20 und 1.526,50 Euro.
Jährlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe an Effizienz gebunden
Damit spart der Umstieg auf die Wärmepumpe zwischen 773,80 und 2.208,50 Euro pro Jahr ein. Bei noch effizienteren Wärmepumpen-Modellen und besser isolierten Gebäuden kann die Ersparnis sogar noch größer ausfallen. Denn nicht jede Wärmepumpen-Art kann die gleiche Menge an Wärmeenergie aus einer Kilowattstunde Strom gewinnen. Im Schnitt belaufen sich die Werte der unterschiedlichen Systeme zwischen 3 und 6 Kilowattstunden Wärmeenergie pro bereitgestellter Kilowattstunde Strom. Je effizienter dein Wärmepumpensystem ausfällt, desto weniger Strom verbraucht eine Wärmepumpe im Jahr. Wenn eine Luft-Wärmepumpe um die 6.000 kWh in einem Gebäude benötigt und eine Jahresarbeitszahl von 3 besitzt, könnte das gleiche Gebäude mit einer Solewärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 5 den gleichen Effekt mit lediglich 3.600 kWh erreichen. Sie könntest du somit für 720 bis 900 Euro jährlich betreiben. In Kombination mit einer PV-Anlage können die Kosten sogar noch weiter gesenkt werden.
Sorry, aber das geht nicht in meinen Kopf.
Wir haben einen Jahresverbrauch von ca. 1800 kWh. Überall wird man angehalten Strom zu sparen, habe mir desswegen bereits ein Balkonkraftwerk installiert und konnte mit 600 kWh unseren Jahresverbrauch sogar um ein Drittel senken.
Und dann soll ich mir ein Gerät einbauen, dass meinen Verbrauch mal eben vervierfacht? Irgendwie der falsche Weg …
Doch, doch, das passt schon.
Wenn man nur ein wenig über den Rand schaut, sieht man, dass die Strompreise künstlich in die Höhe getrieben werden und gleichzeitig Öl und Gas verboten werden.
Und jetzt kommt der Trick, bevor wir weiter Öl und Gas bei Saudis oder Russen für teureres Geld kaufen, können wir hier im Lande produzierter Strom an die Verbraucher für dreifachen Preis verkaufen.
Es wird immer gesagt, man soll der Geldspur folgen, und es wird alles klar.
@ CullenTray
Ich sehe das etwas anders.
Der zusätzliche Stromverbrauch für die Wärmepumpe beträgt zwar 6000kWh, das ist soweit richtig.
Doch dafür entfällt der andere Brennstoff, mir dem das Haus beheizt wurde, zumeist Gas oder Öl.
Bei der im Artikel genannten Arbeitszahl von 3 hat die Wärmepumpe aus der Luft also 18000kWh Wärme gewonnen und damit das Haus beheizt.
Das Gerät hat den Verbrauch also nicht vervierfacht. Ganz im Gegenteil, der Verbrauch hat sich auf ein Drittel reduziert.
Allerdings sind für mich die Zahlen der Familie nicht ganz schlüssig. 15 Kubikmeter Holz haben einen Energiegehalt von mindestens 45000 kWh. Bei einer Arbeitszahl von 3 müsste der Stromverbrauch bei 15000 kWh gelegen haben.
Das sieht für mich aus, als hätte die Familie den Holzofen an den kältesten Tagen zum Zuheizen benutzt, was in Kombination mit der Luftwärmepumpe durchaus Sinn macht, da die Arbeitszahl des Gerätes von der Temperatur der Außenluft abhängig ist, aus der die Wärme gewonnen wird. Bei Minusgraden nimmt die Arbeitszahl kollossal ab.
Eine Erdwärmepumpe hat dieses Problem nicht, da das Erdreich eine konstantere Temperatur hat.
Das ist der Grund für die bessere Arbeitszahl von rund 5 bei der Erdwärmepumpe, was, wie es im Artikel hier ja auch beschrieben wird zu einem deutlich geringeren Stromverbrauch führt (3600 statt 6000kWh).
Leute, die Familie hatte vielleicht eine Gasheizung. Es muss nicht nur der Stromverbrauch sondern der Gesamtstromverbrauch berücksichtigt werden.
Wir heizen schon seit 15 Jahren mit einer Wärmepumpe und funktioniert bisher -40°C.
Die 6000 kWh Mehrverbrauch sind für Wärmepumpe mit Solaranlage. So die Überschrift „Wie viel Strom braucht eine Wärmepumpe“ stimmt nicht.